Bildqualität
Für den Test am PC haben wir den Beamer am HDMI-Anschluss in der nativen Auflösung betrieben. Zudem wurde er mit einem Reset auf die Werkseinstellung zurückgesetzt. Die Farbmessungen haben wir mit einem i1Display Pro von X-Rite durchgeführt. Zur Durchführung der Messungen sowie zur Erstellung des Videos und der Fotos vom projizierten Bild wurde der Proband waagerecht ausgerichtet und im Abstand von ca. 3,7 m auf eine 2 m breite Leinwand mit GAIN-Faktor 1 ausgerichtet (entspricht einer Bilddiagonalen von 2,29 m bzw. 90 Zoll). Die Raumbeleuchtung wurde dabei vollständig abgedunkelt.
Bereits in unserem ersten Testbild fällt die schlechte Bildhomogenität deutlich auf. Hinsichtlich Farbtemperatur sehen die rechte und die linke Bildhälfte völlig unterschiedlich aus. Darauf gehen wir später noch einmal genauer ein.
Auflösung
Der ASUS ProArt A1 kann mit seinen nativen 1920 x 1080 Bildpunkten die Full-HD-Auflösung ohne Umrechnung wiedergeben. Die eingebaute Skalierungseinheit verarbeitet auch zahlreiche andere PC- und AV-Formate, von 480p und 576p bis hinauf zur 4K-Auflösung mit 3840 x 2160 Pixeln.
Zu den möglichen Bildwiederholfrequenzen gibt sich das Handbuch etwas karg. Möglich sind auf jeden Fall 24, 50 und 60 Hz. In der nativen Auflösung sind sogar 120 Hz drin. Hier können auch bei 50 und 60 Hz Interlaced-Signale verarbeitet werden.
Das Pixelgitter ist nur sichtbar, wenn man sehr nahe an das Bild herangeht. Bei normalen Betrachtungsabständen ist es praktisch nicht auszumachen. Pixelfehler traten bei unserem Testgerät nicht auf.
Bildschärfe und Skalierung
Die für den Test verwendete Gittergrafik ist im Original nicht viel größer als das hier gezeigte Thumbnail, wird durch die Aufnahme vom Screen durch das Kamera-Objektiv aber stark vergrößert. Daher haben wir die Originalgrafik zur besseren Vergleichbarkeit ebenfalls so weit vergrößert, bis das Pixelraster sichtbar wurde. Helligkeitsunterschiede an den Rändern sind Aufnahme-bedingt und spielen hier keine Rolle. Wichtig ist, dass die Pixelstruktur selbst bei einer Interpolation sauber erhalten bleibt.
In unseren letzten Tests hatten wir einige Projektoren, die exzessiv als True-4K-Geräte beworben wurden. Tatsächlich entpuppten sie sich als Pixelshifter und konnten die Details der 4K-Auflösung gar nicht vollständig auf die Leinwand bringen.
Der ASUS ProArt A1 gibt sich dagegen auf dem Papier mit seiner nativen Full-HD-Auflösung eher bescheiden. Die kann er dafür jedoch akkurat und sehr scharf auf die Leinwand projizieren.
Die einpixeligen Strukturen unseres Testgitters kann der ProArt A1 perfekt wiedergeben. Senkrechte und waagerechte Linien sowie feine Strukturen werden akkurat dargestellt. Das Gleiche gilt für die Darstellung von Texten. Das Ergebnis ist hier ausgezeichnet und liegt auf dem Niveau guter TFT-Monitore. An kontrastreichen Kanten kann man aus nächster Nähe zwar teilweise Farbsäume (vor allem Magenta) feststellen. Aus der normalen Betrachtungsdistanz beim Anschauen von Filmen sind sie aber nicht mehr zu erkennen.
Auch die Interpolation von niedriger aufgelöstem Eingangsmaterial stellt den ASUS A1 vor keine Probleme. In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Schärfeverteilung
Ein scharfes Bild in der Mitte bedeutet nicht automatisch, dass auch die Ränder gleichermaßen scharf sind. Wie bei fotografischen Objektiven fällt die Abbildungsleistung üblicherweise zu den Rändern hin etwas ab.
Die folgende Abbildungsserie zeigt unser Testbild, bei dem auf die Mitte fokussiert wurde, in der Gesamtansicht und jeweils Ausschnitte aus dem Originalbild von der Mitte und den Ecken.
Von einem Schärfeverlust zu den Rändern hin ist beim ASUS ProArt A1 kaum etwas zu sehen. Die Schärfe ist in den Ecken fast genauso gut wie in der Bildmitte. Die Schärfeverteilung ist ausgezeichnet. Unbeabsichtigt werden in diesem Vergleich aber auch die Schwächen bei der Bildhomogenität besonders deutlich sichtbar.