Ha, die Daten für meinen alten Account wiedergefunden.
Ich habe den Monitor bereits seit Ende Oktober 2017, merkwürdig, dass er erst jetzt breit verfügbar wird. Gekauft bei einem ganz normalen Berliner Händler.
Auf CD ausgeliefert wurde der Monitor mit AFAIR TrueColor Pro 3.83. Die Version kannte den Monitor überhaupt nicht. Danach kam 3.87 von der LG-Webseite. Jetzt wurde zwar der Monitor generell erkannt, allerdings gab es weiterhin eine USB-Fehlermeldung, wenn man ihn mit einem USB 3.0-Anschluss auf einem Z77-Mainboard verbunden hat. Der USB-Anschluss auf dem Board ist mit einem Zusatzchip verwirklicht, wahrscheinlich ASMedia und hat noch keinen USB-C-Stecker. Der Fehler trat bei jedem USB-Port auf und war unabhängig von installierten Treibern.
Seit dem Umstieg auf ein Z170-Board mit nativem USB 3.0 und USB C-Stecker ist die Meldung verschwunden. Wer ein älteres Mainboard verwendet, könnte also auf Probleme stoßen. TrueColor Pro war auf jeden Fall nicht nutzbar, den eingebauten USB-Hub habe ich nicht getestet, da die Meldung immer wieder kam und mich so genervt hat, dass ich den USB-Port nicht mehr verbunden habe.
Das im Test erwähnte True Color Pro 4.0 ist übrigens weiterhin bei keinem hardwarekalibrierbaren Monitor auf der LG-Webseite zu finden, ich habe alle Modelle von 2017/18 nachgesehen, die bei Geizhals entsprechend gelistet sind. Die verfügbare 3.9.0 zeigt auch bei mir Schwächen und kann das Ergebnis der Werkskalibrierung nicht durchgehend verbessern.
Kalibiert wurde deshalb mit DisplayCAL und einem DTP94 sowie einem Display i1. Das DTP 94 lässt sich auch unter Windows 10 nutzen, wenn man dieser Anleitung folgt. Beide Colorimeter funktionieren gut, allerdings habe ich für mein DTP 94 eine eigene Korrekturmatrix und kann deshalb nicht beurteilen, wie sich die generische Matrix von ArgyllCMS schlägt. Der LG ist ab Werk sehr, sehr gut kalibriert und braucht für den semiprofessionellen Einsatz keine Anpassung, wenn man mit den von LG festgelegten Vorgaben arbeiten kann. Dafür passt das von LG unter "LG_HDR_4K_RS3.zip" angebotene Profil überhaupt nicht zu meinem Monitor. Und damit meine ich, es ist absolut katastrophal, wenn man es einsetzt.
Mein LG hat noch etwas bessere Kontrastwerte als das hier getestete Modell und kam sogar bis über 1500:1. Blöderweise finde ich den Screenshot nicht, den ich gemacht habe, deshalb weiß ich die von mir eingestellte maximale Helligkeit nicht mehr, bei dem ich die 1500 geknackt habe. Insgesamt zeigt das Display das beste Kontrastverhalten, das mir je bei IPS untergekommen ist. Es ist immer noch nicht das "harte" Schwarz, das man bei VA bei einigen Modellen finden kann, aber ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem dunklen Anthrazit, das bei vielen anderen LG-Paneln zu sehen ist. Besser auch als die PLS-Varianten von Samsung, die mir bisher in dem Punkt eher gefallen haben. Insgesamt zeigt der Monitor ein sehr luftiges und überzeugendes Bild, das nichts mehr dem schrill-bunten zu tun hat, was man zu Beginn der Wide Colour Gamut-Monitore z.B. beim seligen Dell 2407WFP-HC vor zehn Jahren zu ertragen hatte.
Die Uniformität meines Monitors ist schlecht. Ich habe es mit der größten Matrix vermessen, die DisplayCAL anbietet. Auch davon gibt es einen Screenshot, den ich nicht wiederfinden mag. Weiß jemand, ob DisplayCAL die Werte irgendwo speichert? Insbesondere nach rechts unten schwächeln Helligkeit und Farbkonstanz. Zwar verbessert die Gleichförmigkeitskompensation auch bei mir das Ergebnis, jedoch finde ich das daraus resultierende deutlich flauere Bild als so negativ, dass ich selbst bei farbkritischer Arbeit darauf verzichte. Wer also hofft, mit dem LG einen Eizo ColorEdge oder NEC SpectraView ersetzen zu können, nein, das ist zuviel verlangt. Viel fehlt allerdings nicht und wer seine Ansprüche ein wenig reduziert wird nicht viel auf dem Markt finden, was an den 32UD99-W heranreicht.
Ich werde noch so einiges zu dem LG schreiben, aber für heute soll es reichen.