Test BenQ W5850: Kalibrierter 4K-Laserprojektor
5/6

Empfohlene Bildeinstellungen

Für ein stimmiges Grund-Setup haben wir folgende Einstellungsempfehlungen für Sie. Diese sind eine gute Grundlage, um eine Kalibrierung darauf aufzubauen.

HDTV

Farbmodus Filmmaker
Kontrast 50
Helligkeit 50
Farbe 55
Schärfe 8
Gamma 2,4
Dynamisches Schwarz Aus
Farbtemperatur Normal
Color Enhancer 9
Pixelverstärker 4K 2
Bewegungsverstärker 4K Niedrig
Lokale Kontrastverbesserung Aus
Globale Kontrastverbesserung Aus

HDR

Farbmodus HDR
Kontrast 50
Helligkeit 48
Farbe 65
Schärfe 10
Gamma 2,4
Dynamic Tone Mapping Ein
Dynamisches Schwarz Hoch
Farbtemperatur Normal
Color Enhancer 9
Pixelverstärker 4K 3
Bewegungsverstärker 4K Niedrig
Lokale Kontrastverbesserung Hoch
Globale Kontrastverbesserung Niedrig

Subjektive Beurteilung

Die Buntstifte links und rechts auf dem Testbild sehen natürlich aus. Unterschiede zwischen der Projektion und dem Original sind nicht auszumachen. Die Hautfarben der Damen werden ebenfalls präzise reproduziert. Grau ist identisch, ebenso der Verlauf von Schwarz zu Weiß. Die Farbabstufungen sind vergleichbar, ebenso wie die quadratischen schwarzen und weißen Felder. Moiré- oder Banding-Effekte an feinen Linien treten nicht auf, gleichfalls glänzen Aliasing-Effekte mit Abwesenheit.

Das Rapsfeld wird originalgetreu dargestellt, was auf das Grün und die gelben Blüten zutrifft. Wolken und Himmel unterscheiden sich nicht zwischen Original und Projektion. Das ist alles der herausragenden Darstellungsqualität des BenQ W5850 zu verdanken.

Die leichten Abweichungen im Screenshot sind der Fotoaufnahme zuzuschreiben und kommen so in der Projektion nicht vor.

Original-Farbraumabdeckung
BenQ W5850: Screenshot des Testbildes der Farbraumabdeckung
BenQ W5850: Screenshot des Testbildes der Farbraumabdeckung
Original-Farbraumabdeckung

Gaming

Der BenQ W5850 wurde auf den Heimkino-Einsatz getrimmt. Zu unserer positiven Überraschung bietet er auch Zockerqualitäten. Mit 4K60 beträgt der Input-Lag 17,9 ms (respektive 13 ms mit 1080p60-Signalen). Damit liegt er nicht weit hinter den reinen Gaming-Beamern zurück, die in der Spitze auf einen Input-Lag von 4,6 ms kommen. Die exzellente Schärfe, die präzisen Farben und die hohe Auflösung machen diesen Umstand wett. Profis greifen ohnehin zum Gaming-Monitor. Wer aber gelegentlich F1 oder FIFA spielt, wird auf der großen Leinwand seine wahre Freude haben. Selten sind wir so tief ins Geschehen eingetaucht wie mit diesem Projektor.

Wir fahren ein paar Runden F1. Präziser ausgedrückt rasen wir mal wieder über den Parcours von Monaco. Unser Bolide reagiert praktisch verzögerungsfrei auf die Befehle des Controllers. Beschleunigen, Lenken und Bremsen gelingen hervorragend, ohne dass wir dabei aber Perfektion erlangen. Dennoch entschädigt der Blick ins Publikum, auf die Armaturen im Cockpit und auf die Werbetafeln. Selten konnten wir einzelne Personen dermaßen detailreich sehen. Der BenQ W5850 lässt seine Muskeln spielen, was Schärfe, Auflösung und Verzögerungszeiten angeht.

SDR

Von der exakten Farbreproduktion profitieren Fotografen und Filmfreunde. Bereits in der Werkseinstellung des Filmmaker-Modus wird schlichtweg Perfektion geboten. Bildwerke in sRGB und Rec. 709 sehen exakt so aus wie auf einem guten Monitor. Schwarz-Weiß-Filme und Fotos sind vollkommen farbneutral. Über die gesamte Bildfläche werden Inhalte messerscharf abgebildet. Selbst auf Testbildern können wir keine Abschattungen oder Verfärbungen ausmachen.

In der Panorama-Aufnahme, die der Autor dieser Zeilen aus der 21. Etage des Hanseatic Trade Center in Hamburg geschossen hat, gibt es keine sichtbaren Unterschiede zwischen Originalfoto und projiziertem Bildwerk auf der Leinwand. Wer öfter mal Fotos und Reiseberichte zeigt, wird seine Bildwerke in neuem Glanz erblicken.

Die rote Farbe des Doppeldeckers und der gelbe Schriftzug „Stadtrundfahrt“ werden präzise vom BenQ W5850 reproduziert. Die vertikalen Streben an der Brücke im Vordergrund sind erkennbar, einzelne Personen im Bus und sogar die Falten des Schiebedachs können wir erkennen. Wer hier noch höhere Ansprüche an die Wiedergabequalität hat, kommt um einen Projektor mit nativer 4K-UHD-Auflösung nicht herum.

Originaldatei vom Hamburg-Panorama
Originaldatei vom Hamburg-Panorama
Detailausschnitt
Detailausschnitt

Der 0,47-Zoll-Chip ist bekannt dafür, sämtliche Bildsignale mit 60 Hz auszugeben. Im BenQ W5850 stellt er diesbezüglich keine Ausnahme dar. Spielfilme mit 24 Hz gibt er mit dem typischen 3:2-Pulldown-Ruckeln in 60 Hz wieder. Wird „Bewegungsverstärker 4K“ auf „Niedrig“ hinzugeschaltet, stellt sich schlagartig eine natürliche Bewegung ein, die ganz ohne Stottern und Seifenoper-Effekt auskommt. Zusätzlich nimmt die Schärfe in sich bewegenden Elementen deutlich zu.

Der Regenbogen-Effekt ist stark minimiert, aber an kontrastreichen Elementen immer mal wieder durch Farbblitzen auffällig. Moiré und sonstige Störungen, die ihre Ursache nicht im Quellmaterial haben, gibt es schlicht und ergreifend nicht.

In Nachtaufnahmen schwächelt der BenQ W5850 allerdings ein wenig. Das Schwarz sieht eher wie Dunkelgrau aus, wenn wir Projektoren in diesem Preissegment zum Vergleich heranziehen. Erst wenn helle Elemente hinzukommen, lichtet sich der leichte Grauschleier, und das Bild gewinnt zunehmend an Brillanz und Plastizität.

Als Maria nachts mit ihren Kolleginnen zur Arbeit ins Kaufhaus Gimbels geht, leuchtet der Neonschriftzug überaus plastisch. Die Oldtimer fahren ruckelfrei durch das Bild, und im Restaurant Frankfurters können wir durch die Fenster in den Laden hineinschauen. Als Maria aus dem Box-Club kommt, sind Schattenbereiche auch am Tag bestens durchgezeichnet. Es läuft nichts im Schwarz zu.

Screenshot: Bildmodus „Filmmaker“ mit FI „Niedrig“
Screenshot: Bildmodus „Filmmaker“ mit FI „Niedrig“
Screenshot: Bildmodus „Filmmaker“ messerscharf bis zum Rand
Screenshot: Bildmodus „Filmmaker“ messerscharf bis zum Rand
Michael B. Rehders

… arbeitet seit 1996 als freiberuflicher Journalist, Fotograf und Autor mit Schwerpunkt Projektoren. Als Color-Management-Experte hält er Vorträge auf Hochschulen, Universitäten, Messen und schult Grafiker sowie Fotografen im Umgang mit Messequipment und Farbmanagement. Für PRAD ist er seit 2023 tätig.

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