Helligkeitsverteilung und Homogenität
Wir untersuchen die Helligkeitsverteilung und die farbliche Homogenität mit einem weißen Testbild, das an 9 Punkten vermessen wird. Daraus berechnen wir zunächst die Helligkeitsabweichungen von der Bildmitte. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 Prozent.
Die ungewichtete mittlere Helligkeit liegt bei spitzenmäßigen 98 Prozent. Nennenswerte Abweichungen gibt es nicht. Auch für das bloße Auge ist das Weißbild sehr gleichmäßig. Die Homogenität ist tadellos. Die Ergebnisse sind auch beim Schwarzbild und einfarbigen Flächen so gut, dass hier eine Abbildung gar keinen Sinn mehr macht.
Graustufen
Auch der Grauverlauf ist gleichmäßig. Farbschimmer sind nicht auszumachen. Die Differenzierung gelingt dem PA1000 allerdings bei den hellsten Tonwerten deutlich besser als bei den dunkelsten. Die hellsten Stufen sind vollständig unterscheidbar, bei den dunkelsten Tonwerten ist ab dem Wert 11/12 ein Unterschied zu Schwarz kaum noch auszumachen. Dunkle Szenen werden subjektiv dennoch ausreichend differenziert dargestellt.
Farbwiedergabe
Bei der Farbdarstellung verwundert es nicht, dass die Fähigkeiten des LG PA1000 deutlich über den Standard-Farbraum hinausgehen:
Der Anstieg der Helligkeit ist perfekt mit nahezu deckungsgleichen Primärfarben. Der Gamma-Verlauf liegt ebenfalls auch im Verlauf nahezu konstant beim Soll von 2,2.
Auch die Farbtemperatur verläuft sehr gleichmäßig, liegt allerdings mit 7871K schon merklich oberhalb der Kino-Norm von 6500K. Setzt man im Projektor-Menü die Farbtemperatur auf „natürlich“ kommt man ihr aber mit 6705K auf Anhieb schon sehr nahe.
Im RGB-Niveau verlaufen die Kurven für rot und grün schon ab Werk praktisch deckungsgleich. Lediglich blau müsste für eine Kalibrierung noch korrigiert werden. Der Anspruch auf absolute Farbgenauigkeit und die Erfordernis einer Kalibrierung dürfte aber bei der Zielgruppe des PA1000 wohl kaum bestehen. Zahlreiche Einstellmöglichkeiten dazu würde der PA1000 dafür sogar anbieten.
Farbabweichungen in der Übersicht:
Modus | Durchschnittl. Gamma | Durchschnittl. deltaE bei den Graustufen | Höchste Abweichung bei den Graustufen | Durchschnittl. Abweichung Primär- und Sekundärfarben | Höchste Abweichung Primär- und Sekundärfarben |
Modus Standard, Eco mittel | 2,19 | 37,47 | 67,6 (bei Weiß 100%) | 11,33 | 20,5 (bei Cyan) |
Modus Kino, Eco mittel | 2,19 | 12,23 | 22,2 (bei Weiß 100%) | 7,94 | 16,1 (bei Blau) |
Modus Kino, Eco mittel, Farbtemp. „natürlich“ | 2,30 | 3,46 | 6,6 (bei Grau 90%) | 13,54 | 20,6 (bei Magenta) |
Die Abweichungen mögen hier teilweise recht hoch erscheinen, daher zum Verständnis: Wenn ein Gerät mit seinem Farbraum die Kino-Norm nicht vollständig, oder gerade eben so darstellen kann, sind Abweichungen grundsätzlich immer negativ. Wenn ein Gerät aber deutlich über die Kino-Norm hinausgeht sind die Abweichungen nicht unbedingt negativ. Entscheidend ist wie die Abweichungen verlaufen und das sieht man nicht in den Zahlenwerten. Tatsächlich ist die Kino-Norm des HDTV-Zeitalters in seiner Farbdarstellung recht eingeschränkt und reicht bei weitem nicht an die satten Kino-Farben des Vor-Digital-Zeitalters heran.
Projektoren mit LED-Technik wie der LGPA1000 machen eigentlich schon absehbar, dass uns in nicht allzu ferner Zukunft der erweiterte Farbraum als „alter Wein in neuen Schläuchen“ verkauft werden wird. Der PA1000 kann es schon heute.
Subjektive Beurteilung
Wie bereits erwähnt, ist bei dem über die HDTV-Norm hinausgehenden Fähigkeiten eines LED-Beamers entscheidend, wie diese umgesetzt werden. Und das gelingt dem PA1000 sehr gut. Die Farben wirken brillant und kräftig, bleiben dabei aber stets natürlich.
Gerade bei Szenen mit differenzierten Grüntönen können Schwächen in der Farbraumauslegung schnell unangenehm auffallen. Nicht so beim PA1000. Auch schwierige Szenen wie in „Herr der Ringe, Teil1“ gelingen ihm ganz ausgezeichnet.
Auch ist für unsere Wahrnehmung nicht nur der Schwarz-Weiß-Kontrast entscheidend, sondern auch der Farbkontrast bzw. die Fähigkeiten eines Gerätes verschiedene Farbtöne fein zu differenzieren. Auch das gelingt dem PA1000 sehr gut.
Die messtechnisch aufgezeigten Schwächen des PA1000 bei der Bildschärfe und Schärfeverteilung fallen bei der Wiedergabe von BluRay-Filmen praktisch nicht auf. Videos wirken „knack-scharf“ und feine Details – wie in den Haaren von Gandalf – werden sehr gut sichtbar, trotz der „Nur-HD-Ready-Auflösung“.
Hinsichtlich Reaktionsverhalten waren im Praxistest bei Spielen und Videos keine ungewöhnlichen Nachzieheffekte oder Bewegungsunschärfen zu sehen. Beides macht mit dem PA1000 gleichermaßen Spaß. Gerade auch für Spieler ist die DLP-Technik mit ihren blitzschnellen Reaktionszeiten gut geeignet.
Unter Umständen das einzige Manko des PA1000 ist durch die DLP-Technik generell bedingt: der sogenannte Regenbogen-Effekt. Er entsteht, wenn Farben nicht gleichzeitig, sondern durch Projektion der Einzelfarben rasch nacheinander dargestellt werden.