OSD
Das On-screen Display wird über die Menü-Taste am Projektor oder auf der Fernbedienung aufgerufen. Das Menü ist unterteilt in fünf Bereiche. Nur ein Bereich enthält ein mehrstufiges Untermenü (Erweiterte Einstellungen), die übrigen sind einfache Auswahlfelder (Eingang und Sprache) und eine Balkenanzeige (Lautstärke).
Die nüchterne textorientierte Gestaltung ist sehr übersichtlich, kleine Icons sollen bei der Orientierung helfen. Die Menüpunkte sind im Handbuch einzeln beschrieben und mit kurzen Erklärungen versehen.
Die Bedeutung der allermeisten Optionen erschließt sich allerdings schon deshalb ohne Handbuch, weil sich das sehr knapp gehaltene OSD auf die grundlegenden Einstellungen beschränkt.
Bildqualität
Für den Test am PC haben wir den Projektor am HDMI-Anschluss in der nativen Auflösung betrieben. Zudem wurde der Projektor mit einem Reset auf die Werkseinstellung zurückgesetzt. Die Farbmessungen haben wir mit einem i1 Pro und einem i1 Display Pro von X-Rite durchgeführt.
Auflösung
Der DMD-Chip des M900HD (DarkChip3, S450) kann mit seinen nativen 1.280 x 800 Bildpunkten die kleine HD-Auflösung ohne Umrechnung wiedergeben. Die eingebaute Skalierungseinheit verarbeitet auch zahlreiche andere PC- und AV-Formate, hinauf bis zu FullHD mit 1080p und hinab bis zu 576p und 480p.
Die möglichen Auflösungen sind in einer Liste im Handbuch zusammengestellt. Skalierungsverluste führen allerdings vielfach zu Einbußen bei der Bildqualität. Am PC ist die native Auflösung immer die beste Wahl.
Das Pixelgitter ist sichtbar, aber nicht besonders auffällig. Pixelfehler traten bei unserem Testgerät nicht auf.
Bildschärfe und Konvergenz
Mit unserem Testgitter hat der M900HD seine liebe Mühe: es gelingt ihm nicht, die einpixeligen Strukturen sauber wiederzugeben. Falls das an einem überzogenen elektronischen Bildschärferegler liegen sollte, kann es der Anwender jedenfalls nicht beeinflussen, denn im OSD gibt es einen solchen Regler nicht. Der übliche Verdächtige, nämlich ein schlechtes HDMI-Kabel, konnte auch ausgeschlossen werden.
Dünne Schriften zeigen, vor allem wenn sie kleiner sind, eine eigentümliche bröckelig wirkende Struktur. Bei etwa 6 Punkt endet die Lesbarkeit, sehr kleine Schriften sind nicht die Stärke des M900HD. Insgesamt wirkt das Bild selbst in nativer Auflösung so, als sei eine Interpolation am Werk. Bei Videos und Spielen fällt das nicht so stark auf, beim PC-Desktop ist das Ergebnis aber ziemlich enttäuschend.
Unbefriedigend ist auch die Schärfeverteilung: es ist schlicht unmöglich, eine gleich gute Einstellung für die gesamte Bildfläche zu finden. Stets hat der M900HD ein Problem mit rechts-links und oben-unten – kaum ist die eine Seite scharf gestellt, ist die andere schon unscharf geworden. Nach einigem Bemühen findet man sich notgedrungen mit einem Schärfekompromiss in der Bildmitte ab.
Die Konvergenzfehler an den Schwarz-Weiß-Übergängen sind noch moderat, aber bei genauem Hinsehen unverkennbar. Rechts und links verlaufen die Farbsäume vertikal, mittig in horizontaler Richtung. Dort gibt es oben eine rote Kante, unten eine grüne.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Für diese Untersuchung messen wir die mittlere Helligkeit bei einem weißen und einem schwarzen Testbild. Das statische Kontrastverhältnis (full on/off) ergibt sich als Quotient der beiden Werte. Zusätzlich berechnen wir die Effizienz der Lichtausbeute in Lumen/Watt.
Den Lichtstrom gibt Dell mit maximal 900 Lumen an, für den Eco-Modus wird kein Wert genannt. Wir haben die vier Voreinstellungen durchgemessen.
Den höchsten Lichtstrom messen wir im Helligkeitsmodus mit 700 Lumen, das sind nur 78 Prozent der Herstellerangabe. Die Effizienz ist mit 5,3 Lumen/Watt nur zufriedenstellend – die Lichtausbeute von LEDs ist also nicht generell besser als die von Hochdrucklampen, bei denen wir vereinzelt schon deutlich höhere Effizienzwerte gemessen haben.
Die anderen drei Einstellungen folgen in größeren Abständen, hier messen wir 550 (Präsentation) und 450 Lumen (Film und sRGB). Viel ist das nicht, verdunkelte Räume sind beim M900HD quasi Pflicht.
Schwarze Flächen erscheinen subjektiv eher wie ein dunkles Grau. Die gemessenen Schwarzwerte liegen zwischen 0,6 Lumen (Film und sRGB) und 0,8 Lumen (Helligkeit), der full-off Wert ist also eigentlich gar nicht so schlecht. Doch zusammen mit den bescheidenen full-on Werten erreicht das statische Kontrastverhältnis nur zufriedenstellende Werte zwischen 790 (Film und sRGB) und 850:1 (sRGB). Bei richtiger Verdunkelung reicht dies trotzdem für einen einigermaßen brillanten Bildeindruck.
Beim Helligkeitsmodus zeigen unsere Messungen, dass die Energiespareinstellung zumindest teilweise außer Funktion gesetzt wird. Die Helligkeit bleibt mit Eco ein oder aus dieselbe, beim Schwarzwert gibt es aber Unterschiede. Auch die Lüfterdrehzahl zeigt an, dass hier irgendeine Automatik am Werk ist. Wahrscheinlich lotet der Helligkeitsmodus die Leistungsgrenzen der LED-Lichtquelle bis an ihre Grenzen aus.