Einleitung
Mit der PRO-MP271-Serie hat das taiwanische Unternehmen MSI erst kürzlich insgesamt drei neue Business-Bildschirme vorgestellt. In der Produktwerbung zielen die Geräte vor allem auf den Bereich Home-Learning ab. Egal ob Homeoffice oder Homeschooling, die Industrie hat sich bereits bestens auf die „neue Normalität“ eingestellt.
Allen Geräten gemein ist neben dem äußeren Erscheinungsbild die Verwendung eines blickwinkelneutralen IPS-Panels mit einer Diagonalen von 27 Zoll. Um Kinderaugen vor Überanstrengung zu schützen, besitzen die Modelle eine vom TÜV Rheinland zertifizierte Blaulichtfilterung und eine flimmerfreie Hintergrundbeleuchtung. Identisch sind auch die Angaben für das Kontrastverhältnis (1000:1) und die Reaktionszeit (5 ms).
Die Hauptunterschiede finden wir bei der Auflösung und der Konnektivität. Während die Modelle MP271 und MP271P mit 1920 x 1080 Bildpunkten (Full HD) auflösen, erzielt der MP271QP eine Auflösung von 2560 x 1440 Bildpunkten (WQHD). Bei den beiden Full-HD-Vertretern muss man mit je einem VGA- und HDMI-Eingang auskommen. Der MSI PRO MP271QP besitzt hingegen neben zwei HDMI-Eingängen einen DisplayPort.
Im Test haben wir hier zunächst den MSI PRO MP271P mit Full-HD-Auflösung, der zum Zeitpunkt der Testerstellung bereits für einen Budgetpreis von 168 Euro erhältlich war.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des MSI PRO MP271P.
Lieferumfang
Der Lieferumgang wirkt vor allem durch glänzende Papierbeilagen schön aufgehübscht. Neben dem Quickstart-Guide finden wir ein Strom- und ein HDMI-Kabel, sodass man sofort loslegen kann. Ein ausführlicheres Handbuch, ein Treiber zur namentlichen Erkennung des Monitors im Gerätemanager und ein Standardfarbprofil sind direkt über die Produkt-Website des Modells zu finden.
Allerdings muss man etwas suchen, denn der Windows-Treiber findet sich nicht wie erwartet unter „Windows“, sondern unter „Other Drivers“. Beim Handbuch muss man wiederum die Dateigrößen-Angabe (0 MB) ignorieren und einfach trotzdem draufklicken.
Optik und Mechanik
Das bewährte Einrast- und Klicksystem zur Befestigung des Standbeins an der Display-Rückseite finden wir beim MSI PRO MP271P nicht. Stattdessen muss es zunächst mit den vier beiliegenden Schrauben befestigt werden. Zum Fertigstellen der Montage wird anschließend die Bodenplatte aufgesteckt und mit zwei Flügelschrauben fixiert.
Alternativ kann der MSI PRO MP271P auch an einen Schwenkarm oder eine Wandhalterung nach VESA-Standard (100 x 100) angebracht werden. Hier ist dann die geschraubte Display-Standbein-Verbindung von Vorteil, da man (vermutlich) keinen zusätzlichen Adapter benötigt. Eine entsprechende Erwähnung haben wir im Handbuch vermisst.
Optisch kann sich der MSI PRO MP271P wirklich sehen lassen. Die gesamte Konstruktion wirkt eher grazil und luftig und trägt auch bei beengten Platzverhältnissen zu Hause kaum auf. Dazu trägt nicht nur das von vorn fast rahmenlose Design bei. Auch von der Seite her betrachtet ist das Display-Gehäuse ausgesprochen flach. Lediglich in der Mitte in der Nähe der Standbeinbefestigung ragt ein kleiner Erker hervor, in dem auch die Anschlüsse untergebracht sind.
Das Standbein hat unten eine große, längliche Öffnung, sodass es schon fast zweigeteilt wirkt. Das hilft zum einen beim Bündeln der Kabel, zum anderen unterstreicht es aber auch den luftigen Eindruck des Gerätes. Mit nur 5,3 kg kann der MSI PRO MP271P jederzeit leicht den Standort wechseln.
Mit „luftig“ ist dabei keinesfalls das Gleiche wie „windig“ gemeint. Denn auch bei der Verarbeitung und der Qualität der verwendeten Materialien lässt sich kaum ein Unterschied zu deutlich teureren Geräten ausmachen. Im Inneren des Standbeins sorgt reichlich Aluminium für ausreichend Stabilität. Das Kunststoffgehäuse macht ebenfalls einen sehr robusten und pflegeleichten Eindruck.
Dabei kann der MSI PRO MP271P zudem mit umfassenden Ergonomie-Funktionen aufwarten: seitliches Verdrehen um je 30°, Höhenverstellung um 12 cm und Display-Neigung von -8° bis +20°.
Das ist im Umfang der einzelnen Einstellmöglichkeiten nicht rekordverdächtig, reicht aber in der Regel für einen ergonomischen Arbeitsplatz völlig aus. Sehr erfreulich ist dabei, dass sich die Mechanik gleichermaßen stabil wie leichtgängig bedienen lässt.
Last but not least kann der MSI PRO MP271P sogar um 90° ins Hochformat geschwenkt werden. Bei der Frage, wieso es höchst selten sinnvoll ist, Videos im Hochformat aufzunehmen, zeigen sich Smartphone-Besitzer meist maximal beratungsresistent. Wozu auch? Schließlich kann man jetzt nachträglich ganz einfach den Bildschirm ins Hochformat drehen.

Der MSI PRO MP271P und der MSI PRO MP271QP haben im Vergleich zu den Pro-Geräten ohne „P“ am Ende ein längeres Standbein, sodass für die Pivot-Funktion genügend Platz bleibt.
Die längliche Öffnung am unteren Ende hat neben der Optik vor allem auch funktional einen Sinn, da sich die Kabel dadurch bequem bündeln und nach hinten abführen lassen.
Das Netzteil ist beim MSI PRO MP271P fest ins Gehäuse integriert. Ein dedizierter Netzschalter ist allerdings nicht vorhanden. Zur passiven Kühlung hat der Elektronik-Erker auf der Rückseite Lüftungsschlitze am oberen Rand. Diese Anordnung erleichtert natürlich auf Dauer entsprechende Staubansammlungen im Gerät.
Im Normalbetrieb konnten wir weder im Bereich der Lüftungsschlitze noch anderswo eine nennenswerte Erwärmung feststellen. Unangenehme Gerüche sind uns beim MSI PRO MP271P ebenfalls nicht aufgefallen.
Technik
Betriebsgeräusch
Wir haben beim MSI PRO MP271P keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Standby wie auch in Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos – unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.
Stromverbrauch
Hersteller | Gemessen | |
Betrieb maximal | 23 W | 17,43 W |
Betrieb typisch | k. A. | – |
140 cd/m² | k. A. | 10,36 W |
Betrieb minimal | k. A. | 9,44 W |
Energiesparmodus (Standby) | < 0,5 W | < 0,2 W |
Ausgeschaltet (Soft Off) | < 0,5 W | 0,16 W |
Ausgeschaltet (Netzschalter) | – | – |
Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)
MSI nennt im Datenblatt einen Maximalverbrauch von 23 Watt. Nach unseren Messungen liegt er mit 17,43 Watt sogar 24 % darunter. Der Power-Button senkt den Bedarf fast auf null, es sind lediglich noch 0,16 Watt messbar. Bereits im Standby-Modus messen wir aber Werte <0,2 Watt, sodass man sich das ständige Ausschalten getrost sparen kann. Einen Netzschalter, um den Monitor komplett vom Stromnetz zu trennen, hat der MSI PRO MP271P allerdings nicht.
Bei 140 cd/m² am Arbeitsplatz zeigt das Messgerät 10,36 Watt an. Die Effizienz bei dieser Helligkeit berechnet sich zu 2,7 cd/W. Das ist wirklich ein sensationell guter Wert, der vermutlich alle bisher getesteten Geräte mit Abstand übertrumpft.
Für viele ist der Stromverbrauch heute durchaus ein wesentlicher Aspekt, da die Stromkosten für deutsche Haushalte bereits 2020 so hoch waren wie noch nie zuvor. Der durch Homeoffice und Homeschooling verursachte Mehrverbrauch in Privathaushalten entlastet Arbeitgeber und Schulen und geht bislang stattdessen komplett zulasten der Privathaushalte. Deshalb ist der MSI PRO MP271P auf jeden Fall für alle, bei denen geringe Energiekosten im Fokus stehen, eine gute Wahl.
Anschlüsse
Bei den Anschlüssen gibt sich der MSI PRO MP271P allerdings ebenfalls sparsam. Old-Fashion-VGA und HDMI – je einmal. Daneben finden wir einen analogen Audio-Eingang und einen Kopfhörerausgang.
Warum MSI beim MSI PRO MP271P anders als beim fast gleichen MSI PRO MP271QP nicht die sonst im PC-Bereich übliche Strombuchse verwendet, bleibt ein Rätsel. Man ist hier auf das beiliegende Kabel angewiesen.