Bildqualität
Sehr ausgewogenes Bild mit nur einem Schwachpunkt
Wie sein großer Bruder, trägt auch der TX-58DXW904 das Ultra-HD-Premium-Logo zu Recht: 3840 x 2160 Bildpunkte, 10-Bit-Quantisierung, erweiterte Farbräume à la Rec. 2020 und Leuchtdichten von über 1000 Candela – alles kein Problem. Speziell in letzterer Disziplin schlägt sich der Panasonic-Fernseher hervorragend.
So schafft er im HDR-Betrieb Spitzenwerte von 1200 Candela und selbst mit SDR-Inhalten bis zu 1120 Candela; Details dazu finden Sie unter dem separaten Punkt „Erstklassige Helligkeitsreserven“. Umgekehrt dunkelt das Full-LED-Backlight in finsteren Szenen so weit ab, dass praktisch kein Restlicht mehr zu sehen ist. Mit 0,0017 Candela liegt der Schwarzwert beinahe auf OLED-Niveau. Daraus resultiert ein phänomenaler Im-Bild-Kontrast von rund 60 000:1, im ANSI-Schachbrettmuster sind es immerhin noch 1790:1. Die Farbreproduktion lässt mit Delta-E-Abweichungen von 1,7 (Farben) respektive 1,6 (Graustufen) keine Wünsche offen. Die etwas besseren Werte des 65-Zöllers fallen in der Praxis nicht auf.
Leider müssen seitlich sitzende Zuschauer einige Abstriche hinnehmen. Schließlich werden Farben bereits ab einem Blickwinkel von 30 Grad sichtbar entsättigt und das Spektrum eingeschränkt. Das eigentlich neutrale Weiß färbt sich zu den Ecken hin leicht rosa ein. Außerdem nehmen sowohl die Helligkeit als auch der Kontrast um 53 beziehungsweise fast 80 Prozent ab. Nichtsdestoweniger punktet das Display mit einer gleichmäßigen Ausleuchtung ohne erwähnenswerte Clouding- oder Wolkeneffekte. Die Local-Dimming-Schaltung arbeitet im Großen und Ganzen zuverlässig, wobei um Spitzlichter herum Lichthöfe zum Vorschein kommen. Das führt etwa zu Beginn des Kinohits „Gravity“ dazu, dass schwächer leuchtende Sterne verschluckt oder vom Erdplaneten überstrahlt werden. Abhilfe schafft das Menü „Backlight-Schwarzwert“, indem man dort ein dezenteres Preset wie „Normal“ oder Hell“ aktiviert.
Glücklicherweise stellt das eine Ausnahme dar, bringt der leucht- und kontraststarke Panasonic-TV unsere übrigen Sehtest-Klassiker von Blu-ray-Disc doch bestens zur Geltung – angefangen bei den düsteren Innenaufnahmen der „Krabat“-Mühle bis hin zu den sonnigen Strandszenen aus „Casino Royale“. In ultrahoch aufgelösten HDR-Sequenzen hebt er die Plastizität, Helligkeit und Farbenpracht sogar auf ein neues Niveau. Unsere Sonnenuntergangs-Aufnahmen zum Beispiel wirken dank enormer Leuchtreserven sehr authentisch, feine Farbnuancen und Schattierungen bleiben aber trotzdem gut erkennbar. Für eine saubere Bewegungsdarstellung sorgt die „Intelligent Frame Creation“: Während im Benutzermenü „Blur-Reduktion“ vor allem die Kantenschärfe in Fußballübertragungen verbessert, glättet die Funktion „Film Smooth“ ausschließlich Kinofilme. Von der Schaltung „Clear Motion“ raten wir ab, da sie die Helligkeit reduziert und Artefakte hervorruft.
Herausragende Helligkeitsreserven
Anders als viele Konkurrenten, die ihre Spitzenhelligkeit ausschließlich in kleinen Weißfeldern erreichen („Average Picture Level“ von 10 bis 25 Prozent), knickt der TX-58DXW904 auch in großen Messfenstern nicht ein. Mit bis zu 1200 Candela bei einem Flächenanteil zwischen 10 und 40 Prozent übertrifft er – wie sein großer Bruder – die Anforderungen der UHD Alliance und schafft im Vollbild immer noch respektable 850 Candela. Zum Vergleich: Der OLED-TV LG 65EF9509 (Link zum Testbericht) startet mit bescheidenen 408 Candela, fällt im vollflächigen Weißfenster jedoch auf magere 120 Candela zurück. Zugespielt werden die entsprechenden UHD-Testbilder in HDR-Codierung übrigens über den USB-Port und im farbneutralen Bildmodus – beim Panasonic-Flaggschiff heißt dieser „Professionell 1“. HDR-Signale profitieren außerdem vom Rec.-2020-Farbraum, der gegenüber dem HDTV-Standard Rec. 709 einen deutlich erweiterten Farbumfang bietet. Nichtsdestoweniger sehen auch SDR-Inhalte sehr gut aus, zumal die Helligkeitsreserven nur geringfügig auf 1120 Candela sinken. Allerdings fordert das LED-Backlight seinen Tribut: Der Strombedarf ist mit 380 Watt in der Spitze nicht gerade niedrig; im normalen Praxiseinsatz pendelt sich der Verbrauch bei 135 Watt ein.