Test TV Philips 46PFL8008S/12
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Bildqualität

TV-Geräte testen wir grundsätzlich sowohl mit statischen Testbildern, als auch mit dynamischen Test-Sequenzen. Die Geräte werden dazu zunächst auf Werkseinstellungen zurückgesetzt. Einzige Änderung ist das Abschalten der „Bildverbesserer“ – insbesondere des Lichtsensors und der dynamischen Kontrastanpassung – da sonst die Messergebnisse beliebig mit dem Bildinhalt bzw. Umgebungslicht variieren würden.

Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Maintestscreen
Main Test-Screen.

Auch bei den Bild-Modi starten wir zunächst in dem Modus, der nach der Rücksetzung auf Werkseinstellung anzutreffen ist, in der Regel ist dies der Standard-Modus. Also wird das Bild beurteilt, dass der Käufer nach der ersten Inbetriebnahme zu sehen bekommt.

Manche Geräte liefern bereits im Standard-Modus eine sehr ansehnliche und gut abgestimmte Bildqualität, bei anderen muss man dagegen mühsam und langwierig optimieren, bis man ein Bild erhält, das wenigstens annähernd der HD-TV-Videonorm ITU-R BT.709 entspricht.

Spätestens bei den Tests zur Farbwiedergabe untersuchen wir auch die anderen Bildmodi, um einen möglichst guten Ausgangspunkt zur Bestimmung der Farbraum-Fähigkeiten des Gerätes zu bekommen.

Alle erdenklichen Einstellungs-Kombinationen aus Bild-Modus, Farbtemperatur, etc. durchzutesten, um dann die optimale Kombination des Gerätes herauszufinden, ist nur schwer möglich. Aus unserer Sicht sollte der Hersteller das Gerät bereits ab Werk mit gut abgestimmten Presets ausliefern, so dass auch ein technisch weniger versierter Käufer ein anständiges Bild geliefert bekommt.

Das fließt auch am Ende in unsere Bewertung der Bildqualität mit ein. Ein Gerät mit guten Presets bekommt auf jeden Fall ordentlich Pluspunkte.

Dennoch möchten wir aus unserer Sicht optimale Einstellungen nennen, um die Bildqualität zu optimieren. Da die jeweiligen Werte letztendlich Geschmackssache sind, haben wir bei den Bildoptimierfunktionen teilweise zwei Möglichkeiten genannt. Hier sollten Sie durch ausprobieren die für Sie richtige Einstellung finden.

Einstellung Wert
Bildeinstellung ISF-Nacht
Kontrast Backlight 50
Farbe 50
Schärfe 0 oder 1
MPEG-Artefaktunterdrückung aus
Perfect Natural Motion aus oder Minimum
Clear LCD ein oder aus
Erweiterte Schärfe aus
Perfekter Kontrast aus oder Minimum
Dynamische Hintergundbeleuchtung aus oder Standard
Lichtsensor aus
Gamma 0
Farbtemperatur personalisiert
Personalisierte Farbtemperatur Normal 127, 88, 67, 0, 0, 0
Videokontrast 74
Helligkeit 50
NTSC-Farbton 0, -1, 0, 0, 0, -1
Sättigung 2, 3, 2, 2, 2, 0

Statische Bildschärfe und Konvergenz

Die ein Pixel großen Strukturen unseres Testgitters kann der Philips 46PFL8008S sehr sauber wiedergeben. Senkrechte und waagrechte Linien sowie feine Strukturen werden akkurat dargestellt. Das Gleiche gilt für die Darstellung von Texten.

Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Gitter Nativ
Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Text Nativ
Bildschärfe und Darstellung von Grafik und Text ist ausgezeichnet.

Die Interpolation von niedriger aufgelöstem Eingangsmaterial gelingt dem 46PFL8008S ebenfalls ganz ausgezeichnet. Auch im Vergleich zu TFT-Monitoren haben wir selten Testgeräte, die bei unseren Testgrafiken derart saubere Ergebnisse abliefern. Farbsäume sind insgesamt mit freiem Auge nicht zu beobachten.

Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Gitter 720p
Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Text 720p
Das Ergebnis der Interpolation von 720p ist Spitze …

Bei Zuspielung von 480p wird das Bild auf die volle Höhe gestreckt und mit schwarzen Balken rechts und links angezeigt. Die Option „nicht skaliert“ im Bildmenü bewirkt also nicht immer was sie eigentlich soll, nämlich eine pixelgenaue Darstellung. Das Ergebnis der Interpolation ist trotzdem auch hier hervorragend.

Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Gitter 576p
Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Gitter 480p
… und kann auch bei den DVD-Auflösungen überzeugen.

Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast

Der Regelbereich für die Leuchtdichte reicht beim 46PFL8008S von 13 bis 580 cd/m². Die Maximalhelligkeit von 450 cd/m² im Datenblatt wird somit sogar um knapp 30 Prozent übertroffen. Bei den Schwarzwerten messen wir zwischen 0,05 und 0,13 cd/m². Der hohe Regelungsbereich der Hintergrundbeleuchtung ermöglicht somit eine Anpassung an unterschiedlichste Umgebungsverhältnisse ohne große Kontrasteinbußen.

Im Standard-Modus (Werkseinstellungen, aber ohne Lichtsensor und dynamische Kontrastanpassung, Backlight-Regler unverändert bei 65%) messen wir eine durchschnittliche Helligkeit von 416 cd/m² bei einem Schwarzwert von 0,1 cd/m². Daraus ergibt sich ein Kontrastverhältnis von 4604:1 vor der Kalibration auf D65 als Weißpunkt.

Nach Kalibration auf D65 verbleiben noch eine Helligkeit von 317 cd/m² und ein Kontrastverhältnis von 3201:1. Das ist ein sehr guter Wert. Auch der Schwarzwert ist hervorragend.

Helligkeit Nativ* D65 Schwarzwert
100% 580 cd/m² 404 cd/m² 0,13 cd/m²
50% 398 cd/m² 277 cd/m² 0,09 cd/m²
0% 18 cd/m² 13 cd/m² 0,05 cd/m²

Leuchtdichte Weiß und Schwarzwert.

Die Farbtemperatur im Modus „Standard“ ist allerdings mit durchschnittlich knapp 11.000K viel zu hoch. Wie wir später sehen werden, sind die Modi „Film“ sowie „isf-Tag“ und „isf-Nacht“ am besten geeignet, um eine Kalibrierung durchzuführen und eine hohe Farbgenauigkeit zu erzielen. Die folgende Tabelle zeigt die damit zu erreichenden Werte für Helligkeit, Farbtemperatur und Kontrastverhältnis:

Vor Kalibrierung Nach Kalibrierung
Film 273 cd/m²; 6947 K; 2658:1 271 cd/m²; 6522 K; 2636:1
isf-Tag 300 cd/m²; 7109 K; 2738:1 298 cd/m²; 6583 K; 2715:1
isf-Nacht 248 cd/m²; 6952 K; 2663:1 248 cd/m²; 6522 K; 2640:1

Ausleuchtung

Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so wie man es mit bloßem Auge sieht, hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.

Die gleichmäßige Ausleuchtung eines Schwarzbildes in einem abgedunkelten Raum gelingt dem Philips 46PFL8008S für einen Fernseher mit 46 Zoll-Bildschirmdiagonale recht gut. Das Aufhellen des Schwarzbildes durch die Hintergrundbeleuchtung des Displays ist aber zumindest in den Ecken schon wahrnehmbar.

Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Scharzbild 1
Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Scharzbild 2
Aufhellungen in den Ecken sind auch im Film-Modus sichtbar.

Bei heraufgeregelter Helligkeit des Backlight kann man auch die im rechten Bild sichtbaren Ungleichmäßigkeiten in der Bildmitte mit freiem Auge erkennen. Sofern man den Lichtsensor und die dynamische Kontrastanpassung aktiviert hat, wird man davon auch in den Ecken nichts zu sehen bekommen. Der 46PFL8008S regelt dann die Helligkeit automatisch in dunklen Szenen entsprechend herunter.

Vor allem die ständigen, dynamischen Anpassungen des Bildes sind aber nicht jedermanns Geschmack. Im Film-Modus sind diese Helferlein auch voreingestellt deaktiviert. Bei sinnvoll eingestellter Backlight-Helligkeit lässt sich der Effekt auch hier weitgehend eliminieren.

Helligkeitsverteilung und Homogenität

Wir untersuchen die Helligkeitsverteilung und die farbliche Homogenität mit einem weißen Testbild, das an 9 Punkten vermessen wird. Daraus berechnen wir zunächst die Helligkeitsabweichungen von der Bildmitte. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 20 Prozent.

Auch die höchste Abweichung (Mitte links) liegt mit 14,2 % darunter. Allerdings spielt für die wahrgenommene Helligkeit auch die Farbtemperatur eine Rolle, so dass Mängel bei der Helligkeitsverteilung und der Homogenität sich gegenseitig verstärken können.

Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Leuchtdichte 1
Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Weisspunkt 1
Links: Gemessene Leuchtdichte und Delta, rechts: Gemessener Weißpunkt und Delta.

Bei der Bildhomogenität schneidet der 46PFL8008S daher nicht ganz so gut ab. Die größte Abweichung messen wir in der Ecke links oben mit 500 K. Die Abweichungen bei der Farbtemperatur sind in der Grafik rechts sehr gut zu erkennen.

Bei einem hellen, statischen Bild sind die Abweichungen durchaus wahrnehmbar. Bei bewegten Bildern spielen sie aber keine Rolle.

Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Leuchtdichte 2
Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Weisspunkt 2
Monitorgleichförmigkeit: Leuchtdichte (links) und Farbtemperatur (rechts).

Auch wenn bei der Leuchtdichte-Verteilung „alles im grünen Bereich“ erscheint, so sind bei gemischtem Bildinhalt mit hellen Randbereichen analog zum Schwarzbild in den Ecken Abdunkelungen zu beobachten. Das ist auch im Filmbetrieb in entsprechenden Szenen sichtbar, wurde von uns aber nicht als störend empfunden.

In den folgenden Tabellen finden sich die genauen Messwerte und die errechneten Abweichungen von der Bildmitte noch einmal in der Übersicht:

Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Ldundwp
 
Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Ldundwp Delta
Graustufen

Der Grauverlauf ist in der Werkseinstellung nahezu einwandfrei. Farbschimmer treten nicht auf.

Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Graustufen
Einwandfreier Grauverlauf.
Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Graustufen 2
Philips 46pfl8008s 12 Fernseher Graustufen 3
Nahezu vollständige Differenzierung auch der hellsten und dunkelsten Tonwerte.

Auch bei der Graustufendarstellung schneidet der 46PFL8008S sehr gut ab: Die hellsten Stufen lassen sich vollständig voneinander unterscheiden. In den Tiefen wird nur die dunkelste Stufe abgeschnitten. Das Ergebnis ist zudem recht blickwinkelstabil – in den hellen Bereichen noch besser als in den dunklen.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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