Test Philips 34E1C­5600HE: Schneller Office-Monitor
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Farbwiedergabe

Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.

Farbraumabdeckung

Laut Philips deckt der 34E1C5600HE sRGB zu 123,24 % und NTSC zu 99,25 % ab.

Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2

Nach der Kalibrierung kann der Philips 34E1C5600HE den sRGB-Farbraum auch tatsächlich zu 99 % abdecken. Wie die Grafiken oben zeigen, geht der native Farbraum sogar noch deutlich über sRGB hinaus. DCI-P3 kann wenigstens zu 85 % dargestellt werden.

Als Einstellung bei der Farbtemperatur reichlich versteckt, verfügt der Philips 34E1C5600HE auch über einen dedizierten sRGB-Modus, der den nativen Farbraum beschränkt. Überdeckungen werden dadurch zwar weitgehend vermieden, dafür wird auf der anderen Seite aber zu viel beschnitten, sodass am Ende nur noch 89 % übrig bleiben.

Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Modus (Farbtemp. auf „srgb“), 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Modus (Farbtemp. auf „srgb“), 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Modus (Farbtemp auf „srgb“), 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums im sRGB-Modus (Farbtemp auf „srgb“), 3D-Schnitt 2

Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:

Farbraum Abdeckung im Werks-Preset Abdeckung nach Kalibrierung
sRGB 89 % 99 %
Adobe RGB 81 %
ECI-RGB v2 72 %
DCI-P3 RGB 85 %
ISO Coated v2 (FOGRA39L) 94 %

Messungen vor Kalibration und Profilierung

Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)

Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Diagramm der Graubalance in der Werkseinstellung, SmartImage: "Aus"
Graubalance in der Werkseinstellung, SmartImage: „Aus“

Im Durchschnitt ist die Graubalance des Philips 34E1C5600HE gut. Zu höheren Abweichungen kommt es vor allem in den Tiefen unterhalb von 30 %, wo es nicht so auffällt. Allerdings ist die Delta-C-Range ebenfalls nur zufriedenstellend.

Die Farbtemperatur liegt mit 6600 K fast punktgenau auf der D65-Norm. Beim Gamma ermitteln wir einen Durchschnittswert von 2,21. Der Verlauf ist etwas holprig an die sRGB-Norm angepasst.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Diagramm der Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus "sRGB"
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „sRGB“

Den sRGB-Modus hat Philips als Einstellung bei der Farbtemperatur recht gut versteckt. Es handelt sich aber tatsächlich um einen „echten“ sRGB-Modus, der auch den etwas erweiterten Farbraum auf den Zielfarbraum beschränkt.

Dadurch leidet aber die Graubalance. Die Durchschnittswerte sind zwar auch hier gut, die Range liegt jedoch schon hart an der Grenze zu einer schlechten Wertung (Delta-C-Average: 0,84, Delta-C-Range: 3,10). Auch die Farbtemperatur weicht jetzt mit 7400 K deutlich von der Norm ab. Dafür passt das Gamma im Durchschnitt (2,23) nach wie vor, und auch der Verlauf entspricht weitgehend der Normvorgabe.

Die Farbraumabdeckung erreicht hier leider nur noch 89 %. Die Farbabweichungen sind aber zumindest im Durchschnitt noch gut, und auch die Maximalabweichung bleibt mit einem Delta E94 von 3,19 noch im Rahmen.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Für die Kalibrierung im OSD wurden folgende Werte eingestellt:

Bildmodus: SmartImage: „Aus“
Helligkeit: 33
Kontrast: 50
Gamma: 2,2
Farbtemperatur: 6500 K
RGB: k. A.
Color-Gamut: n. v.
DUE Priority: n. v.
Schärfe: 50
Reaktionszeit: SmartResponse: „Aus“

Profilvalidierung

Diagramm der Profilvalidierung
Profilvalidierung

Der Philips 34E1C5600HE zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Die Graubalance wie auch die Farbwerte sind gut und im Durchschnitt sogar sehr gut.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.

Meist verschlechtert sich die Graubalance durch die Kalibrierung etwas. Beim Philips 34E1C5600HE ist interessanterweise das Gegenteil der Fall. Die Delta-C-Abweichungen sind danach im Durchschnitt sogar sehr gut, und auch die Range fällt zumindest gut aus.

Richtig gut wird das Ergebnis bei den Buntfarben. Die Farbraumabdeckung liegt bei 99 %, und die Abweichungen sind im Durchschnitt sehr gut (Delta-E94-Average: 0,66, Delta-E94-Maximum: 2,41).

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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