Einleitung
BenQs mittlerweile schon länger bekannte DesignVue-PD-Serie möchte sich vor allem als das ideale Werkzeug für Grafiker, Architekten und 3D-Artists verstanden wissen. Mit dem BenQ PD2725U erhält die Reihe jetzt einen Neuzugang, den wir sogleich unserem Testparcours unterzogen haben.
Der 27 Zoll große BenQ PD2725U im 16:9-Format verfügt dabei über eine 4K-Auflösung mit 3840 x 2160 Pixeln und ist DisplayHDR-400-zertifiziert. Das verwendete IPS-Panel soll für eine sehr solide Bildwinkelstabilität sorgen und ein überdurchschnittlich gutes Kontrastverhältnis von 1200:1 ermöglichen. Dabei beläuft sich die sRGB-Farbraumabdeckung laut Datenblatt auf 100 % und DCI-P3 auf 95 % – und zwar mit einer Farbtiefe von 10 Bit, also gut 1 Mrd. Farbschattierungen.
Eine akkurate und konsistente Farbdarstellung soll laut Hersteller über die AQCOLOR-Technologie und eine ab Werk stattfindende Farbkalibrierung sichergestellt sein. Der BenQ PD2725U ist dazu sogar CalMAN-verifiziert und Pantone-validiert und kann mittels Zusatz-Software ICC-Farbraumprofile zwischen verschiedenen Monitoren und Computern abgleichen.
Mit der PS-Serie möchte BenQ professionelle Designer ferner nicht nur verlässlich, sondern auch möglichst vielseitig unterstützen. Dazu stehen zum Beispiel mehrere spezialisierte Display-Modi und umfangreiche Möglichkeiten zur Bildschirmaufteilung mittels „Picture in Picture“ und „Picture by Picture“ zur Verfügung. Aber auch bei der Konnektivität ist der BenQ PD2725U mit seiner Thunderbolt-3-Schnittstelle technisch in Höchstform. Das Ganze hat natürlich seinen Preis: Zum Zeitpunkt der Testerstellung war bereits ein UVP von 999 Euro bekannt.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des BenQ PD2725U.
Lieferumfang
Der Lieferumfang des BenQ PD2725U fällt nicht nur optisch recht üppig aus. Neben dem Stromkabel sind auch hochwertige Kabel für alle Signaleingänge enthalten: DisplayPort, HDMI und Thunderbolt sowie das Kabel für den USB-3.0-Hub. Das DisplayPort-Kabel ist auf der einen Seite als Mini DisplayPort ausgeführt. Notebook-Besitzer wird das freuen, PC-Nutzer weniger. Eine großflächige Abdeckung hilft beim Bündeln der Kabel und verschließt die gesamte Anschlussbucht.
In gedruckter Form liegen ferner eine Schnellstartanleitung und der individuelle Kalibrierungsreport bei. Der Geräte-Treiber (mit namentlicher Erkennung im Gerätemanager) und Standard-Farbprofile sind zusammen mit dem Handbuch problemlos über die Website von BenQ erhältlich. Dort findet man auch die vom Hersteller entwickelte Display-Pilot-Software für personalisierte Display-Einstellungen wie Auto-Pivot, Desktop-Partitionen und OSD-Steuerung.
In der separaten Schachtel finden wir zudem ein besonderes Zusatz-Feature von BenQ: den Hotkey-Puck. Dabei handelt es sich um eine alternative Möglichkeit zur OSD-Steuerung.
Optik und Mechanik
Dank des bewährten Klicksystems ist die Montage auch beim BenQ PD2725U flott und unkompliziert. Das Standbein wird auf der Display-Rückseite eingerastet und kann per Knopfdruck jederzeit wieder gelöst werden.
Anschließend wird die massive Bodenplatte aufgesteckt und mit einer Flügelschraube fixiert. Die gesamte Montage ist somit werkzeugfrei zu bewerkstelligen.
Alternativ ist auch eine Befestigung an der Wand oder auf einem Schwenkarm nach VESA-Standard 100 x 100 mm möglich. Soweit aus dem Handbuch ersichtlich, ist dazu kein spezieller Adapter notwendig.
„Heftig mächtig“ ist das Erste, was uns bei der Montage und beim ersten Aufstellen in den Sinn kam – und das ist keinesfalls negativ gemeint. Die gesamte Verarbeitung macht einen ausgesprochen hochwertigen und soliden Eindruck. Die Bodenplatte ist komplett aus Aluminium, der untere Teil der Standbein-Säule ebenfalls.
Doch die Abmessungen des Display-Gehäuses machen den Gegenwert des Anschaffungspreises ebenfalls bereits optisch sichtbar. Ultraschmale Gehäuse findet man bei Grafikmonitoren eigentlich nie. Von der Seite her betrachtet wirkt der BenQ PD2725U mit einer Tiefe von 3 bis knapp 6 cm aber schon recht wuchtig.
Regelrecht schlank wirkt der Bolide dagegen von vorn betrachtet. Oben und seitlich ist der äußere Rahmen nur ca. 3 mm breit. In Betrieb kommen noch einmal ca. 6 mm an ungenutzter Display-Fläche hinzu. Unten ist der äußere Rahmen nur minimal breiter, sodass sich der BenQ PD2725U auch überdurchschnittlich gut für das Zusammenstellen von Mehrschirmsystemen eignet.
Das gewölbte Kunststoffgehäuse wirkt elegant und spätestens nach dem Anbringen der Kabelabdeckung komplett wie aus einem Guss. Die Oberfläche ist glatt und daher robust und pflegeleicht zugleich.
Hinsichtlich Ergonomie sind ebenfalls sämtliche Einstellmöglichkeiten vorhanden: Höhenverstellung (15 cm), Neigung (-5° bis +20°) und Drehung um je 30° in beide Richtungen.
In der Höhe kann sich der BenQ PD2725U damit richtig schön lang nach oben machen. In der tiefsten Stellung steht das Display dabei aber noch relativ hoch (ca. 9,5 cm bei Neigung 0°) über dem Schreibtisch.
Auch die Drehung ist mit jeweils 30° nicht gerade üppig. Erstklassig ist aber dafür die Mechanik. Alle Einstellmöglichkeiten können sehr präzise und angenehm leichtgängig getroffen werden. Anschließend wird die Position stabil gehalten. Der 90°-Schwenk ins Hochformat ist natürlich ebenfalls möglich.
Die Bodenplatte wie auch der untere Teil der Standbein-Säule sind komplett aus Aluminium. Auf der Rückseite hat das Standbein einen fest installierten Kunststoff-Clip, der beim gebündelten Abführen der Kabel hilft.
Auf den praktischen Griff zum Transport am oberen Ende des Standbeins wie bei anderen BenQ-Geräten muss man beim BenQ PD2725U allerdings verzichten. Mit 8,3 kg ist der aktuelle Proband obendrein nicht gerade ein Leichtgewicht. Dank der massiven Aluminium-Säule lässt sich das Gerät aber auch bei kleineren Inhouse-Transporten gut greifen.
Das Einstecken der Kabel von unten nach oben ist zwar etwas mühselig, dafür kann man beim BenQ PD2725U danach die Rückseite mit der beiliegenden Abdeckung verschließen. Und wer es einfacher haben will, dreht das Display einfach um 90°, um das Einstecken der Kabel zu erleichtern.
Das Netzteil ist beim BenQ PD2725U fest ins Gehäuse integriert. Soweit ersichtlich, erfolgt die Lüftung ausschließlich passiv über die rundum verlaufenden Lüftungsschlitze.
Schaut man von unten auf das Gehäuse, wird ersichtlich, dass ein nicht unerheblicher Teil der Gehäusetiefe eigentlich leer ist und vermutlich dem Kamineffekt bei der Belüftung dient.
In den Werkseinstellungen haben wir auch nach längerem Betrieb nirgendwo eine nennenswerte Erwärmung feststellen können. Deaktiviert man die Gleichförmigkeitskorrektur, lassen sich allerdings höhere Helligkeiten erreichen. Die Erwärmung im Bereich der oberen Lüftungsschlitze blieb auch dann sehr gering.
Technik
Betriebsgeräusch
Wir haben beim BenQ PD2725U keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Standby wie auch in Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos – unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Mit der ab Werk aktivierten Gleichförmigkeitskorrektur fällt der Stromverbrauch deutlich höher aus als bei deaktivierter Funktion. Der Unterschied ist hier schon erheblich, sodass wir beide Werte in die Tabelle aufgenommen haben.
Für die Gesamtwertung am Ende des Tests haben wir die Werte mit abgeschalteter Gleichförmigkeitskorrektur verwendet. Auf die Gründe gehen wir später bei der Bildqualität noch ausführlich ein.
Hersteller | Gemessen (GL: aus) | Gemessen (GL: ein) | |
Betrieb maximal | 185 W | 30,11 W | 42,19 W |
Betrieb typisch | 44 W | – | – |
140 cd/m² | k. A. | 23,6 W | 37,9 W |
Betrieb minimal | k. a. | 18,28 W | 16,7 W |
Energiesparmodus (Standby) | 0,5 W | < 0,4 W | < 0,4 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | 0,5 W | < 0,4 W | < 0,4 W |
Ausgeschaltet (Netzschalter) | – | – | – |
Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)
BenQ nennt im Datenblatt einen Maximalverbrauch von 185 Watt. Den wird man nur erreichen können, wenn man die Stromversorgung externer Geräte mit bis zu 65 Watt nutzt. Der typische Bedarf soll laut Hersteller bei 44 Watt liegen. Nach unseren Messungen bleibt selbst der Wert bei maximaler Helligkeitsstufe in jedem Fall noch darunter.
Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz zeigt das Messgerät 23,6 Watt an. Die Effizienz bei dieser Helligkeit berechnet sich zu 1,2 cd/W. Das ist ein guter Wert. Mit aktivierter Gleichförmigkeitskorrektur bleiben allerdings nur 0,7 cd/W übrig, was zu einer schlechten Wertung führen würde.
Danke für den Test. Ich konnte den Monitor heute benutzen und stimme allem außer der Blickwinkelneutralität zu.
Bei leicht seitlicher Ansicht färbt sich der Monitor recht stark ins gelb/rötliche. Das fällt vor allem bei hellen Flächen auf. Es reicht wenn man nahe am Monitor sitzt und an die seitlichen Ränder schaut. Für Fotobearbeitung von z.B. Innenaufnahmen mit weißen Wänden sehr nervig. Eventuell lag es auch nur an meinem getesteten Exemplar?!
I do think that you should do your webpage in english too. You are one of the absolute best out there to cut through the „fluff“ from the brands market departments, and you make the specification sheets look like un-true.
Vielen Dank für diesen Test. Interessant hätte ich noch einen Vergleich zum Vorgängermodell pd2720 gefunden, insbesondere welche Mehrleistung oder zusätzlichen Features die neue Version bietet. Ich überlege mir evtl. den 32 Zoll Monitor von der Serie zu holen und würde mich ärgern, wenn kurz nach dem Kauf ein neues Modell heraus käm.