Test Philips 65OLED959: Stand-TV mit Referenzbild
4/4

Subjektive Beurteilung

Sämtliche Farben sehen auf dem Originalfoto und dem Philips 65OLED959 gleich aus. Die Hautfarben der Damen, das Rapsfeld mit blauem Himmel, die Graustufen und sogar der Weißfarbton sind absolut identisch. Insgesamt wirkt die TV-Darstellung trotzdem etwas kontrastreicher als die Fotoaufnahme. Das dürfte von der leichten KI-Bearbeitung herrühren, die wir aktiviert haben. Die geringen Farbabweichungen im Screenshot sind hingegen der Fotoaufnahme zuzuschreiben und so auf dem Probanden nicht vorhanden.

Originalfoto
Originalfoto
Philips 65OLED859: Screenshot des Testbildes
Philips 65OLED859: Screenshot des Testbildes

Gaming

Wie schon der Philips 65OLED909 besitzt auch der OLED959 einen separaten Gaming-Modus mit extrem niedriger Aktualisierungsrate von 120 Hz. Via PC sind 144 Hz, VRR, FreeSync und G-Sync über HDMI 1 und HDMI 2 möglich. Das ermöglicht ein überragend schnelles Spielerlebnis mit kurzem Input-Lag. Befehle am Controller werden quasi in Echtzeit umgesetzt. Verzögerungen können wir nicht ausmachen, wenn wir unseren Formel-1-Flitzer über den Parcours von Monaco steuern. Beschleunigen, Bremsen und abrupte Lenkbewegungen werden sofort ausgeführt.

SDR

TV-Sendungen mit 720p bis 1080i skaliert der Philips 65OLED959 exzellent auf seine native UHD-Auflösung hoch. Typische Skalierungsartefakte sind nicht auszumachen.
Fotoaufnahmen bestechen ob der natürlichen Farben. Dateien in sRGB werden originalgetreu reproduziert.

HDTV-Spielfilme in SDR werden präzise mit 24, 50 und 60 Hz dargestellt. Dem leichten 24-Hz-Kantenzittern von Spielfilmen begegnen wir mit Aktivierung der Zwischenbildberechnung. Behutsam eingesetzt, verbessert sich die Bewegungsschärfe. Das physikalisch bedingte leichte Zittern verschwindet, ohne dass sich ein Seifenoper-Effekt einstellt. Wer hingegen „flüssigere“ Bewegungen anstrebt, hat genügend Reserven, um den Hahn noch weiter aufzudrehen.

Unsere Panorama-Aufnahme von Hamburg sieht auf dem Philips 65OLED959 realistisch aus. Der Schriftzug „Stadtrundfahrt“ auf dem roten Doppeldecker ist komplett, ebenso das Hamburg-Wappen links daneben. Die Fahrgäste auf der oberen Ebene sind gut voneinander zu unterscheiden. Die Barke auf dem Gehweg bietet exakt abgebildete rote und weiße Quadrate. Die Farben laufen nicht ineinander. Darüber hinaus ist die Schärfe exzellent. Auf dem Michel ist nicht nur die Uhrzeit auf dem Ziffernblatt klar erkennbar, sondern auch einzelne Personen auf der Aussichtsplattform. Das bekommen selbst wir nicht alle Tage so gut aufgelöst zu Gesicht.

Screenshot: Hamburg-Panorama
Screenshot: Hamburg-Panorama
Screenshot: Ausschnitt
Screenshot: Ausschnitt

HDR

Der Philips 65OLED959 gibt sich auch bei der Wiedergabe von HDR-Signalen keine Blöße. Dolby-Vision-Inhalte werden zuverlässig erkannt und via KI noch ein wenig aufgearbeitet, sodass sich ein helles und messerscharfes Ergebnis einstellt. Schattenbereiche sind sehr gut durchgezeichnet, und die Farben begeistern ob ihrer Strahlkraft. Von 0,0 bis 10 000 cd/m² stellt unser Testgerät alle Signale dar – über dynamisches Tonemapping.

Screenshot: Top Gun – Maverick
Screenshot: Top Gun – Maverick
Screenshot: Inferno
Screenshot: Inferno

Ein echter Härtefall ist der Spielfilm Inferno, der die gesamte Luminanz der HDR-Spezifikation ausschöpft. Auch hier geht der Philips 65OLED959 souverän mit den Bildsignalen um. Die Plastizität und die satten Farben begeistern uns. Kleine Spitzlichter leuchten strahlend hell. Mit über 900 cd/m² ergibt sich auch tagsüber ein spektakuläres Bild.

Sound

Bowers & Wilkins hat mit dem implementierten 5.1.2-Soundsystem ganze Arbeit geleistet. Der Pegel reicht aus, um weit über Zimmerlautstärke selbst große Wohnzimmer zu beschallen. Dank des ordentlichen Basses kommt sogar Partystimmung auf, wenn Musik läuft.

Dafür haben wir auf YouTube das Musikvideo „You Are The One That I Want“ von der spanischen Band Broken Peach abgespielt. Ungeachtet der Bildqualität klingen die Frauenstimmen vorzüglich. Die einzelnen Sängerinnen sind bestens herauszuhören. Die Ähnlichkeit mit Olivia Newton John ist bemerkenswert. Das Schlagzeug knallt gut, und die E-Gitarre fetzt. Das E-Piano lässt die Anschläge spürbar werden. Ein echter „Fußwipper“-Song.

Screenshot: Lautstärkeregelung
Screenshot: Lautstärkeregelung

Die ganze Stärke spielt unser Testgerät aber aus, wenn man ihn mit Spielfilmen füttert. Top Gun: Maverick liegt in Dolby Atmos vor. Das HDR-Format erkennt der Philips 65OLED959 zuverlässig und nutzt nun all seine 5.1.2-Lautsprecher. Zu unserer positiven Überraschung werden wir vom Sound gut umhüllt. Wenn der Angriff auf den „Schurkenstaat“ beginnt, jagen die Kampfflugzeuge durch die Bergkette. Die Nachbrenner zünden kraftvoll. Die Explosionen der Raketen, als sie auf der Landebahn einschlagen, limitieren nicht in der Dynamik. Das macht richtig Spaß! Zwar sind keine Effekte von der Zimmerdecke zu hören, aber das schaffen Soundbars auch nicht. Dafür klingen die Stimmen der Piloten herrlich sonor auf dem Philips 65OLED959. Frauenstimmen sind frei von Zischlauten. Selten haben wir so einen guten Sound bei einem Fernseher vernommen. Wer hier höhere Ansprüche hat, kommt um ein vollständiges 7.1.4-Lautsprechersystem nicht herum.

Bewertung

4.8

(SEHR GUT)

Fazit

Der Philips 65OLED959 ist ein UHD-Fernseher aus der 2024er-Serie und besitzt eine Auflösung von 3840 x 2160 Pixeln.

Die Installation sollte zwingend zu zweit erfolgen, weil der Fernseher mit 44,5 kg wirklich schwer ist. Haptik, Material und Verarbeitungsqualität sind sehr gut. Überdies geht die Installation leicht von der Hand.

Der Controller besitzt eine doppelt belegte und hintergrundbeleuchtete Tastatur, wodurch selbst in dunkler Umgebung sicher navigiert werden kann. Die Fernbedienung besteht aus Metall und hinterlässt einen sehr wertigen Eindruck. Innovativ finden wir erneut den hervorgehobenen Lautstärkeregler und das Zahlenfeld, das erst nach Drücken der „123…“-Taste aufleuchtet. Batterien werden nicht mehr benötigt, weil der Controller einen Akku besitzt und via USB aufgeladen werden kann.

Google TV bringt viele Smart-Funktionen, tausende Apps und alle relevanten Streamingdienste mit. Für die Sprachsteuerung stehen Siri und Alexa zur Verfügung, die vor allem die Suche nach Programminhalten erleichtern. Für den Fernsehempfang ist lediglich ein Single-Tuner verbaut. Eine USB-Aufnahmefunktion ist ebenfalls dem Rotstift zum Opfer gefallen. Die Sendersortierung ist etwas umständlich, die Sortiermöglichkeit der Apps finden wir hingegen sehr gelungen.

Die Bildqualität liegt auf Referenzniveau. Die maximale Lichtausbeute beträgt kalibriert 920 cd/m², sodass der Fernseher auch tagsüber exzellente Bilder liefert. Ein unendlicher Kontrastumfang, die sehr gute Schärfe und eine herausragende Farbwiedergabe lassen den Zuschauer förmlich in Filme, Serien und Sportübertragungen eintauchen. Gamer profitieren von VRR, 144 Hz, G-Sync und einem geringen Input-Lag.

Das hervorragende Bild wird von einem 5.1.2-Soundsystem von Bowers & Wilkins begleitet. Mit 102 Watt (RMS) und eingebautem Subwoofer ergibt sich ein räumlicher, glasklarer Ton mit sattem Bassfundament.

Das neue Ambilight Plus ist ein einzigartiges Kennzeichen von Philips-Fernsehern. Mittels einer rückseitig angebrachten dreiseitigen LED-Beleuchtung werden faszinierende Lichteffekte hinter dem Fernseher erzeugt.

Wer schlichtweg die beste audiovisuelle Qualität bei einem Fernsehgerät sucht sowie auf Haptik, Verarbeitung und Materialbeschaffenheit großen Wert legt, darf zugreifen. Günstig ist der Philips 65OLED959 aber nicht.

Plus

  • Sehr helle HDR-Bilder
  • Hervorragender OLED-Kontrast mit optimalem Schwarz
  • Exzellente Farbdarstellung, Schärfe und Ausleuchtung
  • Farbraum Rec. 709 (100 %) und DCI-P3 (99,5 %)
  • Druckvoller Dolby-Atmos-Sound in 5.1.2 von B&W
  • Stimmungsvolles neues Ambilight Plus

Minus

  • Verschachteltes Menü

Testlogo Philips 65OLED959

Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den 65OLED959 von Philips zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.

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Michael B. Rehders

… arbeitet seit 1996 als freiberuflicher Journalist, Fotograf und Autor mit Schwerpunkt Projektoren. Als Color-Management-Experte hält er Vorträge auf Hochschulen, Universitäten, Messen und schult Grafiker sowie Fotografen im Umgang mit Messequipment und Farbmanagement. Für PRAD ist er seit 2023 tätig.

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