Betrieb
Wie das Vorgängermodell läuft auch der BenQ W5850 nach dem ersten Einschalten im höchsten Lichtmodus. Nach rund 30 Minuten erreicht er seinen optimalen Arbeitspunkt. Bis dahin können sich Schärfe und Farben noch minimal verändern. Wir haben bereits nach 5 Minuten keine nennenswerten Abweichungen mehr ausmachen können. Die Schärfe lässt sich exakt mit der Fernbedienung einstellen, wodurch das Bild bis zum Rand knackscharf ist.
Wird der Beamer nach dem Film ausgeschaltet, beträgt die Abkühlphase lediglich 4 Sekunden, danach ist das Gerät im Stand-by. Für das Hochfahren benötigt er etwa 20 Sekunden, bis das zugespielte Bildsignal zu sehen ist.
Stromverbrauch
Die maximale Leistungsaufnahme ermitteln wir mit 373 Watt bei höchster Lichtleistung. BenQ beziffert diesen Wert auf 450 Watt. Insofern liegt der W5850 in der Praxis ein gutes Stück darunter. Im Stand-by ermitteln wir 0,1 Watt.
Bildmodus | Maximal | Stand-by |
Lampenleistung: „Hoch“ | 373 Watt | 0,1 Watt |
*Stromverbrauch in Watt / Stunde
Betriebsgeräusch, Kühlung und Wartung
BenQ bewirbt das Betriebsgeräusch mit 27 bis 30 dB(A). Das sind wieder erfreulich ehrliche Werte. Unsere Messungen aus 2 m Entfernung frontal vor dem Projektor fallen vergleichbar aus: Wir ermitteln 27 dB(A) im Eco- und 32 dB(A) im hohen Lichtmodus.
Die Kühlung der inneren Bauteile erfolgt mit mehreren großen Lüftern. Diese sind im hohen Lichtmodus zwar gut hörbar, aber für uns nicht störend, da sie einen angenehmen sonoren Sound besitzen. Im niedrigen Modus verringert sich der Pegel weiter, sodass der BenQ W5850 in leisen Filmpassagen nicht mehr im Raum zu hören ist.
Keine Neuerungen verzeichnen wir bei den Laserdioden gegenüber dem Vorgängermodell. Die Helligkeit lässt sich weiterhin in drei Stufen einstellen. Diese heißen „Normal“, „Öko“ und „Benutzer“. Im letztgenannten Modus kann die Anpassung in zahlreichen kleinen Schritten individuell erfolgen. Eine dynamische Steuerung gibt es ebenfalls und nennt sich „Dynamisch Schwarz“. Sie ist unter „Erweiterte Farbeinstellungen“ zu finden.
Hierbei erzielt der Normal-Modus erwartungsgemäß die höchste Lichtausbeute und „Öko“ die niedrigste. „Dynamisch“ regelt die Helligkeit in Abhängigkeit vom Bildsignal. In dunklen Szenen dimmen die Laserdioden herunter, wodurch sich der Schwarzwert verbessert – allerdings zulasten von gleichzeitig dunkler werdenden Spitzlichtern.
BenQ gibt die Lebensdauer der Laserlicht-Quelle mit 20 000 Stunden im Normal- und 25 000 Stunden im Öko-Modus an, bis sich die Lichtausbeute halbiert hat. Wer den Projektor täglich zwei Stunden mit voller Lichtleistung laufen lässt, um eine Serie, Live-Sport oder einen Spielfilm zu schauen, erreicht diesen Wert nach über 27 Jahren (respektive 35 Jahren im Eco-Modus). Dann hat die Lichtleistung allerdings erst 50 % eingebüßt.
Wartungsarbeiten sind beim BenQ W5850 nicht erforderlich, weil keine Luftfilter verbaut sind, die in Intervallen gewechselt oder gereinigt werden müssen. Die Light-Engine ist nämlich vollständig gekapselt, sodass dort kein Staub hineinkommen kann. Dennoch empfehlen wir, den Projektor gelegentlich zu entstauben und das Objektiv vorsichtig zu reinigen.
Bedienung und OSD
Dem BenQ W5850 liegt eine sehr wertige Fernbedienung bei. Dank der hintergrundbeleuchteten Tastatur ist eine Nutzung in dunkler Umgebung sehr komfortabel. Die kleine Beschriftung auf den Tasten lässt sich gut lesen, der Druckpunkt ist angenehm wertig. Praktisch finden wir die Direktwahl-Buttons für Lens (Zoom, Fokus, Lens-Shift), Eingangswahl, Kontrast, Helligkeit, Farbtemperatur, Filmmaker-Modus, Bildmodus, Cinema-Master-Menü, 3D und mehrere Testbilder, mit denen die Einstellungen erleichtert werden.
Das neue On-Screen-Display (OSD) von BenQ hat sich gut bewährt. Es ist ansprechend, übersichtlich und selbsterklärend strukturiert. Nach der ersten Inbetriebnahme des Projektors öffnet sich ein Installationsassistent, mit dessen Hilfe der Proband konfiguriert werden kann. Hierfür wird ein einfaches Basismenü geöffnet, in dem alle Einstellmöglichkeiten rudimentär aufgeführt sind. Wir ändern den Menütyp von „Basis“ auf „Erweitert“, um tiefer gehende Anpassungen vorzunehmen.
Mit der schicken Fernbedienung lässt sich schnell und treffsicher durch das OSD navigieren. Die Reiter im erweiterten Menü sind weitgehend selbsterklärend. Die klassischen Symbole sind passend beschriftet. Damit sollten selbst technisch nicht besonders versierte Nutzer bestens klarkommen.
Für die Grundeinstellungen stehen die bewährten Presets zur Verfügung: Helligkeit, Kontrast, Farbe, Farbton, Schärfe und Brilliant Color. Unter „Erweiterte Farbeinstellungen“ kann das Gamma ausgewählt werden. Im Bildmodus „Filmmaker“ ist der richtige Wert 2,4 für die SDR-Wiedergabe bereits voreingestellt.
Neben der dynamischen Helligkeitsregelung „Dynamisch Schwarz“ können hier der „Lichtquellenmodus“ und „Cinema Master“ ausgewählt werden. Das zuletzt genannte Preset enthält ein paar spannende Features. Mithilfe des „Color Enhancer“ kann die Farbsättigung gesteigert werden. Mit HDR-Inhalten bewirkt dieses Preset eine sichtbare Verbesserung der Plastizität. „Pixelverstärker 4K“ schält Feindetails noch klarer heraus. „Bewegungsverstärker 4K“ ist der Name für die Zwischenbildberechnung, die vom Nutzer in drei Stufen einstellbar ist.
Interessant sind „Lokale Kontrastverbesserung“ und „Globale Kontrastverbesserung“. Hierbei handelt es sich um eine dynamische Bildverbesserung, die in 1000 Zonen die Inhalte eines Filmbildes analysiert und ebenfalls dynamisch anpasst. Die Regler interagieren mit „Dynamisch Schwarz“, wodurch sich die Bilddynamik extrem steigern lässt.
Im Menü „Installation“ gibt es die Möglichkeit, Teile des Bildes zu kaschieren. Diese Funktion nennt BenQ „Maske“. Oben, unten, links und rechts können Teile des Bildes kaschiert werden. Das ist praktisch auf Leinwänden im Cinemascope-Format, wenn Filme mit Wechselformaten konstant im Seitenverhältnis 2,39:1 gezeigt werden sollen, etwa Top Gun: Maverick.
Praktisch finden wir das Zoomobjektiv. Hiermit lässt sich das Bild ordentlich vergrößern und verkleinern. Darüber hinaus wird im passenden Menü der Fokus gleich mit angepasst, da dieser sich aufgrund der Brennweitenänderung ebenfalls verändert.
Das OSD lässt sich sowohl in der Bildmitte darstellen als auch in den vier Ecken. Das ist besonders praktisch für Kalibrierer, weil der zu messende Bereich frei bleibt, wenn das Bildmenü zum Beispiel unten links platziert wird.