Test EIZO CG3100X: Referenz für Bildbearbeitung und HDR-Video
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Lichtschutzblende

In der Praxis wird der EIZO CG3100X in aller Regel mit der mitgelieferten Lichtschutzblende verwendet – und das aus gutem Grund. Eine solche Blende reduziert störende Reflexionen von oben und von den Seiten deutlich und trägt in farbkritischen Arbeitsumgebungen spürbar zu einer stabileren Darstellung bei. Gleichzeitig schützt sie das Panel zuverlässig vor Staub, sodass Reinigungsintervalle merklich länger ausfallen. Dieser funktionale Mehrwert zeigt sich besonders in wechselnden Lichtverhältnissen, wie sie in Schnitt- oder Grading-Situationen häufig vorkommen.

Ansicht von vorn ohne Lichtschutzblende
Ansicht von vorn ohne Lichtschutzblende
Ansicht von vorn mit montierter Lichtschutzblende
Ansicht von vorn mit montierter Lichtschutzblende

Die Abbildungen im Anschluss zeigen den EIZO CG3100X zunächst ohne und anschließend mit montierter Lichtschutzblende aus unterschiedlichen Blickwinkeln. So wird unmittelbar deutlich, wie wirkungsvoll die Blende den seitlichen und oberen Lichteinfall reduziert und das Display optisch von der Umgebung abschirmt. Die Wirkung ist bereits bei leichter Drehung gut erkennbar – mit Blende bleibt die Fläche sichtbar homogener und freier von Fremdlicht-Einflüssen.

Drehung nach links ohne Lichtschutzblende
Drehung nach links ohne Lichtschutzblende
Drehung nach rechts ohne Lichtschutzblende
Drehung nach rechts ohne Lichtschutzblende
Drehung nach links mit montierter Lichtschutzblende
Drehung nach links mit montierter Lichtschutzblende
Drehung nach rechts mit montierter Lichtschutzblende
Drehung nach rechts mit montierter Lichtschutzblende

Die Lichtschutzblende selbst besteht aus einem einzigen zusammenhängenden Bauteil, das sich für Transport oder Lagerung flach zusammenfalten lässt. Die seitlichen Elemente können einfach nach hinten geklappt werden, wodurch eine kompakte und leicht verstaubare Form entsteht.

Lichtschutzblende zusammengefaltet
Lichtschutzblende zusammengefaltet

Die Innenseite ist mit einem samtartigen, lichtabsorbierenden Material ausgekleidet, das Reflexionen effektiv minimiert. Führungsschienen stellen sicher, dass die Blende passgenau am Gehäuse sitzt, und mehrere eingearbeitete Magnete erleichtern das Aufsetzen – ein Prinzip, das bereits bei früheren EIZO-Modellen erfolgreich eingesetzt wurde.

Schienen auf der Innenseite
Schienen auf der Innenseite
Lichtschutzblende voll entfaltet
Lichtschutzblende voll entfaltet

Beim Vergleich mit älteren Lichtschutzblenden – etwa der des EIZO CG2730 – fällt jedoch ein grundlegender Unterschied auf: Die neue Ausführung ist deutlich leichter, was zwar die Handhabung verbessert, aber auch einen weniger robusten Eindruck hinterlässt. Das Material wirkt dünner, und der typische Moment des „satten Einrastens“, der früher fast automatisch für eine präzise Positionierung sorgte, bleibt weitgehend aus. Stattdessen mussten wir die Blende mehrfach leicht nachjustieren, bis sie korrekt saß.

Insgesamt ergibt sich ein zwiespältiges Bild. Die Lichtschutzblende des EIZO CG3100X erfüllt ihren Zweck zuverlässig und ist wesentlich einfacher zu montieren als viele Konkurrenzprodukte. Gleichzeitig erreichen Verarbeitung und Haptik nicht ganz die Wertigkeit früherer EIZO-Generationen.

Technik

Betriebsgeräusch

Wir haben beim EIZO CG3100X keine Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Sowohl im Stand-by wie auch in Betrieb arbeitet der Monitor völlig geräuschlos – unabhängig davon, welche Helligkeit eingestellt ist. Allerdings kann gerade die Geräuschentwicklung einer gewissen Serienstreuung unterliegen, weshalb diese Beurteilung nicht für alle Geräte einer Serie gleichermaßen zutreffen muss.

Stromverbrauch

Hersteller Gemessen mit DUE Uniformity Gemessen mit DUE Brightness
Betrieb max. 270 W 89,37 W 91,27 W
Betrieb typ. 86 W
140 cd/m² k. A. 55,42 W 54,88 W
Betrieb min. k. A. 44,58 W 44,53 W
Energiespar­modus (Stand-by) 0,5 W < 0,3 W < 0,3 W
Ausgeschaltet (Soft Off) 0,3 W < 0,3 W < 0,3 W
Ausgeschaltet (Netzschalter) 0 W 0 W 0 W

Messwerte ohne zusätzliche Verbraucher (Lautsprecher und USB)

Im Datenblatt nennt EIZO für den CG3100X einen maximalen Stromverbrauch von 270 Watt – gemessen bei voller Helligkeit und aktiver Nutzung sämtlicher Signal- und USB-Anschlüsse. Der typische Bedarf wird mit 86 Watt angegeben.

Der integrierte USB-C-Port kann angeschlossene Geräte mit bis zu 94 Watt Ladeleistung versorgen. Selbst wenn man diese Leistungsabgabe vom theoretischen Maximalverbrauch abzieht, lagen unsere gemessenen Spitzenwerte mit rund 55 Watt noch deutlich darunter – ein erfreulicher Befund.

Eine Überraschung bot allerdings der Stand-by-Bedarf: Mit 6,5 Watt lag er bei unserem Testgerät spürbar über der Herstellerangabe. Das Verhalten erinnert an ältere ColorEdge-Modelle – insbesondere die Generationen vor dem EIZO CG279X. Dort stieg der Energieverbrauch im Stand-by auf rund 10 Watt, sobald das USB-Hub-Kabel angeschlossen war. Letzteres möchte man jedoch dauerhaft eingesteckt lassen, da es sowohl für die Hardwarekalibrierung als auch für den USB-Hub zwingend benötigt wird.

Mit Einführung des CG279X hatte EIZO dieses Problem durch eine interne Relais-Abschaltung behoben: Beim Wechsel in den Stand-by-Modus ist ein deutliches Klicken zu hören, und der Verbrauch sinkt nahezu auf null. Beim CG3100X funktioniert dieses Verhalten ebenfalls – allerdings nur, wenn der im Adminmenü versteckte „Compatibility Mode“ deaktiviert wird. Ab Werk ist dieser Modus aktiv. EIZO empfiehlt, ihn nur dann einzuschalten, wenn es – wie im Handbuch beschrieben – zu Kompatibilitätsproblemen mit spezieller Peripherie kommt. Bei aktueller Hardware ist dies in der Regel nicht nötig.

Dank des separaten Netzschalters lässt sich der Monitor bei Bedarf vollständig vom Stromnetz trennen. Zwischen dem klassischen Soft-off über die Power-Taste und dem Stand-by-Betrieb konnten wir keinen nennenswerten Unterschied feststellen – beide Modi liegen stabil unter 0,3 Watt.

Bei praxisnaher Helligkeit von 140 cd/m² ermittelten wir eine Leistungsaufnahme von rund 55,4 Watt. Gegenüber dem Vorgänger EIZO CG319X ist der Verbrauch leicht gesunken, die Effizienz bleibt jedoch mit etwa 0,6 cd/W im Monitorvergleich weiterhin eher moderat. Für die Leistungsklasse – insbesondere ein DCI-4K-Panel mit hoher Farbstabilität und HDR-Unterstützung – ist dieser Wert aber absolut üblich.

Während unserer Messungen war der „DUE“ („Digital Uniformity Equalizer“) auf „Uniformity“ bzw. „Farbkonstanz“ eingestellt, um eine bestmögliche Homogenität der Bilddarstellung zu gewährleisten. Solche Funktionen führen bei anderen Herstellern oft zu einem deutlich erhöhten Energiebedarf. Beim EIZO CG3100X zeigte sich hingegen: Der gewählte DUE-Modus hatte auf den Energieverbrauch in den getesteten Szenarien (Minimal, Maximal und bei 140 cd/m²) kaum Einfluss.

Wenn man die Gleichförmigkeitskorrektur abschaltet und den Monitor mit DUE „Brightness“ auf Helligkeit optimiert, bleiben die Verbrauchswerte gleich. Lediglich im oberen Helligkeitsbereich lässt sich bei identischem Energiebedarf eine um rund 70 cd/m² höhere Maximalhelligkeit erreichen.

Anschlüsse

Der EIZO CG3100X bietet eine umfangreiche und klar strukturierte Anschlussausstattung, die sowohl für klassische Workstations als auch für moderne USB-C-Setups ausgelegt ist. Alle Ports befinden sich gut erreichbar auf der Rückseite des Geräts und sind eindeutig beschriftet, sodass das Verkabeln unkompliziert gelingt.

Für Bildsignale stehen drei Eingänge zur Verfügung: USB-C (DisplayPort-Alt-Mode, HDCP 2.3, bis zu 94 Watt Power Delivery), DisplayPort (HDCP 2.3) sowie HDMI mit FRL („Fixed Rate Link“) und Deep-Color-Unterstützung, ebenfalls HDCP 2.3.

Gerade der HDMI-Eingang hebt sich technisch von vielen Konkurrenzgeräten ab: Dank FRL – einer Funktion aus dem HDMI-2.1-Standard – können besonders hohe Datenraten übertragen werden, einschließlich DCI-4K bei 60 Hz mit 12 Bit und 4:4:4, ohne dass chromatische Subsamplings oder Farbreduktionen nötig wären. Für HDR-Workflows oder hochwertige Videoquellen ist das ein entscheidender Vorteil.

Anschlüsse des EIZO CG3100X
Anschlüsse

Der Stromanschluss inklusive dediziertem Netzschalter sitzt links vom Standfuß. Aus Sicht der Nutzerfreundlichkeit ist das gut gelöst – der Schalter ist auch im aufgebauten Zustand bequem von vorn mit der rechten Hand erreichbar.

Der USB-C-Port übernimmt gleich drei Aufgaben: Er dient als Bildsignal-Eingang, als USB-Upstream zur Hub-Anbindung und als Stromversorgung für angeschlossene Geräte (bis 94 Watt). Dadurch genügt im Alltag häufig ein einziges Kabel, um Laptop, Monitor und Peripherie zusammenzuführen. Ergänzend steht ein klassischer USB-B-Upstream-Port bereit, wenn man den Hub unabhängig vom Bildsignal nutzen möchte.

Der integrierte USB-Hub bietet vier USB-A-Downstream-Anschlüsse: zweimal USB-A (5 Gbit/s, USB 3) für schnelle Datenträger und professionelle Eingabegeräte sowie zweimal USB-A (USB 2.0) für Maus, Tastatur oder HIDs.

Alle vier Schnittstellen sind gut zugänglich links hinter dem Monitorrahmen in einem kleinen, leicht versenkten Bereich untergebracht. Auch der Kopfhörer-Anschluss ist hier zu finden.

Gut zu erreichende USB-Ports seitlich: 2 x USB 3.0 und 2 x USB 2.0
Gut zu erreichende USB-Ports seitlich: 2 × USB 3.0 und 2 × USB 2.0

Manuel Findeis

... beschäftigt sich beruflich wie privat seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen und Entwicklungen in der IT-Branche. Als freiberuflicher Autor, Testredakteur und Fotograf, kennt er die Anforderungen an ein gutes Display. Für PRAD ist er seit 2013 tätig.

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