Farbwiedergabe
Unser Proband verfügt über eine automatische Farbkalibrierungsfunktion, die in den Werkseinstellungen standardmäßig aktiviert ist. So will BenQ dem ungleichmäßigen Lichtkraftverlust der einzelnen LEDs entgegenwirken.
Das Testbild zeigt bereits ein sehr schönes Ergebnis. Die Farben wirken nicht übersättigt und sind über den gesamten Helligkeitsverlauf Feld für Feld schön abgegrenzt. Einzig bei der hellhäutigen Dame fällt eine etwas zu kühle Abstimmung minimal auf.
Wir haben zunächst die Farben bei eingeschalteter Kalibrierautomatik im Modus „Cinema“ bei Gamma 2,2 und Farbtemperatur „Normal“ gemessen.
Bei der Autokalibrierung kann man dem BenQ X1300i ein gutes Zeugnis ausstellen. Der Helligkeitsanstieg folgt der Referenzlinie nahezu deckungsgleich. Die Gammakurve zeigt zwar nicht den leichten Anstieg des Gammas von dunkel zu hell, wie er bei der Referenzkurve vorkommt, dafür orientiert sie sich über den gesamten Helligkeitsbereich nahe Gamma 2,2, wie es auch in den Einstellungen des Beamers vorgegeben ist. Das RGB-Niveau zeigt, dass Rot etwas zu kurz kommt und weniger gesättigt ist als Blau und Grün. Daher liegt die Farbtemperatur im Mittel etwas über 6500 K. Insgesamt ist das aber ein gutes Ergebnis, und man sieht ein schönes Bild mit natürlichen Farben.
Im nächsten Messvorgang haben wir die automatische Kalibrierung deaktiviert. Auch hier wählten wir den Modus „Cinema“ bei Gamma 2,2 mit der Farbtemperatur „Normal“ im Voraus.
Hier stoßen wir ebenso auf ein erfreuliches Ergebnis, das nicht weit von dem Autokalibriermodus abweicht. Bei keinem Piktogramm sehen wir heftige Ausreißer oder starke Abweichungen von der Referenz. Einzig das RGB-Niveau hält nicht ganz so stringent den Verlauf der roten Farbe ein. So erhalten wir aber bei mittlerer Helligkeit und darüber sogar eine bessere Annäherung zu D65, was im Grunde auch wünschenswert ist.
Farbtechnisch können wir dem BenQ X1300i ein gutes Zeugnis ausstellen. Wer unbedingt will, kann das Modell über das gut bedienbare und flexible OSD-Farbmenü auch kalibrieren. Wir haben die Einstellungen aufgrund der schönen und natürlichen Farben allerdings so belassen.
Subjektive Beurteilung
Die Messungen geben uns zwar einen Anhaltspunkt, ob der Proband in der Lage ist, bestimmte Farbräume darzustellen und Kurven einzuhalten. Doch wie nimmt das menschliche Auge das dargestellte Bild wahr? Hierfür haben wir uns einige Stunden hingesetzt, um das Bild subjektiv zu beurteilen.
Full HD
Material in Full HD, das auch der nativen Auflösung des BenQ X1300i entspricht, werden sehr detailliert und schön dargestellt. Hier passt im Grunde alles.
4K
Der BenQ X1300i ist ausdrücklich kein 4K-Gerät. Es ist zwar möglich, Signale in 2160p entgegenzunehmen, die dann in den OSD-Informationen auch als solche angezeigt werden, doch die Wiedergabe kann nicht überzeugen. Da das Bild heruntergerechnet wird, gehen Details verloren, und das Bild erhält eine leichte Unschärfe. Wenn man keinen Vergleich hat, ist dies zwar nur subtil zu sehen, aber schaut man eine längere Zeit Material in 4K und wechselt direkt zu Inhalten in Full HD, entsteht der umgekehrte Eindruck, dass man meint, Full HD sei das neue 4K. Denn Material in 1080p zeigt der Proband sehr scharf mit tollen Details.
HDR
Der Projektor kann auch Signale in HDR entgegennehmen. Doch bereits der Werbetext auf der Produkt-Website („… und Blu-ray-Player ermöglichen den Anschluss an 4K-Inhalte mit zufriedenstellendem HDR-Effekt“) macht klar, dass man hier keinen Aha-Effekt erwarten darf. Die Praxis bestätigt letztendlich diese Aussage. Sicherlich erkennt man einen gewissen Unterschied, doch es haut einen eben nicht vom Hocker. Es wäre aber auch verwegen zu glauben, dass ein Gerät aus dieser Preisklasse dazu imstande wäre.