Test Philips 55PUS8909: 4K-Ambilight-Gaming-TV mit Titan OS
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Betrieb

Nach dem ersten Einschalten ist der Bildmodus „Eco“ aktiv. Dieser erfüllt die Energievorgaben der Europäischen Union. Im Grunde ist dieser Bildmodus hell genug, um sich gegen leichtes Umgebungslicht durchzusetzen, damit am Nachmittag beispielsweise Live-Sport erlebt werden kann. Die Farben finden wir etwas zu bunt, außerdem erscheint die Bewegungsdarstellung relativ flüssig. Das wird vielen aber schon sehr gut gefallen.

Wir streben hingegen natürliche Farben an und testen kurz den Filmmodus, bevor wir uns letztendlich für „Calman“ entscheiden. Hintergrund: „Calman“ ist noch etwas heller und besitzt (wie unsere Messungen unten ausweisen) noch präzisere Farben. Üblicherweise steht „Calman“ lediglich zertifizierten Kalibrierern zur Verfügung, die mittels eines Passwortes in das Menü gelangen, um tiefer gehende Anpassungen vorzunehmen. Philips hat diesen Bildmodus geöffnet, sodass ihn jeder nutzen kann. Das finden wir höchst lobenswert, weil andere Hersteller das nicht machen – und „Calman“ eine exzellente Grundeinstellung bietet.

Im Bildmodus „Calman“ sind alle Filter deaktiviert. Somit können wir ganz gezielt die Zwischenbildberechnung unter „Bewegungsverbesserung“ mit dem Preset „Persönlich“ an unseren Geschmack anpassen. Darüber hinaus schalten wir die „Texturverbesserung“ auf 1. Jetzt werden Feindetails noch eine Spur angespitzt, was dem Film sichtbar mehr Plastizität verleiht. Mehr ist nicht nötig, um ein natürliches und helles Bild mit exzellenter Farbdarstellung zu erhalten.

Diese (wenigen) Anpassungen müssen aber für jedes Bildsignal vorgenommen werden, also für SDR, Dolby Vision, HDR10+, HDR10 und HLG. All diese Presets nutzen ab Werk nämlich den dunklen Eco-Bildmodus.

Wenn diese Anpassungen für alle Bildsignale vorgenommen sind, braucht sich der Nutzer um nichts weiter kümmern. Der The One wählt selbstständig das passende Preset aus.

Bedienung und OSD

Philips hat im The One das überarbeitete On-Screen-Display in die 2024er-Serie übernommen. Das Kurzmenü auf der rechten Seite ist charakteristisch. Hier sind alle relevanten Presets aufgeführt. Dazu gehören „Hilfe“, „Alle Bildeinstellungen“, „Quellen“, „Aurora“, „Sonnenaufgangs-Wecker“, „TV schauen“, „TV-Guide“, „Kanäle“, „Medien“ und die „Energiespareinstellungen“.

Wird einer der Menüpunkte angeklickt, öffnet sich auf der linken Seite ein tiefer gehendes Menü, das tief verschachtelte Einstellmöglichkeiten offenbart.

OSD: Kurzmenü
OSD: Kurzmenü
OSD: Einstellungen Bild
OSD: Einstellungen Bild

Die Navigation durch das OSD geht sehr flott. Ohne jegliche Verzögerung setzt The One die eingegebenen Befehle um.

Wenn im Kurzmenü auf das Zahnradsymbol gedrückt wird, öffnet sich das komplette Menü auf der linken Seite.

OSD: Bild
OSD: Bild
OSD: Bildschirm
OSD: Bildschirm
OSD: Ton
OSD: Ton
OSD: Ambilight
OSD: Ambilight
OSD: Kabellos und Netzwerke
OSD: Kabellos und Netzwerke
OSD: Kanäle
OSD: Kanäle
OSD: Allgemeine Einstellungen
OSD: Allgemeine Einstellungen
OSD: Universalzugriff
OSD: Universalzugriff
OSD: Kindersicherung
OSD: Kindersicherung
OSD: Region und Sprache
OSD: Region und Sprache

Unter „Bildeinstellungen“ ändern wir zunächst den Bildmodus von „Eco“ auf „Calman“. In der Werkseinstellung ist das Bild etwas dunkler und weist sattere Farben auf gegenüber dem bereits exzellent voreingestellten Calman-Modus.

OSD: Software aktualisieren
OSD: Software aktualisieren
OSD: Bildmodus "Eco"
OSD: Bildmodus „Eco“

Sämtliche Einstellungen sind für alle Eingangssignale erforderlich. Der große Vorteil besteht nun darin, dass für SDR, HDR10, Dolby Vision, HDR10+ und HLG individuelle Anpassungen möglich sind – und zwar in demselben Bildmodus. Natürlich können auch andere Bildmodi separat verwendet werden.

OSD: Bildmodus "Calman"
OSD: Bildmodus „Calman“

Die Gamma-Einstellung finden wir nach wie vor unklar benannt. Es gibt beim The One keine klar und deutlich beschriebenen Reiter. Stattdessen kommen Schieberegler zum Tragen, die ausgehend von null ins Plus oder Minus verschoben werden. Erst unsere Messungen zeigen, dass Gamma 0 dem realen Gamma 2,2 entspricht und Gamma 1 einem Wert von Gamma 2,4.

OSD: Helligkeit
OSD: Helligkeit
OSD: Gamma
OSD: Gamma

Angenehm finden wir, dass die RGB-Gain-/Offset-Regler ins Deutsche übersetzt wurden, weil damit auch nicht so versierte Nutzer (bezüglich Kalibrierung) etwas anfangen können. Philips nennt diese Reiter Rot-, Grün-, Blau-Weißwert respektive Rot-, Grün-, Blau-Schwarzwert.

Das 6-Achsen-Farbmanagement ist ebenfalls vollständig und die einzelnen Regler funktionieren einwandfrei, sodass das Gamut mittels der Primär- und Sekundärfarben perfekt einstellbar ist.

OSD: RGB-Gain/Offset
OSD: RGB-Gain/Offset
OSD: Primär- und Sekundärfarben
OSD: Primär- und Sekundärfarben

Eine positive Überraschung ist die Weißpunkteinstellung, da sie wahlweise an 2 beziehungsweise 20 Punkten erfolgen kann. Hierbei handelt es sich um einen RGB-Gamma-Equalizer. An bis zu 20 Stellen können RGB und natürlich die Luminanz pro Stützstelle optimiert werden. Letzterer ist ein Parameter, bei dem RGB gleichermaßen erhöht oder abgesenkt wird.

Wer der KI die Anpassung an das Umgebungslicht überlassen möchte, kann den eingebauten Umgebungslichtsensor einschalten. Dieser führt aber dazu, dass die Lichtausbeute des Philips 55PUS8909 eher reduziert wird. Wir empfehlen, diesen Schalter auf „Aus“ zu stellen und die Maximalhelligkeit des TVs auszuschöpfen.

OSD: Weißpunktanpassung
OSD: Weißpunktanpassung
OSD: Kontrast des Hintergrunds
OSD: Kontrast des Hintergrunds
Michael B. Rehders

… arbeitet seit 1996 als freiberuflicher Journalist, Fotograf und Autor mit Schwerpunkt Projektoren. Als Color-Management-Experte hält er Vorträge auf Hochschulen, Universitäten, Messen und schult Grafiker sowie Fotografen im Umgang mit Messequipment und Farbmanagement. Für PRAD ist er seit 2023 tätig.

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5 Gedanken zu „Test Philips 55PUS8909: 4K-Ambilight-Gaming-TV mit Titan OS“

    • Die Entscheidung ist doch, welcher Modus dir am besten gefällt. Einige Modi mögen bei den Farben realistischer sein, aber wenn dir etwas kräftigere Farben mehr zusagen, dann wähle das aus, was dir am besten gefällt.

      Antworten
  1. Meine Tochter hat sich den Fernseher bestellt.
    Soweit ich das sehe, ist es sehr bedauerlich, dass keine Apps aus dem Play Store geladen werden können.
    Dies schränkt den Nutzen des TV erheblich ein, weil wir über Waipu TV Fernseh gucken wollten.

    Bodo

    aus Spenge

    Antworten
    • Dann hätte man auf einen TV mit Android setzen müssen, oder sich vorher informieren, ob die entsprechenden wichtigen Apps vorhanden sind. Zumal ich externe Streaming-Boxen wie eine Apple TV oder Google TV-Streamer bevorzugen würde.

      Antworten

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