Hollywoodstudios wollen offenbar Video On Demand in HD-Qualität bereits kurz nach Kinostart anbieten

Mehrere große Hollywoodstudios wollen bereits kurz nach Kinostart ihre Filme in HDTV-Qualität über Video On Demand anbieten. Dies geht aus einem Antrag der MPAA (Motion Picture Association of America) hervor. Die MPAA möchte, dass Betreiber von Kabel- und Satellitenangeboten die bereits gegebene Möglichkeit nutzen, analoge Ausgänge von Set-Top-Boxen per Signal abzuschalten, sobald bestimmte Inhalte gesendet werden.

So ausgestrahltes HDTV-Material geben die Geräte dann nur über die HDMI-Ausgänge aus, die mit dem HDCP-Verfahren geschützt sind. Dieser Kopierschutz hat bei der Übertragung seiner Signale sogar Vorrang vor den Bildsignalen.

Hollywoodstudios wollen offenbar Video On Demand in HD-Qualität bereits kurz nach Kinostart anbieten.

Weiterhin heißt es, dass die Studios sehr gerne Partnerschaften mit den Kabel- und Satellitenanbietern eingehen würden, um den Kunden weit vor Erscheinen der Titel auf kaufbaren Medien wie DVD oder Blu-Ray ein brandaktuelles Angebot anbieten zu können. Dies wäre eine Revolution in den amerikanischen Heimkinos. Eine Vorrausetzung dafür ist der entsprechende Schutz der Urheberrechte.

Welche Filmstudios sich an diesem Vorstoß beteiligen, ist noch unbekannt. Da dies aber eine direkte Kampfansage an kaufbare Medien darstellt, darf man annehmen, dass Sony Pictures nicht dazugehört. Das Blu-Ray-Format wurde von Sony entwickelt, und konnte sich nicht zuletzt dank der Spielekonsole Sony Playstation 3 gegen den Konkurrenten HD-DVD durchsetzen. Ein Siegeszug von VOD und Internet-Videodiensten wie z.B. von Apple iTunes wäre das Todesurteil für das noch junge Discmedium, das sich immer noch weit hinter den Verkäufen von Standard-DVDs verstecken muss.

In Deutschland sind wir noch weit davon entfernt von solchen Diensten. HDTV-fähige Set-Top-Boxen und Receiver sind noch zu wenig verbreitet, Free-TV, Standard-Pay-TV und DVDs zu beliebt. Erst kürzlich schalteten Pro 7 und Sat.1 ihre HDTV-Kanäle ab, eine Wiederaufnahme der Ausstrahlung ist für frühestens 2010 geplant.

Andreas Roth

... ist Geschäftsführer der PRAD ProAdviser GmbH & Co. KG und darüber hinaus Chefredakteur von PRAD. Er stellte im März 2002 die Internetseite Prad.de mit dem Schwerpunkt Display Technologie online. Privat gilt er als absoluter Serienjunkie und Netflix Fan.

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