Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Für diese Untersuchung messen wir die Helligkeit in Bildmitte bei einem weißen und einem schwarzen Testbild. Das statische Kontrastverhältnis (on/off) ergibt sich als Quotient der beiden Werte. Zusätzlich berechnen wir die Effizienz der Lichtausbeute in Lumen/Watt.
Das Datenblatt des 1610HD gibt die maximale Helligkeit mit 3500 Lumen im Normalmodus an. Für den Eco-Modus gibt es keinen Wert. Wir haben die fünf Voreinstellungen durchgemessen.
Viele Projektoren laufen überwiegend im Eco-Modus, damit die teure Lampe möglichst lange hält. Daher haben wir die Messergebnisse für den Eco-Modus in einer eigenen Tabelle zusammengefasst.
Normal-Modus | Weißwert[Lumen] | Schwarzwert[Lumen] | Kontrast[n : 1] | Effizienz[Lm/W] |
Präsentation | 2840 | 1,99 | 1424 | 10,2 |
Brillant | 3263 | 1,72 | 1902 | 11,7 |
Film | 1246 | 1,81 | 689 | 4,5 |
sRGB | 2463 | 1,58 | 1563 | 8,8 |
Benutzer | 2811 | 2,13 | 1318 | 10,1 |
In der Brillant-Einstellung zeigt der Projektor, was er leisten kann: die gemessenen 3263 Lumen liegen nur knapp unter der Herstellerangabe – ein guter Wert. Mit beinahe 12 Lumen/Watt ist die Lichtausbeute hervorragend, der beste von uns bislang ermittelte Wert. Allerdings wird man die sichtlich unnatürlichen Farben nur bei Präsentationen ohne Foto- oder Videomaterial akzeptieren, wo die Helligkeit zählt und Farbtreue nicht wichtig ist. Die anderen Bildeinstellungen liefern 10 bis 25 Prozent weniger Helligkeit bei besserer Farbwiedergabe und immer noch sehr guter Effizienz, nur der Filmmodus fällt bei allen Werten aus dem Rahmen.
ECO-Modus | Weißwert[Lumen] | Schwarzwert[Lumen] | Kontrast[n : 1] | Effizienz[Lm/W] |
Präsentation | 1930 | 1,62 | 1189 | 6,9 |
Brillant | 2313 | 1,44 | 1609 | 8,3 |
Film | 852 | 1,53 | 557 | 3,1 |
sRGB | 1698 | 1,21 | 1409 | 6,1 |
Benutzer | 1942 | 1,62 | 1196 | 7,0 |
Der Schwarzwert erscheint im dunklen Raum subjektiv recht hoch, und die Messung bestätigt diesen Eindruck. 2 Lumen Schwarzwert ergeben vor allem auf kleineren Leinwänden doch eher ein dunkles Grau als ein Schwarz. Der Kontrast kann daher die versprochenen 2100:1 nicht ganz erreichen, kommt dem aber mit Werten bis zu 1900:1 doch schon recht nahe.
Im Eco-Modus sinkt die Helligkeit analog zur gedrosselten Lampenleistung um 30 Prozent. Weil der Schwarzwert dabei nur um 20 Prozent sinkt, lassen die Kontrastwerte im Eco-Modus etwas nach.
Keiner der voreingestellten Bildmodi geht über die Helligkeitseinstellung 50 hinaus. Wir haben daher versuchsweise bis zum Maximalwert 100 aufgedreht und nachgemessen. Dabei zeigte sich, dass einer nur minimalen Zunahme an Helligkeit eine drastische Verschlechterung des Schwarzwerts entgegensteht. Helligkeitseinstellungen über 50 sind daher nicht zu empfehlen, diese Einstellmöglichkeit wurde nicht weiter berücksichtigt.
Helligkeitsverteilung und Homogenität
Wir untersuchen die Helligkeitsverteilung und die Bildhomogenität mit einem weißen Testbild, das im Normalmodus an 15 Punkten vermessen wird. Wegen der heutigen Wide-Formate messen wir etwas detaillierter als beim ANSI-Verfahren.
Aus den Messwerten berechnen wir die Helligkeitsverteilung und das DeltaC in Prozent, bezogen auf den Wert in der Bildmitte. Die Wahrnehmungsgrenze für Helligkeitsabweichungen liegt bei etwa 20 Prozent. DeltaC ist ein Maß für die Buntheitsdifferenz, die Wahrnehmungsschwelle ist schon bei etwa 0,5 erreicht. Bei Werten oberhalb von 4,0 ist mit größeren Farbstichen zu rechnen.
Die gemessene durchschnittliche Helligkeit liegt bei 93 Prozent. Die größte Abweichung tritt in den oberen Ecken des Bildes auf, die schon ein wenig problematisch sind: hier liegt die Differenz zum Mittelwert an der Wahrnehmungsschwelle von 20 Prozent.
Die Homogenität ist dagegen absolut überzeugend: bei einem mittleren DeltaC von nur 0,5 und einem Maximum von 0,8 ist die Farbdarstellung innerhalb der Bildfläche hervorragend gleichmäßig. Wieder liegen die Höchstwerte in den oberen Ecken, aber von Ausreißern kann man hier nicht sprechen. Auch mit dem bloßen Auge ist zu erkennen, dass die Helligkeit dort etwas nachlässt. Davon abgesehen erstrahlt die Leinwand in sehr gleichmäßigem Weiß.
Das schwarze Testbild zeigt sich mit bloßem Auge ein wenig ungleichmäßig, aber ohne auffälligen Farbschimmer. Bei einem Businessprojektor ist dies überhaupt kein Problem.
Graustufen
Der Grauverlauf ist nicht ganz einwandfrei: vor allem im hellen Grauspektrum werden Stufen (Banding) sichtbar, die teils auch etwas bunt schillern. Dies trifft in ähnlicher Form auf alle Bildeinstellungen zu. Mit den Reglern im OSD kann der Effekt nicht beseitigt werden.
Bei der Graustufendarstellung schneidet der 1610HD die drei dunkelsten und fünf hellsten Stufen ab. Der Kontrastregler steht auf K50 und wirkt nur im Benutzermodus: dreht man ihn auch nur ein kleines bisschen auf, verschwinden sofort drastisch viele Weißstufen. Erst beim Herunterdrehen auf K30 bessert sich das Banding, und zwei helle Graustufen kommen hinzu. Ähnliches gilt für den Helligkeitsregler. Unterhalb von H50 verschwinden die dunkelsten Graustufen, oberhalb wird das Schwarz immer grauer.
Für Präsentationszwecke ist die Vorgabe H50 / K50 trotz des überhöhten Kontrastes eine gute Wahl. Für Fotos und Videos mit höheren Ansprüchen sollte der Kontrastregler auf K30 abgeregelt werden, dann reicht es auch im Unterhaltungsbereich für ein befriedigend.