G-Menu
Die meisten Einstellungen des AOC AG346UCD können auch über die hauseigene Software G-Menu vorgenommen werden. Sie ist darauf ausgelegt, alle Produkte des Herstellers zu steuern, also nicht nur die Monitore.
Die Software bietet aber noch weitere Funktionen. Sehr interessant fanden wir die Möglichkeit, für jedes Spiel bzw. jede Anwendung festzulegen, welchen Bildmodus der Proband anzeigen soll. Dazu durchsucht die Software selbstständig den Rechner nach Programmen und listet sie auf. Es werden jedoch nicht alle Spiele oder Anwendungen gefunden, und eine manuelle Zuordnung von Programmen ist nicht vorgesehen.
Screen+ kann zusätzlich installiert und über G-Menu aktiviert werden. Diese Software ermöglicht es, den Bildschirm in einzelne Bereiche aufzuteilen und die jeweiligen Anwendungen genau an der gewünschten Position zu platzieren. Diese gleiche Funktion kann aber ebenso bequem mit den Windows PowerToys realisiert werden.
Light FX
Die Rückseite des AOC AG346UCD ist mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet, die umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten bietet. Die Einstellungen können entweder über das OSD oder über die Software G-Menu vorgenommen werden. Die Einstellmöglichkeiten sind identisch, lassen sich aber mit der Maus wesentlich einfacher handhaben.
Die LEDs wurden auf der Rückseite asynchron angeordnet, was optisch gefällt. Ziel ist es, eine maximale Immersion beim Gaming zu schaffen und das Umfeld in verschiedenen Farben zu beleuchten. Es sind nahezu alle erdenklichen Farben und eine Vielzahl von Effekten einstellbar, und sie können auch mit anderen AOC-Geräten synchronisiert werden.
Der Effekt ist wahrnehmbar, aber nur, wenn unter Leuchteffekt der Wert „Stark“ gewählt wurde. Die Leuchtkraft der LEDs ist grundsätzlich nicht zu beanstanden, zumindest wenn der AOC AG346UCD frei im Raum steht und die Rückseite direkt eingesehen werden kann. Für den Benutzer vor dem Monitor ist die Ausleuchtung allerdings weniger effektiv. Selbst wenn der Proband nahe an einer weißen Wand betrieben wird, reicht die Helligkeit nicht aus, um die Effekte aus der Frontposition wahrnehmen zu können. Dazu muss es schon stockdunkel sein.
Bildqualität
Der Rahmen ist matt, und die Oberfläche spiegelt deutlich – allerdings eher bei seitlicher Betrachtung. Bei frontaler Sicht hält sich der Effekt in Grenzen. Seitlich einfallendes Licht oder ein Betrachter mit heller Kleidung erzeugt deutliche Reflexionen auf dem Bildschirm.
Die Messungen wurden am DisplayPort und mit einer Ausgabefarbtiefe von 8 bpc bei 32 Bit Farbtiefe durchgeführt, obwohl die Grafikkarte auch 10 bpc zur Auswahl angeboten hat. 10 bpc steht für 10 bits per channel (10 Bits pro Kanal) und bezieht sich auf die Farbtiefe eines Bildes oder Displays. Das bedeutet, dass für jeden Farbkanal (Rot, Grün und Blau) 10 Bit zur Verfügung stehen, um verschiedene Farbtöne darzustellen. Ein 10-Bit-Display kann also insgesamt 1024 Stufen pro Farbkanal (2^10) darstellen, was zu einer Gesamtzahl von über einer Milliarde (1 073 741 824) Farben führt.
Der Grund, warum wir 8 bpc wählten, waren die Ergebnisse nach der Kalibrierung, die das Farbraumvolumen des DCI-P3-Farbraums von 99 auf 70 % reduziert haben. Wir haben in den Einstellungen der NVIDIA-Grafikkarte die Auswahl „Standard-Farbeinstellungen verwenden“ und „NVIDIA-Farbeinstellungen verwenden“ mit einer Ausgabe-Farbtiefe von 10 bpc ausprobiert. In beiden Fällen waren die Ergebnisse nicht zufriedenstellend. Erst nachdem wir „NVIDIA-Farbeinstellungen verwenden“ mit einer Ausgabe-Farbtiefe von 8 bpc verwendet haben, waren die Resultate wie erwartet. An einem zweiten Rechner mit NVIDIA-Grafikkarte konnten wir das Verhalten reproduzieren. Es war uns allerdings nicht möglich, die Ursache zu ermitteln.
Gemäß Handbuch ist für die Ausgabe-Farbtiefe von 10 bpc eine DSC-fähige Grafikkarte notwendig. Die von uns eingesetzte NVIDIA GeForce RTX 3090 besitzt jedoch DSC-Unterstützung.
Beim Reset (Werkseinstellungen) stellt der AOC AG346UCD folgende Werte ein:
Bildmodus: | Spielmodus „Aus“ |
Helligkeit: | 90 |
Kontrast: | 50 |
Gamma: | Gamma1 |
Farbtemperatur: | Warm |
RGB: | Keine Einstellmöglichkeit |
Schärfe: | Nicht vorhanden |
Diese Werte wurden für die nachfolgende Beurteilung bei Werkseinstellung verwendet.
Graustufen
Die Graubalance macht ab Werk auf Anhieb einen ausgezeichneten Eindruck und wirkt völlig neutral. Beide Bildschirmhälften sind komplett identisch. Die hellsten Stufen sind alle und die dunkelsten Stufen bis Nummer 3 differenzierbar.
Feine Grauverläufe werden sehr gut wiedergegeben. Es sind keine Farbverfälschungen oder Banding-Effekte auszumachen.
Ausleuchtung
Da wir es mit einer selbstleuchtenden Pixelmatrix zu tun haben, kann es auch keine Leckagen geben, wodurch die Hintergrundbeleuchtung durchscheinen könnte. Daher sparen wir uns diesen Teil des üblichen Tests. Die Ausleuchtung ist perfekt.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Messungen zum Kontrast eines OLED-Panels sind augenscheinlich nicht sinnvoll, insbesondere nicht für Geräte im Consumer-Bereich. Interessanter ist die maximale Luminanz oder wie der Monitor auf bestimmte Bildsituationen (z. B. ein flächiges Weißbild) reagiert und wie stark in solchen Situationen ABL („Auto Brightness Limiter“) greift.
ABL konnten wir während unseres Tests kaum bemerken. Da solche Helligkeitsveränderungen bei der Kalibrierung kontraproduktiv sind, haben wir die entsprechenden Optionen im OSD unter „OLED-Pflege“ deaktiviert. Die Helligkeitswerte für SDR wurden bei einem vollflächigen Weißbild ermittelt.
Im SDR-Betrieb erreichen wir maximal 248 cd/m². AOC gibt auf seiner Website bei den Spezifikationen 250 cd/m² an. Im HDR-Betrieb nennt der Hersteller 450 cd/m² (APL 10 %) bzw. 1000 cd/m² (APL 3 %). Die Helligkeit kann auf ein Minimum von 19 cd/m² reduziert werden. Somit steht selbst dem Arbeiten in einer komplett abgedunkelten Umgebung nichts im Weg.
Das Display ist nach VESA DisplayHDR TrueBlack 400 zertifiziert. Bei einem APL von 10 % messen wir zwischen 398 cd/m² (Display HDR) und 439 cd/m² (HDR Spitze).
welcher e-Sportler nutzt denn einen HDMI Anschluß?
an den Grafikkarten sind doch nur Displayport (zumindest bei denen von Nvidia RTX 4080 usw.)
Ich sehe das eher nicht als Problem oder Limitierung
Gruß
„Dass sich professionelle Gamer und E-Sportler dadurch angesprochen fühlen, wagen wir mal zu bezweifeln.“
Wie ist das zu verstehen? Weil nur 175 Hz oder wo liegt das Problem für „professionelle Gamer und E-Sportler“?
Nun, mit HDMI sind es ja nur 100 Hz. E-Sportler haben in der Regel andere Anforderungen. 100 Hz sind schon etwas mager.