Einleitung
Gibt es im Jahr 2024 eine Käufergruppe für einen 24-Zoll-Monitor mit einem TN-Panel und einer Full-HD-Auflösung für über 500 Euro? Bestimmt, wenn das Gerät so gut ausgestattet wurde wie der AOC Agon Pro AG246FK.
Unter der Agon-Pro-Serie bündelt AOC seine High-End-Produkte für Gamer, die in Zusammenarbeit mit professionellen E-Sport-Organisationen entwickelt wurden. Um zu dieser Liga zu gehören, wurden unserem Testgerät viele Gaming-Features spendiert, hervor stechen aber ganz klar die Aktualisierungsrate von 540 Hz und die Reaktionszeit von 0,3 ms.
Das Display soll außerdem einen Kontrast von 1000:1 und eine Helligkeit von bis zu 400 cd/m² besitzen, wodurch es auch eine VESA-DisplayHDR-400-Zertifizierung erhalten konnte.
Der AOC Agon Pro AG246FK kann über zwei HDMI-Eingänge oder einen DisplayPort angesprochen werden. USB-Anschlüsse wurden ebenfalls implementiert, und auch auf eine Flicker-free-Technologie und eine rückseitige LED-Beleuchtung muss nicht verzichtet werden. Ein flexibler Standfuß und ein kabelgebundenes Keypad für die einfache Bedienung des OSDs runden das umfangreiche Ausstattungspaket ab.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des AOC AG246FK.
Lieferumfang
Der AOC AG246FK wurde typisch für einen Gaming-Monitor in einer auffälligen Box ausgeliefert, die zudem auf die vielen Highlights des Gerätes hinweist. Der Karton selber ist aufklappbar und trennt das Zubehör und den Standfuß sinnvoll vom eigentlichen Bildschirm. Es wurde zudem fast ausschließlich auf Pappe zum Schutz der Komponenten gesetzt und Styropor eingespart.
Der Lieferumfang besteht aus Kabeln für USB, HDMI, DisplayPort und Strom. Es wurden außerdem eine kabelgebundene Fernbedienung sowie eine VESA-Platte mit vier Schrauben und einem kleinen Schraubendreher beigelegt. Diese ist notwendig, um alternative Halterungen an dem Standfuß befestigen zu können.
Ebenfalls beigefügt wurde ein „Color Calibration Factory Report“. Dieser sagt aus, dass jeder Monitor vor dem Versenden kalibriert wird und dadurch Messungen mit einem durchschnittlichen Delta E von unter 2 sowie einer Helligkeitsverteilung mit Abweichungen von höchstens 93 bis 105 % vorliegen sollen. Unser Exemplar soll sogar deutlich unter diesen Vorgaben liegen. Für einen Gaming-Monitor wären diese Ergebnisse fast zu schön, um wahr zu sein, und daher werden wir sie im Laufe des Tests genau unter die Lupe nehmen.
Optik und Mechanik
Der sehr flache und nicht symmetrisch aufgebaute Standfuß muss mit einer Schraube, die auch ohne Werkzeug angezogen werden kann, am Standbein befestigt werden. Es wurde in beiden Bereichen Metall verwendet, wenn auch nicht durchgängig, wodurch die Kombination sehr stabil auf dem Schreibtisch steht.
Der sehr schmale Bereich für den Bildschirm kann direkt darin eingerastet werden. Sollen dagegen alternative Halterungen angebracht werden, muss die beigelegte VESA-Halterung montiert werden.
Der obere Teil des Standbeins ist breit genug, um mit zwei Fingern hineinzugreifen und so den recht leichten Monitor bequem zu transportieren. Auf die sichtbare Kopfhörerhalterung im hinteren Bereich gehen wir später genauer ein.
Der AOC Agon Pro AG246FK ist an drei Seiten optisch rahmenlos. Bei der Bilddarstellung wird aber jeweils ein schmaler Streifen nicht für die Anzeige verwendet. Der untere Rahmen zeigt den Markennamen, unter dem der Monitor vertrieben wird. Dieser Bereich ist etwa 2 cm breit.
Die Rückseite besitzt ebenfalls einen nicht symmetrischen Bereich, hinter dem sich auch die LED-Beleuchtung befindet. Erkennbar ist dort zudem der Markenname, unter dem sich zwei seitliche USB-Steckplätze verstecken. Ins Auge springt auf der anderen Seite der fünfeckige Joystick zur Bedienung des OSDs.
Die Höhe des AOC Agon Pro AG246FK lässt sich stufenlos verstellen. Der Einstellbereich ist dabei stramm genug, um den Bildschirm an jeder gewünschten Position zu halten, aber gleichzeitig leichtgängig genug, um die Verstellung der Höhe mit einer Hand durchführen zu können.
In der niedrigsten Position beträgt der Abstand vom Schreibtisch zur unteren Monitorkante 3 cm, in der höchsten Position sind es 16 cm, wodurch sich der Einstellbereich auf 13 cm beläuft.
Das Gelenk zur Veränderung des Neigungswinkels ist etwas strammer eingestellt, weshalb man zwei Hände zur Verstellung nutzen sollte. Maximal möglich sind in diesem Bereich 5 Grad nach vorn und 25 Grad nach hinten.
Eine Drehung in den Pivot-Modus und eine seitliche Drehung sind ebenfalls möglich. In beiden Bereichen erfolgen diese Einstellungen stufenlos ohne spürbare Einrastpunkte. In die beiden seitlichen Richtungen werden jeweils Drehungen um knapp 30 Grad erlaubt.
Der Monitor besitzt an zwei Stellen die Möglichkeit, einen Kopfhörer oder ähnliche Geräte zu befestigen. Hinten am Standfuß kann ein kleiner Haken herausgeklappt werden. Die Mechanik ist dabei leichtgängig, und trotzdem wirkt die Konstruktion stabil. Da der Haken leicht nach oben zeigt, können Kopfhörer auch nicht einfach herunterrutschen. Der Nachteil ist allerdings, dass sich der Bildschirm vor dem Standfuß befindet und der Haken so nicht bequem erreichbar ist.
Deutlich einfacher ist der seitliche Bügel zu erreichen. Auf ihn muss gedrückt werden, damit er selbstständig ausfährt. Er ist aus Plastik und wirkt daher nicht ganz so stabil wie sein Pendant auf der Rückseite. Aber auch dieser hält einen Kopfhörer problemlos. Die Halterung kann nach der Benutzung wieder in den Monitorrahmen geschoben werden. Die Mechanik war in diesem Bereich etwas strammer, wir konnten ihn aber trotzdem bei jedem Versuch problemlos herausfahren lassen oder wieder hineinschieben.
Technik
Betriebsgeräusch
Der AOC Agon Pro AG246FK gibt immer ein leichtes Surren ab, das bei normalem Sitzabstand aber kaum wahrzunehmen war. Hochfrequente Töne konnten wir glücklicherweise nicht feststellen. Das beschriebene Summen wird in manchen Modi oder Einstellungen etwas lauter und könnte dann durchaus als störend wahrgenommen werden. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | – | 29, 2 W |
Betrieb typisch | 30 W | – |
140 cd/m² | – | 20,5 W |
Betrieb minimal | – | 18,1 W |
Energiesparmodus (Stand-by) | < 0,5 W | 0,1 W |
Ausgeschaltet (Soft-off) | < 0,3 W | 0,0 W |
Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (USB)
Der Hersteller scheint davon auszugehen, dass der Monitor im Dauerbetrieb bei maximaler Helligkeit betrieben wird, und gibt diesen Wert daher auch als typischen Verbrauch an. Wir betreiben den AOC Agon Pro AG246FK dagegen typischerweise bei 140 cd/m². So werden 20,5 Watt benötigt. Dies ist bezogen auf die Gesamtfläche eine nicht mehr ganz gute Energieeffizienz von 1,1 cd/W.
Der Bedarf im Stand-by-Modus und auch im ausgeschalteten Zustand ist dagegen vorbildlich niedrig.
Anschlüsse
Die Anschlüsse sind beim AOC AG246FK nach unten ausgerichtet, allerdings kann das Display für ein einfacheres Anschließen der Kabel in den Pivot-Modus gedreht werden. Durch die vorhandene Kabelführung am Standfuß ist es möglich, die Kabel anschließend sauber zu verlegen.
Der Stromanschluss ist etwas versetzt angebracht worden. Es folgen zwei HDMI-Eingänge, ein DisplayPort, ein Audioausgang und zwei USB-Buchsen. Die kleine Schnittstelle neben der Audio-Buchse ist für das kabelgebundene Keypad vorgesehen.
Bei dem DisplayPort handelt es sich um die 1.4-Version. Die beiden HDMI-Eingänge setzen jeweils auf die Variante 2.0 und können die native Auflösung mit bis zu 240 Hz wiedergeben, per DisplayPort sind sogar 500 Hz möglich.
Wir vermuten, dass die vom Hersteller angegebenen 540 Hz nur durch eine Übertaktung erreicht werden können. Eine entsprechende Einstelloption wird im Handbuch erwähnt, ist bei unserem Gerät im OSD aber nicht vorhanden gewesen.
Seitlich wurden dem Monitor zwei weitere USB-Anschlüsse spendiert. Diese sollen sich leicht erfühlen lassen, was wir bestätigen können. Allerdings sind sie für unseren Geschmack zu weit innen angebracht worden. Da sich der Bildschirm jedoch schwenken lässt, können die USB-Buchsen in der Praxis trotzdem gut erreicht werden.