Graustufen
Im Benutzermodus macht der BenQ RD280U bei unserem subjektiven Graustufentest bereits ab Werk eine ausgezeichnete Figur. Die Darstellung wirkt völlig neutral, und beide Bildschirmhälften sind identisch. Die hellsten Stufen sind vollständig und die dunkelsten bis einschließlich Stufe 6 zu erkennen.
Selbst feine Grauverläufe werden sehr akkurat wiedergegeben. Farbschimmer und Banding-Effekte sind höchstens zu erahnen. Sehr gut ist die Abbildung auch in der Vertikalen, da die ausleuchtungsbedingten Rand- bzw. Eckaufhellungen hier kaum auffallen und die dunklen Bereiche des Grauverlaufs ganz am Bildschirmrand gleichmäßig wirken.
Hinsichtlich der Blickwinkelneutralität schneidet der BenQ RD280U bereits bei den Graustufen-Testbildern sehr gut ab – insbesondere in der wichtigen Horizontalen. Die Helligkeit reduziert sich zwar deutlich, die Farbtemperatur bleibt aber unverändert, und es kommt weder in den hellsten noch in den dunkelsten Bereichen zu nennenswerten Zeichnungsverlusten.
Ausleuchtung
Das linke Foto zeigt ein komplett schwarzes Bild ungefähr so, wie man es mit bloßem Auge bei komplett abgedunkeltem Raum sieht; hier werden die auffälligen Schwächen sichtbar. Das rechte Foto mit längerer Belichtungszeit hebt dagegen die Problemzonen hervor und dient nur der deutlicheren Darstellung.
Bei mittiger Sitzposition sind primär Blickwinkel-bedingte Aufhellungen in den Ecken zu erkennen, die zudem nicht sehr ausladend sind. Bei lotrechter Betrachtung der Ränder verschwinden sie. Nennenswerte Randeinstrahlungen sind nicht festzustellen.
Die Aufhellungen oben haben eine leicht gelblich-orange Einfärbung. Noch deutlicher wird das bei abweichenden Blickwinkeln (siehe Glow-Effekt horizontal). Bei Betrachtungswinkeln von oben wirkt die Aufhellung dagegen weitgehend farbneutral. Am stärksten ist der IPS-Glow-Effekt wie üblich von schräg oben zu sehen. Dann hellt sich das gesamte Display stark auf.
Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Die Messungen werden nach einer Kalibration auf D65 als Weißpunkt durchgeführt. Sofern möglich, werden alle dynamischen Regelungen deaktiviert. Aufgrund der notwendigen Anpassungen fallen die Ergebnisse geringer aus als bei Durchführung der Testreihe mit nativem Weißpunkt.
Das Messfenster wird nicht von einem schwarzen Rand umgeben. Die Werte können daher eher mit dem ANSI-Kontrast verglichen werden und geben Realweltsituationen deutlich besser wieder als Messungen von flächigem Weiß- und Schwarzbild.
Mit nativem Weißpunkt erreichen wir im Maximum rund 340 cd/m². Das liegt mit 3 % Abweichung nach unten noch recht gut im Rahmen der Herstellerangabe von 350 cd/m². Herunterregeln lässt sich die Helligkeit auf ein Minimum von 52 cd/m², sodass auch ein Arbeiten in absoluter Dunkelheit problemlos möglich ist. Nach der Kalibrierung ändert sich an diesen Werten nichts, da die Farbtemperatur bereits ab Werk perfekt auf D65 eingestellt ist.
Das Kontrastverhältnis des IPS-Panels gibt der Hersteller mit 1200:1 an. Gemäß unseren Messungen wird dieser Wert nicht ganz erreicht. Dennoch liegt es nach der Kalibrierung im Durchschnitt bei sehr guten 1092:1.
Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 6,65 % zumindest zufriedenstellend. Die Maximalabweichung liegt bei 13,14 % in der Ecke links oben. Auch die Farbhomogenität kommt nicht über das übliche Allrounder-Niveau hinaus. Die Maximalabweichung beträgt 3,15 Delta C und ist ebenfalls in der Ecke links oben zu finden.
Unsere subjektive Einschätzung deckt sich recht gut mit den Messergebnissen. Die Bildhomogenität beim weißen Testbild wirkt zwar ordentlich, aber eben auch nicht ganz gleichmäßig. In der Bildmitte ist uns eine große, rötliche Wolke aufgefallen. Um sie zu erkennen, muss man allerdings schon sehr genau darauf achten.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der BenQ RD280U besitzt eine deutlich matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Der BenQ RD280U verwendet ein IPS-Panel. Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des BenQ RD280U bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.
IPS-Panels sind generell für ihre sehr gute Blickwinkelneutralität bekannt. Der BenQ RD280U kann sich hier dennoch positiv hervortun. Bei extremeren horizontalen Blickwinkeln und bei Blickwinkeln von oben reduziert sich zwar die Helligkeit spürbar, es kommt aber zu keinen nennenswerten Zeichnungsverlusten. Auch die Farbtemperatur scheint sich überhaupt nicht zu ändern.
Bei Blickwinkeln von unten fällt der Helligkeitsverlust nur sehr gering aus, dafür wirkt die Darstellung etwas kühler. Die Farben und die Farbsättigungen bleiben in Relation zueinander ohnehin aus allen Blickwinkeln sehr gut erhalten.