Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter ColorChecker Display Plus und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.
Eine sRGB-Farbraumabdeckung von 99 % führt zu einer sehr guten Bewertung. Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse nach der Software-Kalibration zusammen.
Farbraum | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 99 % |
Adobe RGB | 79 % |
ECI-RGB v2 | 73 % |
DCI-P3 RGB | 87 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | 93 % |
Messungen vor Kalibration und Profilierung
Bildmodus „FPS1“ (Werkseinstellung)
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.
In der Werkseinstellung ist der Spielemodus „FPS1“ voreingestellt, der eigentliche Bildmodus ist ausgegraut. Wir testen daher nachfolgend auch die Werkseinstellung mit ausgeschaltetem Spielemodus.
Schon subjektiv sieht die Farbdarstellung nicht akkurat aus, was aber auch nicht der Anspruch dieses Modus ist, sondern es soll ein möglichst optimales Erlebnis für Ego-Shooter geschaffen werden. Der gemessene Weißpunkt von rund 8400 K zeigt den Effekt auch in den Messergebnissen deutlich.
Die Graubalance-Werte sind grundsätzlich nicht schlecht, die durchschnittlichen Abweichungen und auch der Range-Wert allerdings etwas zu hoch, um in diesem Bereich eine gute Note erzielen zu können.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Bildmodus „Standard“ (ansonsten wie Werkseinstellung)

Nach der Deaktivierung des Spielemodus konnten wir anschließend den Standard-Modus vermessen. Wir haben ansonsten keine Einstellungen gegenüber der Werkseinstellung verändert.
Die Farbtemperatur verringert sich auf rund 7100 K und kommt damit unserem Zielwert von 6500 K deutlich näher. Die durchschnittliche Abweichung bei den Grauwerten liegt zudem bei nur noch sehr geringen 0,52 Delta C. Der Range-Wert kann mit 1,51 Delta C ebenfalls ein gutes Ergebnis erzielen. Die Gammakurve verläuft weiterhin nicht optimal. Der Modus ist als Grundlage für weitere Anpassungen aber zu empfehlen und kann von Nutzern auch im Dauerbetrieb genutzt werden, wenn typische Desktop-Arbeiten durchgeführt werden sollen.
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Vergleich des Bildmodus „sRGB“ mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Einen sRGB-Bildmodus gibt es streng genommen nicht. Wir konnten aber bei ausgeschaltetem Spielemodus den Farbraum „sRGB“ auswählen. Sämtliche Farbeinstellungen inklusive des Bildmodus und des Kontrastes konnten anschließend nicht mehr verändert werden. Die Helligkeit war dagegen nach wie vor einstellbar.
Das Auffälligste ist die Gammakurve, die vor allem am Ende absäuft. Die restlichen Abweichungen sehen auf den ersten Blick gut aus. Dies wird durch einen Blick ins Protokoll bestätigt. Der Weißpunkt ist mit 6800 K nur etwas zu hoch, die durchschnittliche Abweichung bei den Grauwerten mit 1,01 Delta C und bei den Farbwerten mit 2,00 Delta E94 dagegen gut.
Laut dem Messprotokoll des Herstellers sollte dieser Wert in diesem Modus allerdings nur bei 0,52 Delta E94 liegen. Dass der AOC Agon Pro AG246FK diesen Wert erreicht, haben wir jedoch nicht erwartet, da dies nur bei auf Farbechtheit getrimmten Spezialmonitoren der Fall ist, die wiederum nicht für Hardcore-Gamer geeignet sind. Da der Proband aber Hardcore-Gamer ansprechen möchte, sind die von uns gemessenen guten Ergebnisse in diesem Bereich völlig ausreichend.
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Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag für sRGB bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.
Dies stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung im OSD wurden für sRGB folgende Werte eingestellt:
Spielmodus: | Aus |
Bildmodus: | Standard |
Helligkeit: | 23 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | Gamma1 |
Farbtemperatur: | Anwender |
RGB: | 49/50/49 |
Schärfe: | Nicht vorhanden |
Reaktionszeit: | Mittel |
Profilvalidierung

Es gibt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten, und auch insgesamt können in diesem Bereich gute Ergebnisse erzielt werden. Die maximale Abweichung belaufen sich bei den Farbwerten auf 2,43 Delta E94, durchschnittlich sind es sogar nur 1,01 Delta E94. Die Grauwerte können dies noch unterbieten, bei ihnen liegt die durchschnittliche Abweichung bei 0,69 Delta C.
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Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Nach der Kalibrierung liegt die Gammakurve nahe an der Ideallinie, und auch bei allen anderen Ergebnissen gibt es wenig Abweichungen zu den Zielwerten. Die durchschnittliche Abweichung bei den Grauwerten beträgt nur 0,66 Delta C, bei den Farbwerten sind es ebenfalls gute 0,92 Delta E94. Der Kontrast bleibt hoch, und zusammen mit einer Farbraumabdeckung von 99 % ergibt dies eine gute Benotung in diesem Bereich.
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Vergleich mit DCI-P3 RGB (farbtransformiert)

Bei einer Kalibrierung auf den DCI-P3-Farbraum zeigt die Gammakurve im Ergebnis leichte Abweichungen zur Ideallinie. Bei den Grauwerten liegen die durchschnittlichen Abweichungen bei guten 0,89 Delta C, bei den Farbwerten kann mit 1,77 Delta E94 dagegen kein gutes Resultat mehr erzielt werden. Eine Farbraumabdeckung von nur 88 % macht den AOC Agon Pro AG246FK für professionelle Anwendungen zudem wenig interessant. Für Gamer spielen diese Ergebnisse dagegen keine Rolle.
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