Test ASUS VA24DQLB: Günstiger Allround-Monitor überzeugt
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Interpolation

Ein Bildschärferegler ist im OSD vorhanden, allerdings bei den für den Test verwendeten Bildmodi „Standard“ und „sRGB“ ausgegraut. Ein Nachschärfen über das OSD ist bei digitalen Eingangssignalen auch nicht notwendig und vor allem für die EBV ohnehin nicht sinnvoll.

Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik nativ, Vollbild
Testgrafik 1280 x 720, Vollbild
Testgrafik 1280 x 720, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe nativ, Vollbild
Textwiedergabe 1280 x 720, Vollbild
Textwiedergabe 1280 x 720, Vollbild

Die Skalierungsoptionen des Gerätes verbergen sich hinter der irreführenden Bezeichnung „Kontrollen“. Das Seitenverhältnis kann auf „Vollbild“, „1:1“ oder „4:3“ eingestellt werden.

Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfeeindruck. Farbsäume treten nicht auf.

In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.

Farbwiedergabe

Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.

Farbraumabdeckung

ASUS verspricht in den technischen Daten 16,7 Mio. Farbschattierungen und eine Abdeckung des sRGB-Farbraums von 100 %. Bereits die Farbraumgrafiken machen deutlich, dass das auch sehr gut eingehalten wird. Der native Farbraum geht sogar noch etwas über den sRGB-Farbraum hinaus. Speziell beschnitten wird er im vorhandenen sRGB-Bildmodus nicht. Das ist aber nicht weiter tragisch.

Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 1
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2
Abdeckung des sRGB-Farbraums, 3D-Schnitt 2

Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:

Farbraum Abdeckung im Werks-Preset Abdeckung nach Kalibrierung
sRGB 99 % 100 %
Adobe RGB 65 %
ECI-RGB v2 64 %
ECI-P3 RGB 72 %
ISO Coated v2 (FOGRA39L) 90 %

Farbmodus: Custom (Werkseinstellung)

Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: Delta-E-Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, Delta-C-Abweichung für Grauwerte, und Gradation.

Diagramm: Graubalance in der Werkseinstellung, Bildmodus "Standard"
Graubalance in der Werkseinstellung, Bildmodus „Standard“

Die Graubalance des ASUS VA24DQLB liefert, wie nach dem subjektiven Eindruck zu erwarten war, auch in den Messungen ein gutes Ergebnis ab. Im Durchschnitt sind die Werte sogar sehr gut. Lediglich aufgrund der Range reicht es insgesamt nur für eine gute Wertung.

Die Farbtemperatur ist mit 6900 K etwas kühler als die D65-Norm abgestimmt. Auch der Gammaverlauf ist nicht speziell an die sRGB-Norm angepasst. Er verläuft stattdessen weitestgehend linear wie bei den Normen von Adobe RGB oder Rec. 709. Im Durchschnitt liegt das Gamma mit 2,13 aber einen Tick zu niedrig.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Diagramm: Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus "sRGB"
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „sRGB“

Der ASUS VA24DQLB verfügt auch über einen speziellen sRGB-Modus, den wir natürlich für diesen Vergleich ab Werk verwendet haben. Der native Farbraum ist zwar etwas größer, auf eine spezielle Farbraumanpassung hat der Hersteller aber verständlicherweise verzichtet.

Leider gilt das auch für die anderen Parameter. Während die Farbtemperatur jetzt mit 7200 K noch weiter von der 6500-K-Vorgabe abweicht, bleibt der Gammaverlauf praktisch unverändert. Das gilt ebenso für das Gamma im Durchschnitt, der mit 2,15 etwas zu niedrig liegt. Auch bei der Graubalance reicht es jetzt bereits im Durchschnitt nur noch für ein gutes Ergebnis.

Bei den Buntfarben bleiben die Ausreißer, die am stärksten bei Grüntönen zu finden sind, noch in einem akzeptablen Bereich. Im Durchschnitt sind sie gut, und die Farbraumabdeckung ist mit 99 % sogar sehr gut.

Dazu muss man aber leider erwähnen, dass sich die Helligkeit im sRGB-Modus nicht ändern lässt. Wir messen mit 218 cd/m² einen recht hohen Wert. Unnötig hohe Helligkeitseinstellungen sind für die Augen anstrengend. Die hinsichtlich Arbeitsplatz-Ergonomie empfohlene Helligkeit liegt bei 120 bis 140 cd/m².

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Wir haben daher auch den Standardmodus mit dem sRGB-Farbraum verglichen. Hier kann die Helligkeit beliebig angepasst werden. Wie vermutet untermauert dieser Vergleich, dass der Wechsel in den sRGB-Modus überhaupt keinen Sinn hat. Im ab Werk eingestellten Bildmodus „Standard“ fallen die Ergebnisse sogar etwas besser aus als im sRGB-Modus – insbesondere bei den Ausreißern.

Diagramm: Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „Standard“
Farbwiedergabe in der Werkseinstellung, Bildmodus „Standard“

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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