Stromverbrauch
Die maximale Leistungsaufnahme ermitteln wir mit 163 Watt im hohen Lichtmodus. Projektoren mit Hochdrucklampe haben wir bei vergleichbarer Lichtausbeute schon mit über 500 Watt Energieverbrauch gemessen. Damit ist der Epson EH-LS650B für den Dauereinsatz wie geschaffen. Im Standby ermitteln wir 0,2 Watt, wenn der Proband ganz heruntergefahren ist.
Leistungsaufnahme | Maximal | Standby |
Lampenleistung „Hoch“ | 163 Watt | 0,2 Watt |
*Stromverbrauch in Watt/Stunde
Betriebsgeräusch, Kühlung und Wartung
Epson gibt das Betriebsgeräusch mit 23 bis 36 dB(A) an. Unsere Messung aus 1 m Entfernung frontal vor dem Projektor fällt viel besser aus: Wir ermitteln erfreulicherweise nur 25 dB(A) im hohen Lichtmodus.
Die Kühlung der inneren Bauteile erfolgt mit mehreren Lüftern. Diese sind extrem leise und im laufenden Betrieb im hohen Lichtmodus für uns nicht hörbar vom Sitzplatz aus.
Ein Luftfilter ist auf der Unterseite des Projektors verbaut. Er sollte regelmäßig gereinigt werden. Üblicherweise reicht es aus, ihn herauszunehmen und mal „auszupusten“, damit die darin enthaltenen Staubablagerungen entfernt werden. Der Luftfilter kann auch ersetzt werden. Ersatz bietet Epson für ca. 28 Euro an.
Eine dynamische Helligkeitsregelung zur Kontraststeigerung ist implementiert. Angenehmerweise laufen die Lüfter kontinuierlich, ohne ihre Drehzahl und das Betriebsgeräusch zu verändern. Die Lebensdauer beziffert Epson mit 20 000 Stunden, bis sich die Lichtausbeute um 50 % reduziert. Um diese Werte mal zu veranschaulichen: Wer den Projektor wie einen Fernseher täglich vier Stunden lang nutzt, erreicht diesen Wert erst nach über 13 Jahren. Bis dahin hat sich die Lichtleistung halbiert. Damit fallen keine Folgekosten für eine neue Lampe an, weil es sie schlichtweg nicht braucht.
Wartungsarbeiten sind einfach, weil der Luftfilter von der linken Seite herausgenommen werden kann, ohne dass dafür der Beamer umgedreht werden muss. Clever! Darüber hinaus empfehlen wir, den Epson EH-LS650B regelmäßig zu entstauben und das Weitwinkelobjektiv sorgsam zu putzen.
Bedienung und OSD
Epson hat dem Projektor eine handliche Fernbedienung spendiert. Sie besitzt keine hintergrundbeleuchtete Tastatur, trotzdem finden wir uns nach kurzer Zeit bestens damit zurecht. Selbst in der dunklen Umgebung unseres Screening-Rooms nutzen wir treffsicher die logisch angeordneten Tasten. Für Sprachsteuerung, Main-Menü, Bildeinstellungen, Lautsprecher-Pegeleinstellung und Helligkeitsregelung für die Laserdioden sind eigene Tasten hinterlegt.
Direktwahltasten für beliebte Streaminganbieter sind hingegen nicht vorhanden, sodass dafür immer die Smart-Oberfläche des Epson EH-LS650B aufgerufen werden muss.
Das OSD (On-Screen-Display) ist übersichtlich strukturiert. Beim erstmaligen Einschalten des Projektors öffnet sich zunächst der Installations-Assistent, mit dessen Hilfe der Epson EH-LS650B eingerichtet werden kann. Später kann das Tool im OSD unter „Einstellungen“ aufgerufen werden. Es nennt sich „Installation“.
Es lässt sich zügig durch das OSD navigieren. Die Reiter sind weitgehend selbsterklärend, weil sie einzeln logisch benannt sind. Damit sollten auch Laien bestens zurechtkommen, weil Begrifflichkeiten wie „Bild“ und „Ton“ eindeutig definiert sind. Alle Bildmodi lassen sich individuell konfigurieren.
Hinter der Anzeige „Information“ befinden sich übrigens nicht die erwarteten Anzeigen für Farbmodus, Signalfrequenz, Bildgröße und Laufzeit, sondern verschiedene Lizenzbestimmungen in umfangreicher Schriftform.
Für eine akkurate Kalibrierung fehlt es an vielen Einstellmöglichkeiten. Anpassungen von Farbraum, Gamma und Weißpunkt sind gar nicht möglich, weil die dafür nötigen Regler nicht implementiert worden sind. Auch fehlen die obligatorischen Gain/Offset-Regler zur Graustufenanpassung. Ein rudimentärer Farbtemperatur-Schieberegler ist vorhanden. Gleiches gilt für die Regelungen von Helligkeit, Kontrast, Sättigung, Farbton und Schärfe. Für einen Projektor in diesem Preissegment ist das zu wenig, zumal Epson sogar in seinen günstigeren Heimkino-Modellen umfangreiche Kalibrierungs-Tools installiert hat.
Android TV als Smart-Plattform
Zunächst stellen wir eine Verbindung zu unserem Netzwerk her. Das Passwort dafür lässt sich mithilfe der On-Screen-Tastatur ruckzuck eingeben. Sekunden später steht die Verbindung und bleibt bis zum Ende unserer Testprozedere stabil.
Um auf alle spannenden Features von Google zugreifen zu können, muss eine Verbindung mit dem eigenen Google-Account hergestellt werden. Dafür bietet der Epson EH-LS650B zwei Möglichkeiten. Zum einen kann ein QR-Code mit dem Smartphone direkt von der Leinwand gescannt werden. Anschließend muss der Projektor im Smartphone als Endgerät bestätigt werden. Sekunden später ist die Anmeldung abgeschlossen, und auf dem Beamer können alle Funktionen von Google genutzt werden, inklusive der Sprachsteuerung. Zum anderen kann die Anmeldung ganz klassisch via On-Screen-Tastatur erfolgen, indem Name und Passwort eingegeben werden.
Der Epson EH-LS650B besitzt das Betriebssystem Android TV, das eine intuitive Steuerung der Smart-Funktionen ermöglicht. Viele der beliebten Streamingdienste sind bereits vorinstalliert, beispielsweise Disney+, Amazon Prime Video, YouTube, Zattoo und Apple TV. Diese können unter „Lieblings-Apps“ abgelegt werden. Wir vermissen Netflix und Sky bzw. Wow, die aus Lizenzgründen nicht zur Verfügung stehen.
Das vertraute Kacheldesign kennen wir bereits von anderen Android-TV-Geräten. Daher finden wir uns darin sofort zurecht.
Bluetooth bietet die Möglichkeit einer dualen Nutzung. Der Sound kann auf Bluetooth-Geräte ausgegeben werden. Das können Lautsprecher sein oder Kopfhörer, die diese Technologie unterstützen. Ebenso kann der Epson EH-LS650B als Wiedergabegerät für den Ton verwendet werden.