Einleitung
Unter dem Namen ScreenBar vertreibt BenQ Beleuchtungssysteme für den Arbeitsbereich. Das Besondere ist dabei, dass die Lampe direkt am Monitor angebracht wird. Insgesamt bietet BenQ die ScreenBar in drei Varianten an: ScreenBar Lite Laptop, ScreenBar Monitor und ScreenBar Plus Monitor. Während die beiden ersten Schreibtischlampen im BenQ-Onlineshop 99 Euro kosten, ist die ScreenBar Plus für 129 Euro zu haben. In diesem Test beschäftigen wir uns mit der ScreenBar Plus samt integriertem Umgebungslichtsensor für automatisches Dimmen und einer kabelgebundenen Fernbedienung.
Was steckt hinter dem Konzept?
Anstatt eine Lampe neben den Monitor zu stellen, was insbesondere bei großen Bildschirmflächen zu Lichtreflexionen führen kann, wird die ScreenBar Plus mit einem Clip am oberen Monitorrahmen positioniert. Die Halterung wird lediglich oben auf den Rahmen gelegt und durch ein Gewicht, das auf die Gehäuserückseite gelegt wird, gehalten. BenQ verspricht eine blendfreie Beleuchtung ohne jegliche Reflexionen.
Die Bedienung ist besonders einfach durch den „Desktop Dial“, einer Art Puck, der eine kabelgebundene Fernbedienung ist, um das OSD bequem zu bedienen – ähnlich kennt man das bereits von diversen BenQ-Monitoren. Die ScreenBar Plus wird per USB mit Strom versorgt.
Montage und Inbetriebnahme
Der Zusammenbau der im Lieferumfang enthaltenen Einzelteile ist denkbar einfach. Zuerst wird die Lampe in die Halterung geklemmt und so gedreht, dass der Mini-USB-Anschluss in der vorgesehenen Aussparung zu erkennen ist, damit das Kabel angesteckt werden kann. An der Kabelfernbedienung sind zwei USB-Stecker zu finden, einer wird in die Lampe geführt und der andere zwecks Stromversorgung in einen USB-Port gesteckt. Am besten nutzt man einen USB-Port direkt am Monitor, wenn einer vorhanden ist. Auch ein USB-Port am PC kann natürlich als Stromquelle dienen, allerdings sind die Kabel nicht sonderlich lang, weshalb es eng werden könnte.
Die montierte Lampe macht einen hochwertigen Eindruck und soll nun am Monitor angebracht werden. Die ScreenBar Plus wird dann inklusive Halterung auf der Oberkante des Displays abgelegt. Sie muss weder geklemmt noch irgendwie dauerhaft fixiert werden. Das Gegengewicht hält die Lampe fest und sicher. Die Halterung ragt hierbei etwa 6 mm von der oberen Kante nach unten. In der Regel liegt dieser Bereich noch innerhalb der Rahmenbreite.
Doch so einfach ist die Anbringung der Lampe dann doch nicht. Vor dem Kauf sollte man deshalb zwei Werte prüfen: Zuerst die schon beschriebenen 6 mm, die die Halterung in den Monitor hineinragt, und die Tiefe des Bildschirms selbst, die zwischen 1 und 3 cm betragen darf.
Für den Test standen uns zwei Monitore zur Verfügung. Einmal ein Grafik-Display von NEC, das leider viel zu tief war und daher keine Chance bestand, die Lampe zu positionieren. Das ist aber nicht ungewöhnlich, da Grafikmonitore in der Regel deutlich mehr Wärme entwickeln und deshalb auch ein größeres Gehäuse besitzen. Als zweiten Bildschirm hatten wir einen EIZO-Büromonitor mit Frameless-Design. Während die Tiefe jetzt überhaupt kein Problem darstellte, verdeckte die vordere Halterung allerdings schon einen Teil des Bildes, da hier nur 5 mm Platz zur Verfügung standen. Wir haben kurzerhand ein kleines Stück Pappe auf den oberen Rahmen gelegt, und so wurde das Bild nicht mehr verdeckt. Der innen liegende Teil der Halterung ist gummiert, somit wird die Display-Oberfläche entsprechend geschützt. Kratzer können also nicht entstehen. Es ist daher durchaus wichtig, sich vor dem Kauf mit den Maßen seines Monitors zu beschäftigen.
Curved-Displays sollen ebenfalls kompatibel mit der ScreenBar Plus sein, da deren leichte Krümmung der Lampe bei der Montage keinerlei Probleme bereitet. Das konnten wir allerdings nicht überprüfen – und genauso wenig, ob die gerade Lampe auf einem gekrümmten Display harmonisch wirkt.
Praxiseinsatz: Leuchtstark und spiegelfrei
Nachdem die LED-Lampe angeschaltet wurde, erwartet man irgendwie eine Veränderung des darstellten Bildes oder eine Reflexion. Doch davon ist nichts zu finden, die Lampe strahlt parallel zum Display, sodass kein Licht direkt auf den Bildschirm fällt, das reflektiert werden könnte. Dagegen wird der Bereich vor dem Monitor, wo beispielsweise die Tastatur ihren Platz hat, einwandfrei ausgeleuchtet.
Das LED-Licht der ScreenBar Plus Lampe ist flimmerfrei, wird ohne Streuung abgestrahlt und leuchtet einen Bereich von etwa 80 x 40 cm vor dem Monitor aus und noch darüber hinaus. Insbesondere bei absoluter Dunkelheit empfinden wir die Beleuchtung als sehr angenehm. Die Helligkeit lässt sich manuell steuern, ein in den „Desktop Dial“ integrierter Umgebungslichtsensor steuert die Helligkeit automatisch und regelt diese abhängig von der Lichteinstrahlung der Umgebung. Das automatische Dimmen funktionierte im Test bis auf wenige Ausnahmen sehr zuverlässig.
Ob man sich für eine kühlere oder wärme Abstimmung entscheidet, ist sicherlich Geschmackssache und dürfte von Tageszeit, Umgebungslicht und dem persönlichen Geschmack abhängig sein. Die Lampe deckt eine Farbtemperatur von 2700 bis 6500 K ab. Die ScreenBar Plus merkt sich die letzte Einstellung und nutzt diese nach einem erneuten Anschalten wieder.
Einstellungen über Desktop Dial
Die Bedienung über den „Desktop Dial“ funktioniert grundsätzlich einfach. Es befinden sich ohnehin lediglich zwei Tasten und ein Drehrad auf dem Puck. Mit der linken Taste kann der Umgebungslichtsensor aktiviert werden. Ist dieser eingeschaltet, leuchtet die Taste grün. Die rechte Taste dient nur zur Umschaltung zwischen Helligkeit und Farbtemperatur. Das Drehrad erhöht oder senkt die entsprechenden Werte entsprechend.
So weit, so gut, nur weiß man nicht, welche Helligkeit oder Farbtemperatur gerade eingestellt ist. Will man einen konkreten Wert einstellen, ist das unmöglich. Leider besitzt der Drehregler auch keinen festen Anschlagpunkt und dreht weiter, ohne dass noch weiter justiert wird. Zumindest eine Skalierung wäre sinnvoll. Ideal wäre natürlich ein kleines Display, das den jeweiligen Wert anzeigt. Wer 6500 K Farbtemperatur einstellen möchte, hat Glück, denn dies ist der maximal mögliche Wert, und man braucht nur so lange nach rechts zu drehen, bis sich nichts mehr verändert.
Für wen ist die ScreenBar Plus geeignet?
Wer wenig Platz auf seinem Schreibtisch hat, kann die ScreenBar Plus bedenkenlos einsetzen, denn auch optisch macht sie einen guten Eindruck. Die Lichtleistung dürfte für die Ausleuchtung eines Standardschreibtisches ausreichen. Ob das aber wirklich etwas für jedermann ist, kann man so pauschal nicht sagen.
Bewertung
Verarbeitungsqualität: | |
Design: | |
Bedienung: | |
Ausstattung: | |
Preis-Leistungs-Verhältnis: | |
Preis (inkl. MwSt. in Euro): | 129 EUR |
Gesamtwertung: |
4.6 (SEHR GUT) |


Fazit
Uns konnte die ScreenBar Plus überzeugen. Allerdings sollte klar sein, dass hier kein optimales Licht für farbverbindliches Arbeiten geschaffen wird. Vielmehr geht es um das subjektive Empfinden von Helligkeit und Farbtemperatur, und so kann die fehlende Möglichkeit, Werte exakt einzustellen, auch verschmerzt werden.
Mit einer LED-Lebensdauer von 50 000 Stunden kann die Monitorlampe langfristig genutzt werden. Anwender erhalten ein angenehmes blendfreies Licht zum augenschonenden Arbeiten, insbesondere wenn man etwas länger vor dem Bildschirm sitzt. Ob dies jetzt beim Arbeiten oder Spielen ist, ist einerlei.
Wer sich dazu entschließt, diese Lampe zu erwerben, sollte vorher unbedingt die Tiefe des Monitors ermitteln, ob dieser im Bereich von 1 bis 3 cm liegt. Besitzer eines Modells mit Frameless-Design sollten bedenken, dass die vordere Halterung direkt auf der Display-Oberfläche liegt. Panel- und Monitorrahmen müssen mindestens 6 mm dick sein, sonst ragt die Halterung in den Bildbereich herein.
Mit einem Preis von 129 Euro (UVP) ist die Lampe nicht gerade ein Schnäppchen. Wir finden das für die angebotene Leistung und die Verarbeitungsqualität allerdings akzeptabel. Aus diesem Grund erhält die ScreenBar Plus auch eine Kaufempfehlung der Redaktion.
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