Einleitung
Monitore der UltraGear-Linie von LG sind ein steter Garant für bedingungslose Performance im Gaming-Sektor. So haben sämtliche von uns getesteten Displays dieser Sparte einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Trägt die Produktbezeichnung dann noch die Zahl 950 am Ende, kann man sich sicher sein, dass das Spitzenmodell vor einem steht. Mit dem LG 32GQ950-B (B steht für Black) erreicht uns deshalb LGs Speerspitze des Jahres 2022 für einen umfangreichen Test.
Mit 3840 x 2160 Bildpunkten löst das IPS-Panel bei einer Bildschirmdiagonalen von 31,5 Zoll auf und soll dabei eine blitzschnelle Reaktionszeit von 1 ms (GtG) erreichen. Aufgrund der Nano-IPS-Technologie soll der DCI-P3-Farbraum zu 98 % abgedeckt werden und durch „ATW“ („Advanced True Wide Polarizer“) eine noch bessere Blickwinkelstabilität erreichen.
Smoothes Gameplay wird durch eine native Aktualisierungsrate von 144 Hz ermöglicht, die sich auf 160 Hz im Overclock-Modus steigern lässt. Natürlich ist zur Eliminierung von Tearing und Stuttering auch AMDs FreeSync in der Premium-Pro-Ausführung an Bord, was Besitzer einer NVIDIA-GPU allerdings nicht stören sollte, da der LG 32GQ950-B auch G-Sync-Compatible-zertifiziert ist. An Strahlkraft fehlt es dem Probanden ebenso wenig, da er das DisplayHDR-1000-Logo trägt und damit ein echtes HDR-Erlebnis garantiert. Verschiedene Gaming-Tools runden die Specs ab.
Auf dem Blatt zeigt sich der LG 32GQ950-B bereits als Platzhirsch. Wir sind gespannt, ob er dieser Rolle gerecht werden kann.
Detaillierte Informationen zu den Ausstattungsmerkmalen und den Spezifikationen finden Sie im Datenblatt des LG 32GQ950-B.
Lieferumfang
Der Hersteller verzichtet beim LG 32GQ950-B auf eine spektakuläre Aufmachung der Verpackung und setzt auf Nachhaltigkeit. Auf dem schmucklosen Recyclingkarton wurden einzig der Modellname und ein paar Spezifikationen aufgedruckt, was man im Sinne des Umweltschutzes durchaus begrüßen kann. Der rund 16 kg schwere Karton verfügt über eine breite von 1 m, aber nur über eine Tiefe von 16 cm. Die Trage-Erleichterung in Form von zwei Tragelaschen ist eher ungewöhnlich, aber sinnvoll angebracht. Sie befinden sich an der breiten Seite des Kartons, sodass man nicht über 2 m Spannweite verfügen muss, um das Gerät zum Einsatzort zu tragen.
In der Regel muss das komplette Innenleben durch eine schmale Kartonöffnung gezerrt werden. In diesem Fall wurde eine benutzerfreundlichere Methode gewählt, da der Karton über die breite Oberseite geöffnet wird. So lässt sich der Inhalt Lage für Lage entnehmen, ohne dass man sich herumquälen muss. Direkt unter dem Kartondeckel befinden sich die Basis und eine Schachtel, in der das Zubehör verstaut ist.
Darin sind Netzkabel, Netzteil, DisplayPort-, HDMI- und USB-3.0-Kabel (A auf B), eine Kabelklemme für das Mauskabel und eine Klemme für das Kabelmanagement enthalten. Unüblicherweise liegen dem Karton weder Papiere noch eine CD bei, was wohl der Tatsache geschuldet sein dürfte, dass es sich um ein Testgerät handelt.
Das Handbuch und die Software LG Calibration Studio samt Software-Guide lassen sich zwar über die Produkt-Website herunterladen, doch waren sie zum Zeitpunkt der Testerstellung einzig in englischer Sprache verfügbar. Ein Quickstart-Guide oder andere übliche Dokumente sind ebenso nicht zu finden. Wir sind uns aber sicher, dass LG dies bis zum Verkaufsstart bereitstellen wird.
Unter der oberen Lage Styropor, das gleichzeitig zur Stabilisierung der sich darunter befindlichen Bauteile dient, sind Tragarm und Display zu finden.
Zunächst müssen Basis und Tragarm zusammengesteckt und mittels Schraube miteinander fixiert werden.
Im Anschluss wird die Halteplatte des Tragarms in die VESA-Aufnahme eingehängt und mittels Einrastvorrichtung verriegelt.
Es besteht auch die Möglichkeit, das Display an alternativen Halterungen anzubringen. Hierfür wird eine Halterung mit der VESA-Norm 100 x 100 benötigt.
Optik und Mechanik
Das Design des LG 32GQ950-B hat gegenüber seinen Vorgängern eine Runderneuerung erfahren. Stand bislang schwarzer Kunststoff mit roten Akzenten im Fokus, dominiert nun die Farbe Grau, die auf der Rückseite in einem Violettton schimmert.
Oben und an den Seiten wird das Panel von einem schmalen, 2 mm breiten Band eingefasst. Unten verfügt der Rahmen über eine Breite von 20 mm und trägt mittig das UltraGear-Logo.
Auf der rechten oder linken Seite kann unterhalb des Rahmens eine kleine Klemme angebracht werden. Sie dient als Haltevorrichtung für das Mauskabel.
Die Tiefe des LG 32GQ950-B beträgt oben und an den Außenseiten 32 mm. Die Außenseiten ziert ein glänzendes Band, das im hinteren Bereich, oben und an den Seiten über Belüftungsschlitze verfügt. Die Rückwand ist designtechnisch sehr schön gestaltet. Sie hat eine spiegelnde Oberfläche, in der viele kleine Hexagone in verschiedenen Ausrichtungen eingearbeitet wurden, die ein sehenswertes Muster ergeben.
Auch steht die reflektierende Optik im Gegensatz zur Haptik, die mit einer rauen Oberfläche daherkommt und auffallend unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken zu sein scheint. Im oberen Bereich der Rückwand ist das UltraGear-Logo als spiegelndes Relief eingebracht und schimmert violett. Direkt darunter befindet sich ein weiteres Gehäuse, das auch über die Form eines Hexagons verfügt. Es baut mit rund 27 mm nach hinten auf und hat zusätzlich zur Luftzufuhr am äußeren Rahmen weitere Belüftungsschlitze an der Oberseite.
An den Seiten des Gehäuses befinden sich je zwei LED-Leisten, die für die Effektbeleuchtung des LG 32GQ950-B zuständig sind.
Mittig ist die Halteplatte des Monitorarms in die VESA-Aufnahme des Displays eingehängt. Dahinter ist das Gelenk für die Neigung platziert, die über einen Bereich von -5 Grad nach vorn und 15 Grad nach hinten eingestellt werden kann.
Auch eine Pivot-Funktion ist möglich und erlaubt eine Drehung vom Landscape- in den Porträt-Modus, um etwa lange Excel-Listen besser lesen zu können.
Leider wird auch bei diesem Gerät keine seitliche Drehung angeboten, was wir aber schon von den Vorgängern kennen und dort bereits bemängelten.
Die Halteplatte läuft im Inneren des Monitorarms über ein Schlittensystem und lässt sich über einen Weg von 110 mm in der Höhe regulieren. In tiefster Stellung befindet sich der untere Rahmen 75 mm von der Tischoberfläche entfernt. Hier benötigt man ordentlich Kraft, um das Display über den Anfangswiderstand zu bewegen.
Der Tragarm wirkt stabil und verfügt im hinteren Bereich über einen Clip für das Kabelmanagement. Natürlich kommt hier auch wieder die Form eines Hexagons zum Einsatz. Ganz unten läuft der Tragarm starr in die Basis. Sie besteht aus zwei Auslegern, die in einem Winkel von etwa 120 Grad zueinanderstehen. Gegen ein Verrutschen auf dem Untergrund sind drei kleine Gummifüßchen unter der Basis angebracht. Das Konstrukt weist eine gute Standfestigkeit auf und verträgt auch etwas gröbere Stöße, ohne direkt umzukippen.
Während die Front gegenüber den Vorgängern nahezu mit dem gleichen Minimalismus daherkommt, hat sich auf der Rückseite jede Menge getan. Sicherlich scheiden sich in Designfragen die Geister, und es wird nicht jeder den Violettton mögen, der auf der Rückseite als Akzentfarbe zum Einsatz kommt. Dennoch zeigt sich die Rückwand material- und designtechnisch auf einem Level, das eher unüblich ist und sehr ansprechend aussieht. Ergonomisch hätte dem LG 32GQ950-B bestimmt noch die Swivel-Funktion gutgetan, und auch der Liftmodus könnte etwas leichtgängiger sein. Letztendlich ist das Display aber sehr gut verarbeitet und wird besonders bei Freunden des Player-Styles großen Anklang finden.
Im Test wird zwar die Hardwarekalibrierung angesprochen, und auch verschiedene Bildschirmdarstellungen der Software gebracht, aber leider keine detaillierten Resultate dieses Prozesses. Schade. Gerade beim Vergleich mit seinem älteren Bruder 32UL950-W wäre das interessant.
Leider ist es mir bisher nicht gelungen, unter Windows 10/11 mit Intel-GPUs (NUCs mit HD-, UHD-, IrisXE-Grafik) und dem Windows-PnP-Monitortreiber HDR über die HDMI-Anschlüsse des Monitors zu aktivieren. DXDIAG vermisst wenigstens die Angaben zu „Advanced Colours“. Bug oder Feature?!
Super ausführlicher Test, vielen Dank dafür!
Hakt ihr bezüglich der für HDR1000 verfehlten Werte noch beim Hersteller nach? Mich würde interessieren, ob das vielleicht ein Problem eines Vorserienmodells war oder ob sie die angepeilte Zertifizierung wirklich verfehlen.
VG,
Martin
Hallo John,
ich konnte keine Lüftergeräusche wahrnehmen.
Viele Grüße
Oliver
Hi,
in einigen Videos von chinesischen Reviewern wurde der ganze Monitor auseinandergenommen, und dort konnte man dann an der Rückseite im unteren Bereich einen kleinen Lüfter sehen. War dieser Lüfter irgendwie während des Tests zu hören? Ist er vielleicht nur im HDR Betrieb an?
Guten Tag, ich habe die Test zwischen dem LG 32GQ950 und dem ASUS ROG Swift PG32UQ verglichen.
Nach wie vor kann ich mich schwer entscheiden. Welchen der beiden seht ihr für Entertainment/Gaming Zwecke als Favorit?
Mich würde noch die Wärmeentwicklung vor dem Gerät interessieren, gab es da Auffälligkeiten? In letzter Zeit hatte ich bei diversen 34″ Geräten eine nicht unerhebliche Wärmeentwicklung wahrgenommen (bei gewöhnlichem Abstand).
Vielen Dank für die ausführlichen Tests.
Gruß
Christian
Hallo Christian,
das Panel wurde nicht übermäßig warm. Mir ist hier keine besondere Hitzeentwicklung aufgefallen.
Viele Grüße
Oliver
Hallo Christian,
wie hast du dich entschieden? Ich stehe gerade vor der gleichen Entscheidung.
Vielen Dank für den tollen (von mir mit großer Spannung erwarteten) Test!
Schade, dass die HDR1000 nicht erreicht werden. Das wäre aber aber gut verkraftbar.
Der einzige Grund, der mich aber jetzt noch davon abhält zu kaufen, ist die fehlende KVM- / Ladefunktionalität (USB-C Anschluss) und ich weiß nicht, ob ich darauf verzichten kann.
Damit wäre er der perfekte Home-Office- und Gaming-Monitor in einem.
tollen review.
Noch eine Frage: wie schnell schaltet dieser 32GQ950 zwischen den einzelen Inputs?
Hallo Oli,
das habe ich nicht getestet, tut mir leid. Ich kann dazu nur sagen, dass mir keine besondere Verzögerung aufgefallen ist.
Viele Grüße
Oliver