Fernbedienung
Mit 135 x 40 x 25 Millimetern ist die weiße Infrarot-Fernbedienung ziemlich kompakt und liegt gut in der Hand. Eine ergonomische Griffmulde für den Zeigefinger auf der Rückseite macht die einhändige Bedienung mit dem Daumen einfach und sicher.
Die Tasten liegen in der unteren Hälfte etwas eng beieinander, in der oberen Hälfte haben sie dagegen einen ausreichenden Abstand auch für größere Finger. Sie arbeiten schwammig und ohne nennenswerten Druckpunkt. Eine Tastenbeleuchtung gibt es nicht, dafür aber einen grünen Nachleuchteffekt, der die Beschriftung auch bei Dämmerlicht noch gut erkennbar macht. Eine Kontrollleuchte bei Tastendruck gibt es nicht.
Für den Fall, dass die Fernbedienung sich mit anderen Geräten im Raum überschneidet, kann man zwischen zwei Kanaleinstellungen für die Kommunikation wählen. Weitere Funktionen wie Laserpointer oder Cursorfunktion sind nicht vorhanden.
Der Projektor ist mit je einem IR-Sensor an der Vorder- und Rückseite ausgerüstet. Canon nennt eine Reichweite von 5 Metern zu beiden Seiten bei einem Winkel von +/- 15 Grad zur Sensorachse. Im Testverlauf hatten wir in einem Raum von 40 Quadratmetern an keiner Stelle ein Problem.
Auto-Setup
Sehr komfortabel ist die automatische Setup-Funktion: mit einem Druck auf die Taste „Auto Set“ auf der Fernbedienung richtet sich der Projektor selbst ein. Ein Sensor an der Frontseite analysiert das projizierte Bild und nimmt die optimalen Einstellungen vor. Dies umfasst Fokus, Trapezverzerrung, Wahl des Eingangssignals und Leinwandfarbe. Jede dieser Einstellungen kann auch einzeln abgewählt werden.
Die Funktion arbeitet erstaunlich zuverlässig. Beim Fokus stellten wir allerdings reproduzierbare kleine Abweichungen fest (siehe „Bildqualität“).
Inbetriebnahme
Ein- und Ausschalten
Eingeschaltet wird der Xeed SX80-II mit den Power-Tasten am Projektor oder auf der Fernbedienung, was der Projektor mit einem (abschaltbaren) Piepsen quittiert. Der Lüfter läuft sofort an, nach etwa 20 Sekunden erscheint das Canon-Logo mit einer Countdown-Anzeige bis zur Freischaltung des Videobildes. Ausgeschaltet wird mit denselben Tasten, dabei ist noch eine Rückfrage zu bestätigen. Auch hier gibt es einen Quittungston.
Mit der Blank-Taste an der Fernbedienung kann das Bild vorübergehend dunkel geschaltet werden, ohne die Lampe elektrisch auszuschalten. Ein erneuter Tastendruck blendet das Bild wieder ein. Im OSD lässt sich die Direkteinschaltung aktivieren, dann startet der Projektor ohne die Power-Taste, sobald Netzspannung anliegt.
Nach dem Abschalten kann der Netzstecker sofort gezogen werden, da der Lüfter trotzdem noch eine Zeitlang mit Strom versorgt wird. Ein spezielles Verhalten für den Fall, dass der Projektor nicht ordnungsgemäß ausgeschaltet wurde, ist daher nicht vorgeschrieben. Zur Schonung der Lampe empfiehlt Canon eine Mindestwartezeit von 5 Minuten vor dem Wiedereinschalten.
Bereitschaftszeiten
Kurze Bereitschaftszeiten sind vor allem bei mobilen Projektoren sehr gefragt. Nach dem Aufbau soll das Bild möglichst sofort projiziert werden, nach dem Ausschalten will man das Gerät möglichst umgehend wieder verstauen können.
Bereitschaftszeiten | Normal[s] | Eco[s] |
Startzeit bis Bildwiedergabe | 40 | 40 |
Startzeit bis volle Helligkeit | 70 | 60 |
Abkühlzeit normal | 90 / 200 | 90 / 200 |
Abkühlzeit schnell | – | – |
Auto-Aus ohne Bildsignal | 30 / 300 | 30 / 300 |
Die Bereitschaftszeiten des Xeed SX80-II sind eher gemächlich, wenn auch noch nicht lang. Zudem weisen sie einige Besonderheiten auf: beim Start im Silent-Modus verhält sich der Projektor zunächst wie im Normal-Modus und schaltet erst nach 60 Sekunden auf Silent um. Ungewöhnlich verläuft auch die Abkühlphase: nach 90 Sekunden schaltet sich die Stromversorgung ab. Der Lüfter wechselt dann auf eine niedrige Drehzahl und wird ab dann immer langsamer, bis er sich nach etwa 3 Minuten vollständig abschaltet. Dies ist dieselbe Nachlaufphase, die auch bei sofortigem Steckerziehen noch wirksam wird.
Wenn der Energieverwaltungsmodus aktiviert wird, schaltet der Projektor nach 30 Sekunden ohne Bildsignal in den Stand-by Modus, und nach weiteren 5 Minuten aus. Andere Zeitspannen sind nicht einstellbar.
Kühlsystem
Die Kühlluft wird beim Xeed SX80-II durch einen schmalen Spalt an der Rückseite sowie durch den Rost an der linken Gehäuseseite angesaugt und an der rechten Seite wieder ausgeblasen. Die Ablufttemperatur haben wir mit 40 °C gemessen.
Durch die Abluftöffnung kann man den Lüfter sowie ein wenig vom Inneren des Projektors erkennen, das austretende Streulicht ist kaum nennenswert. Blendgefahr beim direkten Hineinsehen ist ausgeschlossen.
Betriebsgeräusch
Im Büroraum messen wir bei abgeschaltetem Tonteil knapp 39 dB(A). Das Lüftergeräusch im Normal-Modus ist also schon ziemlich laut. Im Silent-Modus sind es dann stattliche 5,3 dB weniger. Beide Messwerte liegen aber erheblich über der Herstellerangabe von 35 bzw. 31 dB(A). Subjektiv wirkt der Lärmpegel weniger aufdringlich, wenn man die leiseren Zonen hinter dem bzw. rechts vom Projektor nutzen kann.
Stromverbrauch
Der Hersteller gibt den Stromverbrauch mit 330 Watt im Normal-Modus und 270 Watt im Silent-Modus an, was für eine 230 Watt Lampe ziemlich viel wäre.
Unsere Messungen liefern mit 302 (Normal) bzw. 244 Watt (Silent) jedoch deutlich günstigere Ergebnisse. Wie immer haben wir ohne Sound gemessen, mit aktivem Tonteil (1 Watt Ausgangsleistung) könnte der Gesamtverbrauch minimal ansteigen.
Im Stand-by Modus werden ungünstige 14,8 Watt verbraucht, woran man das technische Design von 2008 erkennt: der seit 2010 geltende Grenzwert von 1,0 Watt nach der EU-Richtlinie 1275/2008 würde damit um ein Vielfaches verfehlt. Das Handbuch empfiehlt denn auch zu Recht, den Projektor bei Nichtbenutzung vom Stromnetz zu trennen.
Wartung
LCoS- und LCD-Projektoren sind regelmäßig mit einem Filter ausgerüstet, um das empfindliche optische System vor Staub zu schützen. Beim Xeed SX80-II kann der Filter mit einem Staubsauger gereinigt oder auch gewechselt werden.
Die Lebensdauer der Lampe (Canon RS-LP05) ist mit 2000 Stunden im Normalmodus und 3000 Stunden im Eco-Modus angegeben. Zum Austausch einer defekten Lampe muss die Lampenabdeckung an der Unterseite geöffnet werden. Der Wechsel wird im Handbuch genau erklärt und erfordert lediglich einen Schraubendreher, die vorgeschriebene Abkühlzeit beträgt eine Stunde. Ersatzlampen sind mit 400 Euro sehr teuer.