Messungen vor Kalibration und Profilierung
Benutzerdefinierte Einstellungen (Werkseinstellung)
Ab Werk ist der i-Style-Modus deaktiviert. Im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Helligkeit 25, Kontrast 50 und RGB-Gain-Regler jeweils 50 %.
Der iiyama GCB3280QSU-B1 zeigt eine schöne neutrale Grundabstimmung. Mit einem durchschnittlichen Delta C von 0,61 und einer Range von 0,89 werden in beiden Fällen sehr gute Ergebnisse erreicht. Auch die Gammakurve weist einen sehr ordentlichen Verlauf auf. Mit 6300 K ist die Farbtemperatur nur unwesentlich wärmer.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich Werkseinstellungen mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum

Der verfügt iiyama GCB3280QSU-B1 über keinen dedizierten sRGB-Modus. Daher haben wir auch hier bei den Werkseinstellungen gemessen. Die Grauwerte zeigen natürlich annähernd das gleiche Ergebnis wie bei der vorherigen Messung. Die bunten Farben können mit einem durchschnittlichen Delta E94 von 2,99 dann aber nicht überzeugen und erreichen nur knapp ein befriedigendes Ergebnis.
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Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde der iiyama GCB3280QSU-B1 aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt. Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Profilvalidierung

Der iiyama GCB3280QSU-B1 zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Eine Wiederholung der Profilvalidierung nach 24 Stunden ergab keine signifikant erhöhten Abweichungen. Alle Kalibrationsziele wurden erreicht. Sowohl die Graubalance als auch die Farbwerte erreichen ein gutes Ergebnis.
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Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch. Verglichen mit dem sRGB-Farbraum wird ein durchschnittliches Delta E94 von 0,45 und damit ein sehr gutes Ergebnis erreicht. Leider ist bei den grauen Farben auch die Range mit einem Delta C von 1,95 so weit angestiegen, dass der iiyama GCB3280QSU-B1 insgesamt knapp an einer sehr guten Beurteilung scheitert.
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Reaktionsverhalten
Bildaufbauzeit und Beschleunigungsverhalten
Die Bildaufbauzeit ermitteln wir für den Schwarz-Weiß-Wechsel und den besten Grau-zu-Grau-Wechsel. Zusätzlich nennen wir den Durchschnittswert für unsere 15 Messpunkte.
Der Messwert CtC (Color to Color) geht über die herkömmlichen Messungen von reinen Helligkeitssprüngen hinaus – schließlich sieht man am Bildschirm in aller Regel ein farbiges Bild. Bei dieser Messung wird deshalb die längste Zeitspanne gemessen, die der Monitor benötigt, um von einer Mischfarbe auf die andere zu wechseln und seine Helligkeit zu stabilisieren. Verwendet werden die Mischfarben Cyan, Magenta und Gelb – jeweils mit 50 % Signalhelligkeit. Beim CtC-Farbwechsel schalten also nicht alle drei Subpixel eines Bildpunktes gleich, sondern es werden unterschiedliche Anstiegs- und Ausschwingzeiten miteinander kombiniert.
Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 0,2 ms MPRT genannt. Ein GtG-Wert wird nicht aufgeführt. Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden und unter „Bildeinstellung -> Overdrive“ zu finden. Sie lässt sich über fünf Stufen einstellen oder komplett ausschalten. Voreingestellt ist die Stufe „Aus“.
Overdrive 60 Hz
60 Hz, Overdrive „Aus“
Bei 60 Hz und ausgeschaltetem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel mit 14,2 ms, den schnellsten Grauwechsel mit 6,5 ms, den Durchschnittswert an 15 Messpunkten mit 23,3 ms und letztendlich den CtC-Wert mit 22,8 ms. Damit erreicht der iiyama GCB3280QSU-B1 nur mittelmäßige Zeiten.
Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral.
60 Hz, Overdrive „3“
Auch bei 60 Hz und mittlerem Overdrive kann der iiyama GCB3280QSU-B1 keinen echten Boost vorweisen, zeigt aber zumindest die richtige Tendenz bei den Schaltzeiten.
Der Helligkeitsverlauf weist bereits hier leichte Überschwinger auf und kennzeichnet damit die Belastungsgrenze des Panels.
60 Hz, Overdrive „5“
Bei maximaler Pixelbeschleunigung kann sich der iiyama GCB3280QSU-B1 schon eher als Gaming-Display darstellen. Die GtG-Schaltzeiten mit 2,4 ms und der CtC-Wert mit 4 ms zeigen sich im Vergleich zu anderen bereits getesteten Monitoren in einem ordentlichen Bereich. Lediglich der Schwarz-Weiß-Wechsel verharrt weiterhin bei durchschnittlichen 14,4 ms.
Leider sprengen die Überschwinger unsere Helligkeitsverlaufsgrafik. Wie sich das Bild augenscheinlich darstellt, erörtern wir im Teil „Subjektive Beurteilung“. Hier wollten die iiyama-Ingenieure schlicht zu viel aus dem Display herausholen.
Overdrive 165 Hz
165 Hz, Overdrive „Aus“
Bei 165 Hz und ausgeschaltetem Overdrive messen wir mit 14,2 ms für den Schwarz-Weiß-Wechsel, 6,5 ms für den schnellsten Grauwechsel, 23,3 ms als Durchschnittswert an 15 Messpunkten und 22,8 ms für den CtC-Wert ähnlich unterdurchschnittliche Schaltzeiten wie bei 60 Hz. Besonders der CtC-Wert zeigt sich für ein Gaming-Display bedenklich.
Analog dazu ist der Helligkeitsverlauf völlig neutral.
165 Hz, Overdrive „3“
Bei mittlerem Overdrive werden die Schaltzeiten im Großen und Ganzen effektiv gekürzt. Leider gilt das nicht für den CtC-Wert, der nach wie vor 24 ms benötigt, was für ein Gaming-Display eindeutig zu langsam ist.
Der Helligkeitsverlauf hinterlässt hingegen ein tolles Ergebnis und zeigt sich unbeeindruckt.
165 Hz, Overdrive „5“
Bei maximalem Overdrive dümpelt der Schwarz-Weiß-Wechsel nach wie vor bei 15,2 ms umher. Mit 2,3 ms für den schnellsten Grauwechsel, 6,4 ms als Durchschnittswert an 15 Messpunkten und 4,8 ms für den CtC-Wert haben wir für die restlichen Messdurchgänge zumindest Schaltzeiten, die konkurrenzfähig sind.
Der Helligkeitsverlauf zeigt sich nur wenig beeindruckt. Ob sich der Geschwindigkeitszuwachs vom mittlerem zum vollen Overdrive lohnt, wird im Teil „Subjektive Beurteilung“ erörtert.