Test Projektoren & Beamer LG PF80G
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Kühlung und Wartung

Die Luft zum Kühlen saugt der PF80G durch Lüftungsschlitze vorne und an beiden Seiten an. Die warme Abluft wird ebenfalls nach vorne und an beiden Seiten ausgeblasen. Das Gerät selbst erwärmt sich primär an der Ober- und Unterseite, bleibt dabei aber auch nach längerem Dauerbetrieb angenehm handwarm.

Das optische System des DLP-Projektors ist soweit ersichtlich voll gekapselt, ein Luftfilter ist nicht nötig. Die Lebensdauer der LED-Lampe gibt LG mit 30.000 Stunden an und bezeichnet ihn daher gar als „lampenfrei“. Das ist natürlich nicht so ganz richtig, denn bei einem LED-Beamer besteht die Lampe eben aus den LEDs. Die haben aber eine – im Vergleich zu herkömmlichen Projektoren – erheblich längere Lebensdauer und noch wichtiger: die Lichtleistung bleibt bei LEDs bis zum Lebensende weitgehend konstant.

Bei Projektoren mit Hochdrucklampe nimmt bis zum Ende der Lebensdauer die Lichtleistung merklich ab und beträgt am Ende nur noch etwa die Hälft. Bei regelmäßiger Nutzung muss man alle 2 bis3 Jahre die Lampe und den Lüftungsfilter erneuern und das ist durchaus kostspielig. Bei LED-Projektoren dagegen ist ein Austausch von Filtern oder Lampe meistens gar nicht vorgesehen. Auch beim PF80G findet sich dazu weder eine Öffnung am Gerät noch ein Hinweis im Handbuch.

Mit 30.000 Lampenstunden kann man den PF80G allerdings mehr als 10 Jahre lang – Tag für Tag – 8 Stunden täglich – reuelos in Betrieb haben ohne sich über die Kosten pro Betriebsstunde Gedanken zu machen. Danach ist das Gerät technologisch sowieso völlig veraltet.

Bedienung und OSD

Tasten am Gerät sucht man am PF80G zunächst vergebens. Erst nach dem Anschluss des Netzkabels leuchtet an der Oberseite ein „Ein/Aus-Symbol“ auf. Bei Berührung stellst sich heraus, dass der PF80G hier versteckte Sensortasten besitzt, die in ausgeschaltetem Zustand völlig unsichtbar sind. Alternativ kann der PF80G natürlich über die mitgelieferte Fernbedienung bedient werden.

Lg Pf80g Beamer Tasten
Lg Pf80g Beamer Fernbedienung2
Bedienfeld am Projektor und Fernbedienung.

Die Sensortasten am Gerät sind auf jeden Fall schick. Die Bedienung über die ausgezeichnete Fernbedienung macht aber aufgrund der besseren Haptik deutlich mehr Spaß. Die Fernbedienung könnte man schon als vorbildlich bezeichnen. Sie liegt ausgezeichnet in der Hand und die Tasten sind für eine intuitive Bedienung sinnvoll gegliedert und von anderen Funktionsbereichen abgegrenzt.

Alle Tasten arbeiten mit sauberem Druckpunkt und hörbarem Knacken. Eine Hintergrundbeleuchtung ist zwar nicht vorhanden, dafür dürften die Batterien aber deutlich länger durchhalten. Durch die kontraststarke Farbwahl lässt sich die Beschriftung auch bei mäßiger Beleuchtung noch gut ablesen. Mit etwas Übung sind sie zudem aufgrund der guten Gliederung auch schnell blind zu bedienen.

Lg Pf80g Beamer Osd Hauptmenue
OSD Hauptmenü

Beim OSD hat LG im Vergleich zum Vorgängermodell nicht viel verändert – lediglich ein paar Kleinigkeiten verbessert. Das ist auch nicht notwendig, die Usability ist top. Auch wenn man vorher noch kein LG-Gerät hatte, findet man sich sofort intuitiv zurecht.

Der Aufruf der Taste „Settings“ bringt einen zunächst in das Hauptmenü. Von dort kommt selbsterklärend zu allen wichtigen Einstellungen und kann gegebenenfalls die Signalquelle wechseln. Der letzte Menüpunkt „Smart Share“ eröffnet einem die Welt zu Inhalten, die im Netzwerk, auf USB-Sticks oder kompatiblen Smartphones/Tablets liegen.

Im gewählten Untermenü kann man dann die gewünschten Einstellungen tätigen und über die Symbole in der linken Spalte auch ohne Rücksprung zur Hauptebene weitere Untermenüs anwählen.
Alternativ kann man auch ein Quick-Menü unten ins Bild holen. Zahlreiche Direktwahl-Tasten auf der Fernbedienung rufen zudem das Quick-Menü und die betreffende Funktion gleich direkt auf.

Lg Pf80g Beamer Osd Untermenue Bild
Lg Pf80g Beamer Osd Qmenue
Links: Einblendung des OSD im projizierten Bild, rechts: Quick-Menü.

Die Menüs werden grundsätzlich als Überlagerung vor das eigentliche Bild eingeblendet. Filme laufen im Hintergrund weiter. Sehr gut gemacht: bei den meisten Einstellungen sieht man die Auswirkung bereits vor der endgültigen Bestätigung der Änderung.

Die Übersetzung einiger Menü-Punkte ist nicht optimal, dafür ist die Bedienung flüssig und verzögerungsfrei. Besser kann man es eigentlich kaum machen.

Bildqualität

Für den Test am PC haben wir den Projektor am HDMI-Anschluss in der nativen Auflösung betrieben. Zudem wurde der Projektor mit einem Reset auf die Werkseinstellung zurückgesetzt. Die Farbmessungen haben wir mit einem i1 Display Pro von X-Rite durchgeführt.

Zur Erstellung des Videos und der Fotos vom projizierten Bild wurde der Projektor waagrecht ausgerichtet und im Abstand von 1,5 Metern (entspricht einer Bilddiagonalen von 1,27 Meter) vor einer Leinwand mit guten Reflektionseigenschaften positioniert. Die Raumbeleuchtung wurde dabei stark gedimmt oder vollständig abgedunkelt.

Auflösung

Der LG PF80G kann mit seinen nativen 1.920 x 1.080 Bildpunkten die volle HD-Auflösung ohne Umrechnung wiedergeben. Die eingebaute Skalierungseinheit verarbeitet auch zahlreiche andere PC- und AV-Formate, von 480p und 576p hinauf bis zu FullHD in 1.080i und 1.080p. In der nativen Auflösung 1.080p verträgt der PF80G praktisch alle relevanten Bildwiederholfrequenzen: 24, 25, 30, 50, 60 Hz.

Die möglichen Auflösungen sind in einer Liste im Handbuch zusammengestellt. Skalierungsverluste führen allerdings grundsätzlich bei jedem Gerät zu Einbußen bei der Bildqualität. Die native Auflösung ist daher immer die beste Wahl.

Das Pixelgitter ist nur sichtbar, wenn man sehr nahe an das Bild herangeht. Bei normalen Betrachtungsabständen ist es praktisch nicht auszumachen. Pixelfehler traten bei unserem Testgerät nicht auf.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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