Test BenQ PD3420Q: Design­View-Monitor erstmals in 21:9
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Overdrive

AMA „Off“

Wir ermitteln den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 14,2 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 5 ms. Der Durchschnittswert für alle unsere 15 Messpunkte beträgt rund 9 ms. Der CtC-Wert ist mit 17,2 ms ebenfalls eher hoch, liegt aber angesichts der deaktivierten Pixelbeschleunigung noch im Rahmen. Der Helligkeitsverlauf (GtG 80–50 %) ist völlig neutral.

Diagramm AMA "Off": Sehr gemächliche Schaltzeiten
AMA „Off“: Sehr gemächliche Schaltzeiten
Diagramm AMA "Off": Völlig neutrale Abstimmung
AMA „Off“: Völlig neutrale Abstimmung

AMA „High“

Nach Aktivierung der Pixelbeschleunigung verbessern sich die Reaktionszeiten zunächst nur marginal. Immerhin verkürzt sich der Grauwechsel auf durchschnittlich 7,2 ms. Der CtC-Wert sinkt bis auf 12 ms. Störende Überschwinger entstehen nicht.

Diagramm AMA "High": Kaum verbesserte Schaltzeiten
AMA „High“: Kaum verbesserte Schaltzeiten
Diagramm AMA "High": Weiterhin völlig neutrale Abstimmung
AMA „High“: Weiterhin völlig neutrale Abstimmung

AMA „Premium“

In der höchsten Beschleunigungsstufe verbessern sich die Reaktionszeiten ganz erheblich. Das gilt selbst für den Schwarz-Weiß-Wechsel, der sich auf ansehnliche 9,6 ms verkürzt. Der Grauwechsel benötigt nun im Durchschnitt nur noch 5,1 ms. Der CtC-Wert sinkt bis auf 5,2 ms. Die messtechnisch nun nachweisbaren leichten Überschwinger machen sich im Bild leider bereits bemerkbar. Sie erreichen aber kein störendes Niveau.

Diagramm AMA "On": Deutlich schnellere Schaltzeiten
AMA „On“: Deutlich schnellere Schaltzeiten
Diagramm AMA "On": Leichte Überschwinger
AMA „On“: Leichte Überschwinger

Netzdiagramme

In den folgenden Netzdiagrammen sehen Sie alle Messwerte zu den unterschiedlichen Helligkeitssprüngen unserer Messungen im Überblick. Im Idealfall befinden sich die grünen und die roten Linien eng am Zentrum. Jede Achse repräsentiert einen im Pegel und in der Dynamik definierten Helligkeitssprung des Monitors, gemessen über Lichtsensor und Oszilloskop.

AMA "Off": Netzdiagramm
AMA „Off“: Netzdiagramm
AMA "Hoch": Netzdiagramm
AMA „Hoch“: Netzdiagramm
AMA "Premium": Netzdiagramm
AMA „Premium“: Netzdiagramm

Latenzzeit

Die Latenz oder auch Signalverzögerungszeit ist ein wichtiger Wert für Spieler, garantieren niedrige Werte doch ein direktes Feedback. Beim BenQ PD3420Q messen wir eine Signalverzögerung von 15,2 ms. Zuzüglich des halben Average-Wertes macht das eine Gesamtlatenz von 20,3 ms. Für einen Grafikmonitor geht dieser Wert in Ordnung.

Backlight

Die Hintergrundbeleuchtung des BenQ PD3420Q basiert auf Leuchtdioden. Ihre Helligkeit wird nicht durch Pulsweitenmodulation (PWM) reguliert. Es kommt in keinem Betriebszustand zu Unterbrechungen im Lichtstrom, die bei geringer Frequenz als Flackern wahrgenommen werden könnten. Damit eignet sich der Monitor selbst bei empfindlichen Augen für längere Arbeitseinsätze.

Diagramm: LED-Hintergrundbeleuchtung ohne PWM-Helligkeitsregelung
LED-Hintergrundbeleuchtung ohne PWM-Helligkeitsregelung

Subjektive Bewertung

Der BenQ PD3420Q ist sicherlich kein Monitor, der ambitionierte Spieler zufriedenstellen wird. Eine maximale (und zudem fixe) Bildwiederholfrequenz von 60 Hz ist für diese Zielgruppe nicht mehr zeitgemäß. Und trotzdem sind die Leistungen des Taiwaners auch in der Bewegtbilddarstellung solide. Hinzu kommt die gute Bildqualität, insbesondere im präzisen sRGB-Modus. Die eine oder andere Runde darf also durchaus auf dem virtuellen Schlachtfeld gedreht werden.

Bewertung

4.2

(GUT)

Fazit

Der BenQ PD3420Q ist eine gelungene Ergänzung der DesignView-Reihe. Hier fehlte bislang ein Modell mit breitem 21:9-Panel. Das haben die Produktentwickler aus Taiwan nun nachgeholt und können erneut eine durch solide und gut abgestimmte Technik punkten.

Das blickwinkelstabile IPS-Panel ohne Krümmung löst hinreichend fein auf und bietet damit viel verzerrungsfreien Platz auf dem Desktop. Die Werkseinstellung erfolgte sorgfältig und wurde gegenüber früheren Modellen noch einmal optimiert. Damit eignet sich der BenQ PD3420Q durchaus für farbkritische Anwendungen. Hier limitiert einzig sein ordentlicher, aber nicht übermäßig großer Farbumfang.

Die Flächenhomogenitätsverbesserung kann dagegen nicht überzeugen. Das ist bei unserem Testgerät allerdings kein Beinbruch. Die Darstellung ist auch so homogen genug, die Ausleuchtung sogar fast perfekt. Trotzdem sollte BenQ hier nachbessern. Immerhin steht die Funktion nun auch im wichtigen User-Modus zur Verfügung.

Der integrierte KVM-Switch hilft, Kabelsalat auf dem Schreibtisch zu vermeiden. Gut gefallen haben uns zudem die umfangreichen PiP- und PbP-Modi. Der BenQ PD3420Q empfiehlt sich damit auch zur Darstellung mehrerer Signalquellen. Die etwas umständliche Bedienung via Rückseite wird durch den Hotkey-Puck ins Gegenteil verkehrt. Leider fehlt die früher noch vorhandene Aussparung zur Befestigung im Standfuß.

Die HDR-Wiedergabe ist technisch durch Panel und Hintergrundbeleuchtung limitiert. Der BenQ PD3420Q implementiert auch kein Local Dimming zur Kontraststeigerung. Gleichwohl wurde der HDR-Modus gut umgesetzt. Leider kann er nicht manuell zugeschaltet oder parametriert werden.

Der BenQ PD3420Q geht derzeit für knapp 800 Euro über die meist virtuelle Ladentheke. Das ist angesichts der Leistungen angemessen.

Testlogo BenQ PD3420Q

Hinweis in eigener Sache: PRAD erhielt den PD3420Q leihweise von BenQ zu Testzwecken. Herstellerseitig gab es weder eine Einflussnahme auf den Testbericht, noch eine Verpflichtung zur Veröffentlichung oder eine Verschwiegenheitsvereinbarung.

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Denis Freund

... ist seit 2008 dabei und hat Medieninformatik sowie Druck-/ Medientechnik studiert. Es ist für die Bereiche Farbmesstechnik, -metrik und -management zuständig und entwickelte die PRAD-Test-Software. Nach wie vor verfasst er Testberichte über Grafik-Monitore.

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