Test AOpen 43XV1CP: Gaming im 32:9-Format
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Reaktionsverhalten

Den AOpen 43XV1CP haben wir in nativer Auflösung untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten

Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.

Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.

In den Produktspezifikationen wird eine bestmögliche Reaktionszeit von 1 ms genannt. Der AOpen 43XV1CP besitzt drei Overdrive-Stufen („Aus“, „Normal“, „Extrem“). In der Werkseinstellung ist die Option „Normal“ aktiviert.

Overdrive 60 Hz

60 Hz, Overdrive „Aus“

Das Schaltzeitendiagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren, wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert und von welcher mittleren Reaktionszeit ausgegangen werden kann.

Diagramm 60 Hz ("Aus"): langsame Schaltzeiten
60 Hz („Aus“): langsame Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz ("Aus“): keine Überschwinger
60 Hz („Aus“): keine Überschwinger

Bei ausgeschaltetem Overdrive traten logischerweise keine Überschwinger auf. Die Messergebnisse können sich mit einem Grauwechsel von unter 15 ms zudem bereits sehen lassen. Grundsätzlich ist die durchschnittliche Reaktionszeit mit knapp 25 ms für einen Gaming-Monitor allerdings zu gering. Diese Werte sollten sich bei eingeschaltetem Overdrive aber deutlich verbessern.

60 Hz, Overdrive „Normal“

Bei eingeschaltetem Overdrive sinkt der Grauwechsel auf unter 10 ms, und auch die durchschnittliche Abweichung liegt bei nur noch knapp 15 ms. Für einen Gaming-Monitor ist das weiterhin etwas zu langsam, dafür treten aber auch in diesem Modus nur minimale Überschwinger auf.

Diagramm 60 Hz ("Normal"): gute Schaltzeiten
60 Hz („Normal“): gute Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz ("Normal"): minimale Überschwinger
60 Hz („Normal“): minimale Überschwinger

60 Hz, Overdrive „Extrem“

Auf der höchsten Overdrive-Stufe werden Ergebnisse erreicht, die wir uns von einem Gaming-Gerät wünschen. Die durchschnittliche Abweichung liegt bei 7 ms, ein Grauwechsel wird in 3 ms und ein Farbwechsel sogar in nur knapp über 2 ms erledigt. Leider treten bei dieser Einstellung starke Überschwinger auf, die wir im Abschnitt „Subjektive Beurteilung“ genauer beschreiben.

Diagramm 60 Hz ("Extrem“): sehr gute Schaltzeiten
60 Hz („Extrem“): sehr gute Schaltzeiten
Diagramm 60 Hz ("Extrem“): starke Überschwinger
60 Hz („Extrem“): starke Überschwinger

Overdrive 120 Hz

120 Hz, Overdrive „Aus“

Die Latenz ist bei einem 120-Hz-Signal beim AOpen 43XV1CP deutlich geringer als bei 60 Hz. Aber auch die Reaktionszeiten fallen bereits geringer aus. Die durchschnittliche Reaktionszeit liegt bei 20 statt 25 ms, und alle anderen Werte sind ebenfalls leicht besser. Überschwinger treten erwartungsgemäß auch bei 120 Hz und ausgeschaltetem Overdrive nicht auf.

Diagramm 120 Hz ("Aus"): langsame Schaltzeiten
120 Hz („Aus“): langsame Schaltzeiten
Diagramm 120 Hz ("Aus“): keine Überschwinger
120 Hz („Aus“): keine Überschwinger

120 Hz, Overdrive „Normal“

Bei eingeschaltetem Overdrive bleiben Überschwinger bei 120 Hz praktisch nicht messbar. Die Reaktionszeiten gehen zurück, liegen aber fast auf einem identischen Niveau wie bei 60 Hz. Eine durchschnittliche Reaktionszeit von unter 15 ms ist gut, für einen Gaming-Monitor aber noch etwas zu langsam.

Diagramm 120 Hz ("Normal"): gute Schaltzeiten
120 Hz („Normal“): gute Schaltzeiten
Diagramm 120 Hz ("Normal"): keine Überschwinger
120 Hz („Normal“): keine Überschwinger

120 Hz, Overdrive „Extrem“

Auf der höchsten Overdrive-Stufe fallen die Ergebnisse nahezu identisch wie bei 60 Hz aus. Die Latenzzeit bleibt weiterhin geringer, und auch die Überschwinger fallen etwas weniger stark aus. Bei den Reaktionszeiten gibt es dagegen nur minimale Abweichungen. Eine durchschnittliche Reaktionszeit von 7 ms bleibt daher der beste erreichbare Wert des AOpen 43XV1CP.

Wie sich der Modus in der Praxis schlägt, zeigen wir im Abschnitt „Subjektive Beurteilung“, in dem wir die optischen Effekte der höchsten Overdrive-Einstellung beschreiben.

Diagramm 120 Hz ("Extrem“): sehr gute Schaltzeiten
120 Hz („Extrem“): sehr gute Schaltzeiten
Diagramm 120 Hz ("Extrem“): starke Überschwinger
120 Hz („Extrem“): starke Überschwinger

Netzdiagramme

In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall würden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum befinden. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

Diagramm: 60 Hz, Overdrive "Aus"
60 Hz, Overdrive „Aus“
Diagramm: 120 Hz, Overdrive "Aus"
120 Hz, Overdrive „Aus“
Diagramm: 60 Hz, Overdrive "Normal"
60 Hz, Overdrive „Normal“
Diagramm: 120 Hz, Overdrive "Normal"
120 Hz, Overdrive „Normal“
Diagramm: 60 Hz, Overdrive "Extrem"
60 Hz, Overdrive „Extrem“
Diagramm: 120 Hz, Overdrive "Extrem"
120 Hz, Overdrive „Extrem“

Latenzzeit

Die Latenzzeit fällt bei 60 Hz mit 19 ms eher lang aus, mit 120-Hz-Bildrate geht sie aber auf einen sehr guten Wert von 2,6 ms zurück (kürzester Messwert aus mehreren Versuchen). Hinzugerechnet werden muss die halbe mittlere Bildwechselzeit, wodurch eine Gesamtlatenz von mindestens 6,3 ms entsteht. Dies sollte auch für die meisten Hardcore-Gamer ausreichend gering sein.

Backlight

Das Hintergrundlicht des AOpen 43XV1CP wird nicht durch Pulsbreitenmodulation (PWM) reduziert, deshalb entstehen auch keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flackern). Somit ist der Monitor selbst bei reduzierter Helligkeit für längere Sessions geeignet.

Diagramm: LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelungdrive
LED-Backlight mit kontinuierlicher Helligkeitsregelungdrive

Christian Kraft

... ist seit 2010 im Team und verfasst Testberichte für Monitore. Neben seinen Vorlieben für die Fotografie und der koreanischen Küche hatte er schon immer eine Leidenschaft für Computerspiele. Früher als reiner PC-Spieler und heute als Gamerscore-Jäger auf der Xbox.

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