Einleitung
Auf der IFA 2016 hat LG unter dem Motto „Innovation for a better Life“ mit dem LG 38UC99-W sein bislang größtes Display vorgestellt. Sage und schreibe 38 Zoll Display-Diagonale im kinoreifen 21:9-Format. Die Zielgruppe sind dabei insbesondere kreative Köpfe wie Grafiker, Fotografen, Webdesigner und Musiker. Darüber hinaus sollen vor allem professionelle Anwender angesprochen werden, die eine Vielzahl an Daten parallel auf einem Display darstellen wollen, beispielsweise in der Finanzwirtschaft, bei Programmierern sowie in Forschung und Entwicklung.
Die Auflösung von 3840 x 1600 Bildpunkten bietet dreimal so viel Platz wie ein konventionelles Display mit 16:9-Full-HD-Screen (1920 x 1080 Bildpunkte). Und selbst im Vergleich zu einem 34 Zoll großen UltraWide-Display wie dem LG 34UC98-W bietet der LG 38UC99-W immerhin 24 Prozent mehr Bildschirmfläche. Das blickwinkelstabile IPS-Panel und die nahezu vollständige Abdeckung des sRGB-Farbraums (99 %) sollen eine realitätsgetreue Darstellung ermöglichen. Dazu wird bereits bei der Produktion eine umfassende Farbkalibrierung durchgeführt.
Mit USB Typ C ist der fortschrittlichste und vielseitigste USB-Anschluss ebenfalls integriert: Notebooks mit USB-C, wie das neue Apple MacBook, werden nur noch über ein einziges Kabel verbunden, um Inhalte auf dem Monitor darzustellen und das Notebook gleichzeitig mit Strom zu versorgen.
Um das gigantische Display optimal ausnutzen zu können, sind ferner zahlreiche Zusatz-Features an Bord: 14 Split-Screen-Optionen, PiP zur gleichzeitigen Darstellung mehrerer Eingangsquellen, eine Software zur OSD-Steuerung mit anwendungsgesteuerten Presets usw.
Besonders elegant gelingt beim LG 38UC99 die gleichzeitige Nutzung von Windows-PC und Mac per Dual-Linkup-Funktion. Damit lässt sich nicht nur eine gemeinsame Tastatur-Maus-Kombination für beide Rechner nutzen. Auch Daten können so direkt ausgetauscht werden.
An Gamer wurde mit der Integration von AMDs FreeSync-Technologie ebenfalls gedacht. Die zuschaltbare Option „1 ms Motion Blur Reduction“ soll einen besonders klaren Blick und schnelle Bewegungen ohne Geisterbilder ermöglichen.
Das alles hat allerdings auch seinen Preis. Zum Zeitpunkt der Testerstellung beläuft sich der Straßenpreis auf stolze 1.495 EUR.
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Lieferumfang
Der Lieferumfang ist umfangreich und enthält die Kabel für die wichtigsten Anschlüsse (DisplayPort, HDMI, USB-C) sowie einen USB-C-Adapter. Passend zum Display-Design sind alle Kabel in Weiß gehalten.
Die CD ist ebenfalls vollständig und enthält neben dem Handbuch auch Treiber, Standardprofil und die OSC-Software (On Screen Control).
Optik und Mechanik
Die Montage des Gerätes ist denkbar einfach. Das Standbein wird auf der Display-Rückseite eingerastet und kann bei Bedarf per Knopfdruck wieder gelöst werden. Der Standfuß wird unten auf das Standbein gesteckt und anschließend mit zwei Flügelschrauben fixiert.
Aufpassen muss man hier nur beim Auflegen des Displays auf einen Tisch. Aufgrund der Wölbung und des Gewichts des gigantischen Displays wäre die Belastung an den Rändern zu hoch. LG liefert ein entsprechendes Formteil aus Styropor gleich mit und gibt bereits in der Verpackung einen deutlichen Hinweis auf die richtige Handhabung.
Nicht nur aufgrund seiner Größe ist der LG 38UC99-W auf dem Schreibtisch ein echter Hingucker. Das Design wirkt sehr edel und macht zugleich einen durchgängig soliden Eindruck. Das Gesamtgewicht von 9,3 kg verteilt sich gut, so dass sich der LG 38UC99 auch bei kleineren Stellungswechseln von einem Raum in einen anderen noch recht einfach handeln lässt.
Äußerlich ist der LG 38UC99 in ein Gewand aus hochwertigem Kunststoff gehüllt. Auch die nach gebürstetem Aluminium aussehenden Zierelemente des Standbeins sind an der Oberfläche aus Kunststoff. Die Umsetzung ist hier aber selbst beim Berühren täuschend echt. Ferner enthält das Standbein einen massiven Aluminiumkern, so dass es sich sogar kühl anfühlt.
Die Rückseite ist glatt und glänzend, macht aber auch aufgrund der Farbwahl dennoch einen sehr pflegeleichten Eindruck. Das schicke Design dürfte somit auch im Alltag recht gut erhalten bleiben.
Hinsichtlich Ergonomie haben bei einem extra breiten, gewölbten Display eine Pivot- und Drehfunktion wenig Sinn. Der LG 38UC99 besitzt aber nicht nur die bei Designermonitoren übliche Neigungsfunktion (- 5° bis + 15°), sondern kann auch um 11 Zentimeter in der Höhe verstellt werden. Beides funktioniert recht präzise, stabil und leichtgängig. Gemessen am Einsatzzweck ist die Ergonomie des LG 38UC99 damit gut.
Zum Bündeln der Kabel kann am Standbein unten ein Kabelclip angebracht werden.
Die Stromversorgung ist beim 38UC99 in einem externen Netzteil untergebracht. Letzteres ist mit ca. 16 Zentimetern Länge ungewöhnlich groß und sehr schwer. Dafür ist auch nach längerem Betrieb kaum eine Erwärmung spürbar. Das Gleiche gilt für das Display; Belüftungsöffnungen sind nicht vorhanden.
Technik
Betriebsgeräusch
Wir haben beim LG 38UC99 keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Standby als auch in Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos, unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | 57 W | 41,7 W |
Betrieb typisch | 49,6 W | – |
140 cd/m² | k.A. | 35,5 W |
Betrieb minimal | k.A. | 28,9 W |
Energiesparmodus (Standby) | 0,7 W | 0,7 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | 0,3 W | 0,3 W |
Ausgeschaltet (Netzschalter) | – | – |
* Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)
LG nennt im Datenblatt einen Maximalverbrauch von 57 Watt. Nach unseren Messungen liegt der Maximalverbrauch mit 41,7 Watt sogar 27 Prozent darunter. Der Power-Button senkt den Verbrauch fast auf Null, es sind lediglich noch 0,3 Watt messbar. Im Standby-Modus messen wir 0,7 Watt, die Vorgaben der aktuellen EU-Richtlinie werden sehr gut eingehalten. Einen Netzschalter, um den Monitor komplett vom Stromnetz zu trennen, hat der LG 38UC99 allerdings nicht.
Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz zeigt das Messgerät 35,5 Watt an, die Effizienz bei dieser Helligkeit berechnet sich zu guten 1,3 cd/W.