Graustufen
Der Grauverlauf ist recht gleichmäßig. Farbschimmer sind nicht auszumachen.
Auch die Differenzierung gelingt dem PJD7822HDL recht gut. Die hellsten Stufen sind vollständig unterscheidbar, bei den dunkelsten Tonwerten ist ab dem Wert 4 ein Unterschied zu Schwarz nicht mehr auszumachen. Ein tiefes Schwarz bekommt man zwar nicht zu sehen, dafür bleiben auch in düsteren Szenen Details recht gut sichtbar.
Auch sehr feine Grauabstufungen und die Farbverläufe der Primär- und Sekundärfarben werden durchwegs sehr gut und gleichmäßig wiedergegeben. In der Abbildung links ist allerdings zu erkennen, dass die Farbneutralität im Modus „Film“ bei sehr hellen Bildanteilen nicht mehr gegeben ist (mehr dazu später bei den Messwerten).
Farbwiedergabe
Der in unserer Testumgebung gemessene Farbraum zeigt deutlich die unvollständige Abdeckung der HDTV-Norm bei der Grünsättigung.
Beim Anstieg der Helligkeit sind die Verläufe der Primärfarben nicht deckungsgleich. Auch der Gammaverlauf zeigt ein eher ungewöhnliches Verhalten mit einem merklich zu hohen Durchschnittswert von 2,67 (Soll: 2,2).
Die Farbtemperatur liegt zwar auch im Modus „PC“ zu hoch, verläuft dort aber recht gleichmäßig. Im Modus „Film“ dagegen ist bei 80 % ein eigenartiger Knick nach unten zu erkennen. Hier liegt sie bei etwa 7600K und bricht dann bei hundertprozentigem Weiß auf 6773K ein. Ein derart großer Unterschied ist in einem Graustufen-Bild schon zu erkennen (siehe oben).
Dafür verlaufen beim RGB-Niveau die Primärfarben bis zur achtzigprozentigen Helligkeit linear und nahezu deckungsgleich – danach klaffen sie plötzlich auseinander.
Für eine Kalibrierung bietet der PJD7822HDL zahlreiche Einstellmöglichkeiten. Der Anspruch auf absolute Farbgenauigkeit und die Erfordernis einer Kalibrierung dürfte aber bei der Zielgruppe des Projektors wohl eher selten bestehen. Aufgrund des Kurvenverlaufs lässt sich auch vermuten, dass hier nicht sehr viel mehr zu machen ist.
Farbabweichungen in der Übersicht:
Modus | Durchschnittl. Gamma | Durchschnittl. deltaE bei den Graustufen | Höchste Abweichung bei den Graustufen | Durchschnittl. Abweichung Primär- und Sekundärfarben | Höchste Abweichung Primär- und Sekundärfarben |
PC Normal | 2,11 | 0,69 | 2,0 (bei 100 %) | 16,82 | 20,9 (bei Magenta) |
PC Eco | 2,12 | 0,80 | 2,4 (bei 100 %) | 16,65 | 21 (bei Magenta) |
Film Normal | 2,67 | 2,29 | 13,9 (bei 100 %) | 10,61 | 14,7 (bei Grün) |
Film Eco | 2,69 | 2,44 | 14,5 (bei 100 %) | 10,91 | 14,7 (bei Grün) |
Der Nutzer hat die Wahl zwischen neutralen Graustufen, aber stärkeren Farbabweichungen im Modus „PC“ oder der besseren Farbdarstellung im Modus „Film“ – allerdings mit einem Farbtemperatur-Knick in helleren Bildbereichen.
Im Rahmen seiner Möglichkeiten machen die Presets des PJD7822HDL dennoch einen gelungenen Eindruck.
Subjektive Beurteilung
Abseits der Messwerte gelingt dem PJD7822HDL trotzdem eine recht glaubwürdige Farbdarstellung. Die Schwäche bei der Farbraumabdeckung im Bereich Grün macht sich in einer etwas blasseren und leicht gelblicheren Gründarstellung bemerkbar.
Ein guter Schwarzwert sorgt für Brillanz und Tiefe im Bild. Damit kann der PJD7822HDL zwar nicht aufwarten, dafür aber mit einer recht guten Detailzeichnung in dunklen Szenen. Beispielsweise sind im Bild unten noch Details im Jackett des Präsidenten sichtbar, wo der teurere BenQ W1080ST+ nur noch eine schwarze Fläche zeigte.
Hinsichtlich Reaktionsverhalten waren im Praxistest bei Spielen und Videos keine ungewöhnlichen Nachzieheffekte oder Bewegungsunschärfen zu sehen. Beides macht mit dem ViewSonic PJD7822HDL gleichermaßen Spaß. Gerade auch für Spieler ist die DLP-Technik mit ihren blitzschnellen Reaktionszeiten gut geeignet.
Dafür muss man bei der DLP-Technik in der Regel den sogenannten Regenbogen-Effekt in Kauf nehmen. Er entsteht, wenn Farben nicht gleichzeitig, sondern durch Projektion der Einzelfarben rasch nacheinander dargestellt werden. Bei Einsteigergeräten wie dem PJD7822HDL ist er meist deutlich stärker wahrzunehmen, als bei höherpreisigen Geräten.