Einleitung
Monitore für Grafikspezialisten gibt es schon sehr lange. Zusammen mit dem neuen RD280U bringt BenQ jetzt aber eine ganze Serie auf den Markt, die sich speziell an Programmierer richtet.
Dass es sich dabei nicht nur um Marketing handelt, sieht man bereits am speziellen Display-Format. Der 4K-Plus-Monitor löst mit 3840 x 2560 Pixeln auf, die im 3:2-Format angeordnet sind. Im Vergleich zu „normalen“ 4K-UHD-Displays hat man also 400 Pixel bzw. gute 6 cm mehr Platz in der Höhe.
Dabei wird ein blickwinkelstabiles 60-Hz-IPS-Panel verwendet, das über 10 Bit Farbtiefe verfügt und bei einem Kontrastverhältnis von 1200:1 eine Maximalhelligkeit von 350 cd/m² erreicht. Im HDR-Betrieb sind in der Spitze sogar 400 cd/m² drin. Das Gerät ist dazu nach DisplayHDR-400-zertifiziert.
Um einen langen Codier-Arbeitstag möglichst ermüdungsfrei zu gestalten, setzt der BenQ RD280U ferner sehr stark auf Ergonomie. Neben der üblichen Einstellmechanik, der Blaulichtfilterung und einem flimmerfreiem Backlight ist dazu ein Umgebungslichtsensor mit Brightness Intelligence Gen. 2 an Bord. In Verbindung mit der MoonHalo getauften LED-Hintergrundbeleuchtung sorgt das Gerät auf Wunsch automatisch für eine augenschonende Anpassung bzw. Abstimmung von Display-Helligkeit und Hintergrundlicht.
Bei der Konnektivität gibt sich der BenQ RD280U dank USB-C mit DP-Alt-Mode und 90 Watt Power Delivery (PD) ebenfalls State of the Art. Über den integriertem KVM-Switch können sich zwei angeschlossene Rechner per Knopfdruck die Peripherie-Geräte teilen. Daisy-Chaining wird von dem Probanden ebenfalls unterstützt. Damit können über einen Videoausgang mehrere Displays gleichzeitig mit einem Signal versorgt werden. Dank PiP-Funktion ist es möglich, auch mehrere Signaleingänge zugleich darzustellen.
Zum Zeitpunkt der Testerstellung war der BenQ RD280U im Onlinehandel für etwa 625 Euro erhältlich.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des BenQ RD280U.
Lieferumfang
Der Lieferumfang des BenQ RD280U umfasst neben einer Schnellstartanleitung und dem obligatorischen Stromkabel auch Kabel für USB-C und HDMI sowie den zweiten USB-Upstream (Typ B). Ein Display-Port-Kabel ist nicht enthalten.
Ein ausführlicheres Handbuch und den Gerätetreiber konnten wir bequem direkt über die Produkt-Webseite herunterladen. Der Gerätetreiber sorgt für eine namentliche Erkennung im Windows-Gerätemanager und bringt ferner Standard-Farbprofile mit.
Optional kann man die von BenQ entwickelte Display-Pilot-Software für personalisierte Monitor-Einstellungen wie Auto-Pivot, Desktop-Partitionen und OSD-Steuerung installieren.
Optik und Mechanik
Die Montage des BenQ RD280U ist sehr einfach und kann direkt aus dem Kanton heraus erfolgen. Das Display liegt darin in einer Schutzhülle, die auf der Rückseite geschlitzt ist. In den unten stehenden Abbildungen haben wir den Bildschirm zur besseren Sichtbarkeit zunächst auf den Schreibtisch gelegt.
Optimalerweise montiert man zuerst die Bodenplatte auf dem Standbein. Anschließend muss man das Standbein nur noch auf der Display-Rückseite einklinken und kann dann den Monitor bequem aus dem Karton heben und gleich auf den Schreibtisch stellen.
Von vorn betrachtet wirkt der BenQ RD280U fast quadratisch. Das liegt aber hauptsächlich an der optischen Verlängerung des Displays durch die Zierleiste unten. Auf jeden Fall ist das Design des Geräts eher kantig, klar und strukturiert. Rundungen findet man nur auf der Rückseite des leicht gewölbten Gehäuses. Kreisrund ist auch die Monitor-Aufhängung. Dahinter ist zudem die MoonHalo genannte LED-Hintergrundbeleuchtung versteckt. Im Betrieb sorgt das für einen futuristischen Auftritt des Modells.
Die Höhenverstellung liegt mit 10 cm auf dem üblichen Niveau. Die seitliche Drehung ist dagegen nur mit mageren 15 Grad – jeweils nach links und rechts – möglich. Wem das nicht reicht, der kann den BenQ RD280U nach VESA 100 auch an einem Schwenkarm montieren.
Wer damit liebäugelt, sollte allerdings besser gleich zum Schwestermodell BenQ RD280UA greifen. Das wird anstelle des Standbeins von vornherein mit einem flexiblen Monitorarm geliefert und kann auch ins Hochformat gedreht werden. Bei einem Display im 3:2-Format ergibt das trotzdem durchaus Sinn – für bestimmte Programmieraufgaben und erst recht natürlich für Fotografen.
Über eine derartige Pivot-Funktion verfügt der BenQ RD280U dagegen nicht. Dazu hätte man dem Gerät ein Standbein mit deutlich mehr Höhenverstellung spendieren müssen, da das extrahohe Display so beim Schwenken am Schreibtisch anstoßen würde. Der Aufpreis für den BenQ RD280UA beträgt gut 50 Euro. Für einen komfortablen Blickwinkel kann wiederum auch beim BenQ RD280U ein Neigungswinkel von -5° bis +20° gewählt werden.
Die Kanten des eckigen Standbeins sind leicht abgerundet. Im unteren Bereich ist eine braune Kunststoffschlaufe mit Druckknopfverschluss zum Bündeln der Kabel angebracht. Funktional kann die Lösung durchaus überzeugen. Warum BenQ dabei einen farbigen Akzent setzt, bleibt ein Rätsel, denn sie wirkt optisch so oder so eher aufgepfropft.
Bilder nebeneinander.
Insgesamt macht die Verarbeitung des BenQ RD280U einen hochwertigen Eindruck. Die Ergonomie-Funktionen fallen zwar hinsichtlich Verstellbereich nicht sehr üppig aus, die Mechanik macht aber einen soliden und zuverlässigen Eindruck.
Das Netzteil ist beim BenQ RD280U fest in das Gehäuse integriert. Auf einen eigenen Netzschalter wurde hingegen verzichtet. Soweit ersichtlich, erfolgt die Lüftung ausschließlich passiv über Lüftungsschlitze an der Oberseite.
Eine nennenswerte Erwärmung konnten wir selbst nach längerem Betrieb mit 100 % Helligkeit weder auf der Rückseite noch oben bei den Lüftungsschlitzen feststellen. Allerdings ist uns in diesem Bereich eine gewisse Geruchsbildung (Mischung aus Elektrogerät und Chemie) aufgefallen, die so nicht unbedingt bei jedem Monitor auftritt. Dazu muss man jedoch mit der Nase schon recht nahe an die Lüftungsschlitze herangehen.
Technik
Betriebsgeräusch
Wir haben beim BenQ RD280U keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Stand-by wie auch in Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos – unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | 205 W | 34,68 W |
Betrieb typisch | 34 W | – |
140 cd/m² | k. A. | 22,57 W |
Betrieb minimal | k. A. | 17,98 W |
Energiesparmodus (Standby) | < 0,5 W | 0,5 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | < 0,5 W | 0,3 W |
Ausgeschaltet (Netzschalter) | – | – |
Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)
BenQ nennt im Datenblatt einen Maximalverbrauch von 205 Watt. Nach unseren Messungen liegt der Bedarf in der höchsten Helligkeitsstufe nur bei 34,68 Watt. Das entspricht der Herstellerangabe zur typischen Leistungsaufnahme. Selbst wenn man noch die 90 Watt PD des USB-C-Anschlusses und die vier USB-Downstream-Ports maximal für die Stromversorgung externer Geräte ausreizt, liegen wir noch immer 29 % unter der Maximalangabe des Herstellers.
Im Stand-by liegt der Verbrauch bereits bei ca. 0,5 Watt. Mit dem Soft-off-Button kann man ihn sogar noch auf unter 0,3 Watt drücken. Einen dedizierten Netzschalter, um den Monitor komplett vom Stromnetz zu trennen, hat der BenQ RD280U allerdings nicht.
Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz zeigt das Messgerät 22,57 Watt an. Die Effizienz bei dieser Helligkeit berechnet sich zu 1,5 cd/W – ein sehr guter Wert.