Test Philips 55OLED910/12: 4K-Luxus-TV mit 4-seitigem Ambilight
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Smart-Funktionen und Apps

Wie alle aktuellen TV-Geräte der Philips-900-Serie ist auch der 55OLED910/12 mit personalisiertem Google TV ausgestattet. Das übersichtliche Kacheldesign ist klar strukturiert. Viele Streamingdienste stehen zur Verfügung. Dazu zählen Disney+, Netflix, Prime Video, Paramount+, Apple TV, YouTube, DAZN und WOW. Auf die Mediatheken von ARD und ZDF kann ebenfalls zugegriffen werden.

Wie von Philips-TV-Geräten gewohnt, funktioniert die Sprachsteuerung herausragend. Sie ist überaus hilfreich, weil selbst wir bei der Vielzahl an Streamingdiensten teilweise den Überblick verlieren, welcher Dienstleister eine TV-Serie oder einen bestimmten Spielfilm gerade anbietet. So sagen wir einfach ins Mikrofon der Fernbedienung „Superman“ – und es werden alle Dienste aufgeführt, die diese Comic-Verfilmung anbieten. Als wir in YouTube unterwegs waren, sagten wir „Trombone“, und schon wurde der Musiktitel aufgerufen.

Google TV
Google TV
YouTube
YouTube

Besonders gut gefällt uns, dass alle Apps in der Menüleiste verschoben werden können. Dafür ist es lediglich nötig, die Okay-Taste der Fernbedienung ein wenig länger zu drücken. Jetzt kann die ausgewählte App weiter vorn oder hinten platziert werden.

Soundsystem

Philips hat sich für das Soundsystem seiner OLED910-Serie wieder an die Tonspezialisten von Bowers & Wilkins gewendet. Das britische Unternehmen entwickelte ein 3.1-Lautsprechersystem mit einer Ausgangsleistung von 80 Watt (RMS). Sie verteilt sich auf sechs Lautsprecher und einen 30-Watt-Woofer.

Die im Quellmaterial von Dolby-Atmos-Mischungen hinterlegten 11.1.4-Kanäle werden demzufolge auf eine Drei-Kanal-Wiedergabe plus Subwoofer heruntergerechnet.
Wer während eines Fußballspiels frische Kaltgetränke besorgt, hat die Möglichkeit, den TV-Sound zusätzlich in der Küche zu empfangen. Mit DTS Play-Fi können zuverlässige Verbindungen zu kompatiblen Soundbars und kabellosen Lautsprechern hergestellt werden, die sich in anderen Zimmern befinden.

Philips hat dem Testgerät einen Nachtmodus spendiert, der den Dynamikumfang reduziert. In den Abendstunden muss bei Actionfilmen demzufolge nicht ständig die Lautstärke nachgeregelt werden. Explosionen und Stimmen sind vergleichbar laut. Empfindliche Nachbarn und schlafende Kinder sollten somit nicht gestört werden.

Ambilight

Der Philips 55OLED910/12 besitzt auf der Rückseite des Bildschirms ein vierseitiges Ambilight. Die farbigen LEDs sind rundherum ins Gehäuse eingelassen und sorgen für bunte Lichteffekte, die sich um den Fernseher herum auf der Rückwand verteilen. Sportübertragungen, Spielfilme und Serien werden über den schmalen Rand des Bildschirms quasi erweitert, wodurch Zuschauer noch besser in Filme eintauchen können. Darüber hinaus kann auf eine externe Lampe im Raum verzichtet werden, weil das Ambilight für eine spiegellose Atmosphäre sorgt.

Vierseitiges Ambilight: Rückseite
Vierseitiges Ambilight: Rückseite
Vierseitiges Ambilight: Vorderseite
Vierseitiges Ambilight: Vorderseite

Gleich mehrere Ambilight-Funktionen stehen zur Auswahl: „AI Ambilight-Stil“, „Standard“, „Sport“, „Kino“, „Gaming“, „Musik“ und „Feste Farben“.

Im Vergleich mit der Vorgängergeneration fiel uns auf, dass die aktuelle Ambilight-Version sehr viel dezenter arbeitet. In Spielfilmen wie Mission: Impossible: The Final Reckoning sorgte „Feste Farben“ für eine statische Hintergrundbeleuchtung, die angenehm hell erschien.

Mit dem Wechsel auf „Standard“ oder „AI Ambilight-Stil“ wurde das Licht auf der Rückseite jedoch sichtbar gedimmt.

Ambilight-Stil: Feste Farben
Ambilight-Stil: Feste Farben
Ambilight-Stil: Standard
Ambilight-Stil: Standard

Mit unserem Probanden ist es ebenfalls nicht möglich, die Lampen der Philips-Hue-Serie mit dem Ambilight des TVs zu synchronisieren. Philips hat diese Funktion leider vor geraumer Zeit gestrichen, wovon bereits die Vorgängergeräte betroffen sind.

Auflösung und KI

Der Philips 55OLED910/12 hat eine native Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln, die sich auf einer Diagonalen von 55 Zoll verteilen. Bildsignale, die niedriger auflösen, werden hochskaliert. Fehler können wir nicht ausmachen, wenn Signale von YouTube, DVD, Blu-ray oder dem ÖRR zugespielt werden.

Um Bilder ähnlich wie das menschliche Gehirn zu verarbeiten, kommt im Philips 55OLED910/12 die P5-Engine mit KI-Prozessor ins Spiel. Ein Deep-Learning-Algorithmus sorgt dafür, dass die Kantenschärfe, das Gamma und die Farbwiedergabe effektvoll dargestellt werden. Um das TV-Bild an das Umgebungslicht anzupassen, kommt ein Lichtsensor zum Einsatz, der das Raumlicht misst und den Weißpunkt auf dem Bildschirm entsprechend regelt.

Aufgrund der flachen Füße des OLED+ kommt das vierseitige Ambilight unterhalb des Fernsehers weniger zur Geltung als bei einer Wandmontage. Es fehlt schlichtweg der Platz, damit sich das Licht vollumfänglich ausbreiten kann.

Bildschärfe und Konvergenz

Der Philips 55OLED910/12 besitzt bis in die Ecken ein gestochen scharfes Bild. Bei genauer Betrachtung gibt es keine Farbsäume oder Auflösungsverluste, sodass auch dort der exzellente Eindruck aufrechterhalten wird.

Originaltestbild
Originaltestbild

Der Proband spielt seine ganze Stärke aus. Einzelne Zeilen werden originalgetreu reproduziert. Direkt neben den schwarzen Linien werden weiße Elemente mit Vollaussteuerung dargestellt. Ein Unterschied zur Originaldatei ist in der Praxis nicht auszumachen.

Ausschnitt aus der Bildmitte: So sehen die Linien im Original aus
Ausschnitt aus der Bildmitte: So sehen die Linien im Original aus
100 %-Ausschnitt Mitte
100 %-Ausschnitt Mitte

Der positive Eindruck bleibt auf dem gesamten Bild erhalten. Oben links und rechts verzeichnen wir eine herausragende Schärfe. Farbsäume sind nicht zu sehen. Die Ausschnittsvergrößerung zeigt einzelne schwarz-weiße Zeilen, wie sie auf dem Display zu sehen sind.

100 %-Ausschnitt oben links
100 %-Ausschnitt oben links
100 %-Ausschnitt oben rechts
100 %-Ausschnitt oben rechts

Am unteren Bildrand ist die Schärfe ebenfalls auf höchstem Niveau, sodass praktisch keine Abweichungen zur Bildmitte auszumachen sind. Allenfalls der geringe Helligkeitsabfall von 15 % ist auf den Fotoaufnahmen leicht erkennbar, spielt aber in der Praxis keine Rolle, da er sich an der Grenze zur Wahrnehmungsschwelle befindet.

100 %-Ausschnitt unten links
100 %-Ausschnitt unten links
100 %-Ausschnitt unten rechts
100 %-Ausschnitt unten rechts
Michael B. Rehders

… arbeitet seit 1996 als freiberuflicher Journalist, Fotograf und Autor mit Schwerpunkt Projektoren. Als Color-Management-Experte hält er Vorträge auf Hochschulen, Universitäten, Messen und schult Grafiker sowie Fotografen im Umgang mit Messequipment und Farbmanagement. Für PRAD ist er seit 2023 tätig.

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