Subjektive Beurteilung
Aus unserer Sicht sehr wichtig ist auch die Kontrolle der Messwerte an Hand von realen Bildern. Im Kino-Modus gelingt dem W7500 bereits „Out-of-the-Box“ eine zugleich brillante wie auch natürliche Farbdarstellung, die sich mit den zwei einfachen, oben genannten Maßnahmen noch einmal steigern lässt.
Auffällig sind gelegentlich nur die Rot-Töne, die manchmal etwas arg kräftig bzw. gesättigt daher kommen. Als störend haben wir das aber nie empfunden, in mittelalterlichen Filmen wie „Games-of-Thrones“ sind die Gewänder halt noch ein wenig prächtiger als sie eigentlich sein dürften. Die wichtigen Hauttöne bleiben stets natürlich.
Vermutlich aufgrund unserer Vorgeschichte als Jäger und Sammler reagieren die meisten Menschen dagegen auf unnatürliche Grüntöne recht empfindlich. Bei vielen Geräten, die auf den ersten Blick noch tolle Farben verheißen, werden Grün-Töne dann entweder regelrecht „giftig“ oder in Richtung „neon-gelb“ dargestellt.
Eine besonders herausfordernde Szene, die schnell die Spreu vom Weizen trennt, ist hier nach wie vor der Anfang des Kapitels 2 in „Der Herr der Ringe – Die Gefährten“. Selbst ansonsten gute Projektoren kommen hier schnell ins Schleudern. Nicht so der BENQ W7500, die Darstellung der unterschiedlichen, fein abgestuften Grün-Töne in Wald und Wiesen gelingt ihm bereits unkalibriert mit Bravour – im Kino war es auch nicht besser.
Auch hinsichtlich Reaktionsverhalten waren im Praxistest bei Spielen und Videos keine ungewöhnlichen Nachzieheffekte oder Bewegungsunschärfen zu sehen. Beides macht mit dem W7500 gleichermaßen Spaß. Gerade auch für Spieler ist die DLP-Technik mit ihren blitzschnellen Reaktionszeiten gut geeignet.
Der W7500 beherrscht zudem eine in 3 Stufen zuschaltbare Zwischenbildberechnung, mit der besonders in Actionfilmen und Sportereignissen für geschmeidigere Bewegungsabläufe gesorgt werden kann.
In Filmen mit schnellen Schwenks und rasanter Bewegung kann das durchaus eine Verbesserung bewirken und ist von BENQ sehr gut umgesetzt worden. In nicht ganz so rasanten Filmen reicht aber die Einstellung „niedrig“ völlig aus, oder kann ganz deaktiviert werden.
Unter Umständen das einzige Manko des W7500 ist durch die DLP-Technik generell bedingt: der sogenannte Regenbogen-Effekt. Er entsteht, wenn Farben nicht gleichzeitig, sondern durch Projektion der Einzelfarben rasch nacheinander dargestellt werden.
Nur bei teureren Drei-Chip-DLPs ist das nicht der Fall. Der W7500 setzt aber – wie in dieser Preisklasse üblich – auf seinen bereits im Vorgängermodell bewährten Single 0.65′ DC3 DLP DMD-Chip und ein Farbrad mit immerhin 6 Segmenten (RGBRGB). Pauschal kann man sagen: je mehr Segmente, desto geringer das Farbblitzen aufgrund der schnelleren Farbwiederholung.
Der Regenbogen-Effekt ist trotzdem auch beim W7500 zu beobachten, allerdings im Vergleich zu Einsteigergeräten nur selten und sehr dezent. Während das Farbblitzen bei Einsteigergeräten schon gehörig nerven kann, wurde der Filmgenuss beim W7500 dadurch nie getrübt. Allerdings strengt die DLP-Technik die Augen schon mehr an. Zumindest war das subjektiv bei dem durch das viele Testen und vor dem Monitor sitzen schon recht gestressten Augen unseres Testredakteurs so.
Für den potentiellen Käufer ist hier also eine Grundsatz-Entscheidung zu treffen, ob man mit diesem Umstand bei der DLP-Technik auf Dauer leben kann oder nicht.
3D-Wiedergabe
Eine 3D-Brille ist leider nicht im Lieferumfang enthalten. Aktuell ist die BENQ-3D-Brille (D4) ab 55 EUR (inkl. Versand) zu haben. Geliefert wird sie in einer edlen Box mit Magnetverschluss. Die Brille selbst ist dann nochmal in einem Samt-Säckchen geschützt.
Bei der Brille handelt es sich um eine aktive Shutterbrille. Das ist im Vergleich zu einfachen Polarisations-Brillen die technisch erheblich bessere Umsetzung. Dafür sind die Brillen aber auch entsprechend schwerer. Bei längerem Tragen wird sie auch bei BENQ schon auf dem Nasenrücken präsent. Allerdings hat BENQ die Elektronik so gut wie möglich in die Bügel verlagert, so dass die Brille sehr gut ausbalanciert ist und sich im Vergleich zu den Brillen anderer Hersteller leichter anfühlt. Nachgeladen wird der Akku der Brille über einen USB-Anschluss.