Bildhomogenität
Wir untersuchen die Bildhomogenität anhand von vier Testbildern (Weiß, Neutraltöne mit 75 %, 50 %, 25 % Helligkeit), die wir an 15 Punkten vermessen. Daraus resultieren die gemittelte Helligkeitsabweichung in % und das ebenfalls gemittelte Delta C (d. h. die Buntheitsdifferenz) in Bezug auf den jeweils zentral gemessenen Wert. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 %.

Bei der Farbreinheit kommen Allrounder und Büromonitore höchst selten über eine zufriedenstellende Wertung hinaus. Der Fujitsu P2410 TS CAM ist dagegen auch hier eine positive Überraschung.
Die Helligkeitsverteilung ist mit einem Durchschnittswert von 10,12 % und einer Maximalabweichung von Maximalwert 16,69 % zwar auch nur zufriedenstellend, dafür kann die Farbhomogenität begeistern. Die Maximalabweichung beträgt in der Ecke links oben nur 1,59 Delta C. Der Durchschnitt ist mit 0,85 Delta C ebenfalls sehr gut.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Mikroskopischer Blick auf die Subpixel, mit Fokus auf die Bildschirmoberfläche: Der Fujitsu P2410 TS CAM besitzt eine stumpf-matte Oberfläche mit mikroskopisch sichtbaren Vertiefungen zur Diffusion.
Blickwinkel
Die Werksangabe für den maximalen Blickwinkel liegt bei 178 Grad in der Horizontalen und Vertikalen. Das sind die für moderne IPS- und VA-Panels typischen Werte. Das Foto zeigt den Bildschirm des Fujitsu P2410 TS CAM bei horizontalen Blickwinkeln von ±60 Grad und vertikalen von +45 und -30 Grad.
Wie bereits bei den Graustufen angedeutet, ist die Blickwinkelstabilität des Fujitsu P2410 TS CAM insgesamt ausgezeichnet. Erstklassig ist sie dabei vor allem in der Horizontalen. Das gilt nicht nur für die Farben, sondern auch für die Erhaltung der Details. Man muss schon sehr extreme Blickwinkel wählen, um die auch bei mittiger Betrachtung nur schwach zu erkennende Zeichnung in den Rippen-Shirts der beiden Damen zum Verschwinden zu bringen. Besonders bemerkenswert ist ferner, dass selbst bei extremeren Winkeln in der Horizontalen praktisch kein Helligkeitsverlust wahrnehmbar ist. In der Vertikalen ist das zwar schon recht deutlich der Fall, in der Praxis aber weniger relevant – zumal die Farben auch hier völlig stabil bleiben.
Interpolation
Trotz rein digitaler Eingänge verfügt der Fujitsu P2410 TS CAM über einen Schärferegler im OSD. Ab Werk ist er auf den Mittelwert 50 eingestellt. Wir haben diese Einstellung nicht verändert. Für die EBV (und die meisten Anwendungsszenarien) ist ein Nachschärfen über die Bildschirm-Elektronik nicht sinnvoll. Nach Augenschein ist das bei Stufe 50 auch nicht der Fall.
Die Schärfe bei nativer Auflösung ist erwartungsgemäß sehr gut. Sie ist wie üblich immer die beste Wahl. Für abweichende Auflösungen gibt es im OSD die Optionen „Vollbild“, „Keep Aspect“ und auch eine pixelgenaue 1:1-Darstellung. In allen interpolierten Auflösungen sind die Lesbarkeit von Texten und die Abbildung der Testgrafik – dem Skalierungsgrad entsprechend – gut bis sehr gut. Die unvermeidlichen Interpolationsartefakte fallen gering aus. Auch Texte mit fetten Buchstaben bleiben gut leserlich.
Bei 1280 x 720 sieht man, dass die notwendige Pixelvergrößerung hauptsächlich durch zusätzlich eingefügte graue Bildpunkte bewirkt wird. Dies führt zu etwas fetteren Konturen mit leichtem Unschärfe-Eindruck. Farbsäume treten nicht auf.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset und – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Proband mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden das Kolorimeter X-Rite i1Display Pro und das Spektrofotometer X-Rite i1Pro eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Die obigen Grafiken zeigen den nativen Monitor-Farbraum (weißes Netz) im Vergleich zum sRGB-Farbraum (schwarzes Netz). Wie man sieht, sind die Unterdeckungen nur geringfügig, dafür wird der Zielfarbraum an bestimmten Stellen merklich übertroffen.
Für das Arbeiten in nicht Farbmanagement-fähigen Anwendungen kann ein guter sRGB-Modus Abhilfe schaffen. Wie gut das dem Fujitsu P2410 TS CAM gelingt, zeigen die unteren Grafiken. Oft wird im sRGB-Modus zwar die Überdeckung beseitigt, allerdings auf Kosten einer stärkeren Unterdeckung als zuvor. Fujitsu geht da einen anderen Weg. An der Abdeckung des Zielfarbraums ändert sich praktisch nichts. Dafür wird der Überhang zwar spürbar, aber nicht vollständig reduziert.
Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse jeweils für das Werks-Preset und nach Software-Kalibration mit Quato iColor Display zusammen:
Farbraum | Hersteller-Angabe | Abdeckung im Werks-Preset | Abdeckung nach Kalibrierung |
sRGB | 99 % | 98 % | 98 % |
Adobe RGB | k. A. | – | 73 % |
ECI-RGB v2 | k. A. | – | 66 % |
DCI-P3 RGB | k. A. | – | 75 % |
ISO Coated v2 (FOGRA39L) | k. A. | – | 90 % |