Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Für diese Untersuchung messen wir die mittlere Helligkeit bei einem weißen und einem schwarzen Testbild. Das statische Kontrastverhältnis (full on/off) ergibt sich als Quotient der beiden Werte. Zusätzlich berechnen wir die Effizienz der Lichtausbeute in Lumen/Watt. Die Helligkeit gibt LG mit 800 ANSI-Lumen an.
Der Kontrast soll sagenhafte 100.000:1 erreichen. Auf die Stärke des Lichtstroms wirkt sich beim PW800 primär die Einstellung „Eco“ (Minimal, Mittel, Maximal) aus. Für die folgenden Messungen haben wir den Projektor daher in Werkseinstellung auf dem Bildmodus „Standard“ belassen und nur die Eco-Einstellung variiert.
Den höchsten Lichtstrom messen wir im Modus „Standard Eco Minimal“ mit 222 Lumen in der Bildmitte und 213 ANSI-Lumen wie üblich gemittelt über die gesamte Bildfläche. Scheinbar ein recht geringer Wert, die wahrgenommene Helligkeit ist aber aufgrund der Farbdarstellung erheblich besser. Bei der Effizienz erzielt der PW800 mit 4,7 Lumen/Watt im Modus „Standard Eco Mittel“ einen vergleichsweise guten Wert.
Bei abgedunkeltem Kinoraum ist der Modus „Standard“ mit der Eco-Einstellung „Mittel“ ausreichend, um eine 2 Meter breite 16:9-Leinwand auch in hellen Szenen ausreichend mit Licht zu versorgen. Die Herstellerangaben zu maximalen Bilddiagonalen sind also durchaus realistisch. Eine gedämpfte Wohnzimmerbeleuchtung mindert den Kontrasteindruck aber bereits ganz erheblich. Tageslichttauglichkeit können wir dem PW800 keinesfalls attestieren.
Der gemessene Schwarzwert geht in dieser Geräteklasse voll in Ordnung und liegt bei 0,29 Lumen bei Eco-Einstellung „Mittel“. Zum Vergleich: Der ebenfalls kürzlich getestete Einsteigerprojektor GT1080 von Optoma erreicht zwar einen höheren Lichtstrom, allerdings mit erheblich schlechteren Werten bei Schwarzwert, Kontrast und Farbdarstellung.
Helligkeit in Lumen | Schwarzwert in Lumen | Statisches Kontrastverhältnis | Lichtausbeute in Lumen/Watt | |
Standard, Eco-Einstellung Mittel | 187,75 | 0,2882 | 651:1 | 4,71 |
Standard, Eco-Einstellung Minimal | 213,05 | 0,3270 | 652:1 | 4,74 |
Standard, Eco-Einstellung Maximal | 138,14 | 0,2259 | 612:1 | 4,56 |
Messwerte zu Helligkeit, Schwarzwerten und Kontrastverhältnis.
Soweit möglich, deaktivieren wir solche Funktionen für „dynamischen Kontrast“ für unsere Messungen grundsätzlich. Für den viel wichtigeren Im-Bild-Kontrast, also der Fähigkeit eines Projektors, in ein und derselben Szene starke Helligkeitsunterschiede darzustellen, hilft das nämlich herzlich wenig.
Helligkeitsverteilung und Homogenität
Wir untersuchen die Helligkeitsverteilung und die farbliche Homogenität mit einem weißen Testbild, das an neun Punkten vermessen wird. Daraus berechnen wir zunächst die Helligkeitsabweichungen von der Bildmitte. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 15 Prozent.
Die ungewichtete mittlere Helligkeit liegt bei sehr guten 96 Prozent. Nennenswerte Abweichungen sind nur in der Ecke links oben zu messen. Auch für das bloße Auge ist das Weißbild sehr gleichmäßig. Die Homogenität ist tadellos.
Da wir in der folgenden Abbildung aber die Rahmenleinwand mit im Bild gelassen haben, ist hier die vorhin erwähnte Einbuchtung am oberen Bildrand gut zu erkennen. Bei Spielfilmen fällt das in der Regel gar nicht auf, da man ohnehin schwarze Balken oben und unten hat. Bei Fotovorführungen und Präsentationen aber schon.
Unten links ist das schwarze Testbild in zu sehen, wie man es auch mit freiem Auge sieht. Das Foto unten rechts zeigt das Schwarzbild mit verlängerter Belichtung, um die Problembereiche stärker sichtbar zu machen.
Das schwarze Testbild zeigt weder messtechnisch noch bei der Untersuchung mit dem bloßen Auge irgendwelche Auffälligkeiten. Es zeigt ein völlig gleichmäßiges Dunkelgrau ohne Wolken, Farbschimmer oder Aufhellungen.
Graustufen und Farbverläufe
Auch der Grauverlauf ist recht gleichmäßig. Farbschimmer sind nicht auszumachen. Die Differenzierung gelingt dem PW800 allerdings bei den hellsten Tonwerten deutlich besser als bei den dunkelsten. Die hellsten Stufen sind vollständig unterscheidbar, bei den dunkelsten Tonwerten ist ab dem Wert 8 ein Unterschied zu Schwarz kaum mehr auszumachen. In dunklen Bildbereichen gehen auch subjektiv Details verloren.
Aus extremer Nähe sieht man am Gitterrechteck in der Mitte oben und links einen magentafarbenen Farbsaum, unten ist er grünlich. Das ist nicht ungewöhnlich und spielt aus normalen Betrachtungsabständen keine Rolle.
Auch sehr feine Grauverläufe wirken neutral und sind sehr gleichmäßig. Allerdings fällt gerade in gemischten Bildinhalten auf, dass der PW800 kein sonderlich tiefes Schwarz produziert. Es wirkt eher wie ein Dunkelgrau.
Weniger positiv sieht es ferner bei sehr feinen Farbverläufen aus. Vor allem bei der Farbe Rot fällt im Bild eine Stufen- beziehungsweise Streifenbildung auf. Generell wirken die Farben übersättigt. Das heißt, im letzten Drittel (von links nach rechts) ist kaum noch eine Zunahme der Helligkeit zu erkennen.