Reaktionsverhalten
Der 27 Zoll große WQHD-Monitor (2560 x 1440 Pixel im 16:9-Format) verfügt über ein flaches Display. Die Bildrate des Gaming-Modells erreicht maximal 240 Hz. Das OLED-Gerät unterstützt HDR10 und deckt den DCI-P3-RGB-Farbraum zu 94 % ab.
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert Color to Color (CtC) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen monochromatischen Helligkeitssprüngen hinaus, schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt des Acer Predator X27U gibt der Hersteller eine Reaktionszeit von 0,03 ms (GtG) und 0,01 (PRT) an. Eine Pixelbeschleunigung wird wegen des OLED-Displays obsolet.
60 Hz
Mit einer Schaltzeit von 0,1 ms bei allen Messungen zeigt der Acer Predator X27U eine beeindruckende Leistung und einen der zahlreichen Vorteile von OLED-Displays. An diese Performance reicht keine andere (bezahlbare und gängige) Panel-Technologie heran. Die Schaltzeiten sind nicht ungewöhnlich für ein OLED-Gerät, dafür aber die hohen Überschwinger im Helligkeitsverlauf.
240 Hz
Bei 240 Hz ändern sich die extrem kurzen Schaltzeiten natürlich nicht und bleiben durchgängig bei 0,1 ms. Leider bleiben auch die hohen Überschwinger im Helligkeitsverlauf unverändert. Sie haben aber im Spielbetrieb keine negativen Auswirkungen.
Netzdiagramme
In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall befinden sich die grünen und roten Linien eng am Zentrum. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.
Latenzzeit
Die Latenz ist ein wichtiger Wert für Spieler, wir ermitteln sie als Summe der Signalverzögerungszeit und der halben mittleren Bildwechselzeit.
Mit 60 Hz messen wir beim Acer Predator X27U eine recht lange Latenzzeit von 14,8 ms. Für Gamer ist dieser Wert noch nicht überzeugend. Wird jedoch die Bildwiederholfrequenz auf 240 Hz erhöht, verkürzt sich die Latenzzeit auf 1 ms. Damit sind dann auch Hardcore-Gamer zufriedengestellt. Gerüchte, dass OLED-Bildschirme zwar einen schnellen Bildaufbau erreichen, aber bei der Latenzzeit das Nachsehen haben, sind hiermit entkräftet.
Hintergrundbeleuchtung
Die OLED-Ansteuerung zeigt Nadelimpulse, die aber aufgrund der extrem schmalen Lücken im Bereich von rund 0,1 ms für das Auge nicht als Unterbrechung oder als Flackern wahrnehmbar sind. Somit ist der Monitor selbst bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet. Die maximale Helligkeit liegt je nach Anteil von hellen Pixeln zwischen 137 cd/m² (mit einem weißen Hintergrundbild) und 423 cd/m² (mit einem schwarzen Hintergrundbild). Kleinräumige Spitzlichter können OLED-typisch noch heller ausfallen. Nach einigen Minuten mit statischem Bildinhalt schaltet sich das OLED-Display des Acer Predator X27U deutlich dunkler, jedoch nicht ganz auf Schwarz.
Subjektive Beurteilung
Neben der herausragenden Bildqualität überzeugt auch die kompromisslose Performance der OLED-Technologie und setzt hier neue Maßstäbe. Der Acer Predator X27U hat mit 27 Zoll großer Bildschirmdiagonale eine angenehm übersichtliche Größe und stellt mit seiner WQHD-Auflösung relativ moderate Anforderungen an die Hardware. Dadurch erreichen wir hohe Frameraten, und in Kombination mit der hohen Bildwiederholfrequenz werden auch sehr schnelle Bewegungen, wie sie in einem Shooter fast ständig vorkommen, superflüssig dargestellt. Aufgrund der hohen Überschwinger im Helligkeitsverlauf hatten wir zunächst Sorge, dass Korona-Effekte die Bildqualität trüben könnten, aber dem war nicht so. Überraschenderweise haben die Überschwinger keinen sichtbaren Einfluss auf die Anzeige. Wir können weder Ghosting noch leuchtende Objektkanten sehen.
Gaming-Funktionen
AMD FreeSync Premium
AMD FreeSync bezeichnet den Anforderungsstandard von AMD, der an einen Bildschirm gestellt wird – ähnlich wie G-Sync bei NVIDIA, wenngleich die Kriterien bei AMD nicht ganz so streng sind und auch keine speziellen Anforderungen an Hard- oder Software stellen. Bei AMD gibt es drei Qualitätsstufen: FreeSync, FreeSync Premium und FreeSync Premium Pro. Für die Qualitätsstufe FreeSync Premium muss ein Bildschirm mindestens 120 Hz bei minimal FHD-Auflösung bieten, „Low Framerate Compensation“ (LFC) unterstützen und geringe Latenzzeiten liefern.
Im OSD des Acer Predator X27U steht die Option „AMD FreeSync Premium“ zur Verfügung und kann ein- oder ausgeschaltet werden. Werkseitig ist FreeSync Premium aktiviert. In Kombination mit einer NVIDIA-Grafikkarte kann AMD FreeSync zwar nicht funktionieren, der Monitor scheint aber intern dennoch auf Adaptive Sync umzuschalten – jedenfalls wird Tearing (wenn VSync aktiviert ist) auch bei Verwendung einer NVIDIA-Grafikkarte verhindert. Mit der G-Sync Pendulum Demo haben wir verschiedene Frequenzen getestet, und die Synchronisation zwischen Bildwiederholfrequenz und Bildrate funktioniert ab 20 Hz bis zum maximalen Wert von 240 Hz.