Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf der Bildschirmoberfläche: Der BenQ besitzt eine dezent matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen, die eine gute Diffusion und Reflexionsarmut gewährleisten.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des BenQ PD2725U bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.
BenQ verwendet beim PD2725U ein IPS-Panel mit ausgezeichneter Blickwinkelneutralität. Selbst bei extremeren Blickwinkeln bleiben die Farben sehr stabil. Hier ist vor allem der übliche Helligkeits- und Kontrastverlust wahrnehmbar.
Beim BenQ PD2725U ist das allerdings am stärksten in der Horizontalen der Fall. In der Vertikalen ist uns der Effekt deutlich schwächer aufgefallen, was vermutlich an der leicht kühler wirkenden Farbtemperatur liegt. Die Bildanmutung wird dadurch aber nicht negativ beeinflusst.
Interpolation
Der BenQ PD2725U löst nativ mit 3840 x 2160 Bildpunkten auf. Der Bildschärferegler wirkt auch an den digitalen Eingängen und lässt sich im Wertebereich von 1 bis 10 einstellen. Ein Nachschärfen ist bei digitalen Eingangssignalen und vor allem in der EBV in der Regel nicht sinnvoll. Die Voreinstellung von 5 scheint uns allerdings dennoch gut gewählt, sodass wir den Regler so belassen haben.
Bei der Qualität der Interpolation haben uns BenQ-Geräte eigentlich noch nie enttäuscht. Das gilt auch für den BenQ PD2725U. Bei nativer Auflösung ist die Schärfe erwartungsgemäß sehr gut. Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf.
In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Die Skalierungsmöglichkeiten des BenQ PD2725U sind primär auf Auflösungen im 16:9-Format begrenzt. Im OSD gibt es nur die Regler-Stellungen „Full“ (Skalierung ggfls. mit Verzerrungen) und „1:1“.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Grafikbereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB- und Adobe-RGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Sofern der Bildschirm eine vollwertige Hardware-Kalibration besitzt, wird stattdessen diese in Verbindung mit der Hersteller-Software verwendet.
Farbraumvergleich in CIELAB (D50)
Die folgenden Darstellungen basieren auf den farbmetrischen Daten nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt. Das Bezugsweiß für die Aufbereitung in CIELAB ist D50 (adaptiert mit Bradford).
Weißes Volumen: Bildschirmfarbraum
Schwarzes Volumen: Referenzfarbraum
Buntes Volumen: Schnittmenge
Vergleichsziele: sRGB, DCI-P3
Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung zunächst nach der Software-Kalibration im Vergleich mit unterschiedlichen Arbeitsfarbräumen:
Der sRGB-Farbraum wird vom nativen Farbraum des BenQ PD2725U nahezu vollständig umschlossen. Der native Farbraum (weißes Netz) geht zugleich deutlich darüber hinaus.
Im Vergleich zu DCI-P3 ist die Überdeckung dagegen nur minimal, während wir die vom Hersteller versprochene Abdeckung von 95 % nicht so ganz wiederfinden können. Die Abdeckung erreicht nach unseren Messungen nur 90 %.
Interessant ist natürlich noch der Vergleich der Farbraumabdeckung in den relevanten Werks-Presets. Die nachfolgenden Grafiken zeigen die Farbraumabdeckung im Vergleich der jeweiligen Werks-Presets mit dem zugehörigen Arbeitsfarbraum:
Der native Farbraum wird im sRGB-Modus ganz offensichtlich sehr gut zurechtgestutzt. Allerdings etwas zu viel, denn es bleibt eine gewisse Unterdeckung offen. Im DCI-P3-Modus fällt letztere noch deutlicher auf.
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach der Software-Kalibration zusammen. Dabei haben wir zugunsten des Gerätes die Werte ohne Gleichförmigkeitskorrektur verwendet. Mit aktivierter Gleichförmigkeitskorrektur sieht es etwas schlechter aus. Die Werte dazu sind in Klammern dahinter zu finden.
Farbraum | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 96 % (95 %) | 99 % |
Adobe RGB | – | 83 % (82 %) |
ECI-RGB v2 | – | 75 % |
DCI-P3 RGB | 87 % (86 %) | 92 % (90 %) |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | – | 95 % |
Danke für den Test. Ich konnte den Monitor heute benutzen und stimme allem außer der Blickwinkelneutralität zu.
Bei leicht seitlicher Ansicht färbt sich der Monitor recht stark ins gelb/rötliche. Das fällt vor allem bei hellen Flächen auf. Es reicht wenn man nahe am Monitor sitzt und an die seitlichen Ränder schaut. Für Fotobearbeitung von z.B. Innenaufnahmen mit weißen Wänden sehr nervig. Eventuell lag es auch nur an meinem getesteten Exemplar?!
I do think that you should do your webpage in english too. You are one of the absolute best out there to cut through the „fluff“ from the brands market departments, and you make the specification sheets look like un-true.
Vielen Dank für diesen Test. Interessant hätte ich noch einen Vergleich zum Vorgängermodell pd2720 gefunden, insbesondere welche Mehrleistung oder zusätzlichen Features die neue Version bietet. Ich überlege mir evtl. den 32 Zoll Monitor von der Serie zu holen und würde mich ärgern, wenn kurz nach dem Kauf ein neues Modell heraus käm.