Test LG 24BA850-B: Docking-Monitor mit Top-Ausstattung
5/7

Messungen nach Kalibration und Profilierung

Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus DisplayCAL heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 gewählt.

Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.

Für die Kalibrierung wurden im OSD folgende Werte eingestellt:

Bildmodus: Anwender
Helligkeit: 60
Kontrast: 70
Gamma: Modus 4
RGB: 50/49/50
Schärfe: 50
Reaktionszeit: Schnell

Profilvalidierung

Der LG 24BA850-B zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Alle Kalibrierungsziele wurden erreicht. Die Graubalance verpasst eine sehr gute Wertung denkbar knapp (Delta-C-Average: 0,57), und die Range kann mit 1,82 Delta C eine gute Wertung erzielen. Die Farbwerte sind gut bis sehr gut (Delta-E94-Average: 0,72; Delta-E94-Maximum: 1,82).

Diagramm: Profilvalidierung
Profilvalidierung

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Diagramm: Vergleich mit sRGB (farbtransformiert) nach der Software-Kalibrierung
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert) nach der Software-Kalibrierung

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.

Die Graubalance (Delta-C-Average: 0,64) und die Range mit 1,81 Delta C sind gut. Die Farbwerte sind (Delta-E94-Average: 0,88) ebenfalls mit gut zu werten. Der Gammawert beträgt im Schnitt 2,18, und die Gammakurve verläuft korrekt. Die maximale Farbabweichung beläuft sich auf Delta-C-Average 3,26 (RGB: 0 0 255).

Die „Range“ bei Delta C (ΔC) bezieht sich auf den Bereich oder die Spanne der Farbunterschiede zwischen zwei Farben oder Farbwerten. Delta C ist eine Metrik, die in der Farbmessung und -analyse verwendet wird, um den Farbunterschied zwischen zwei Farbproben zu quantifizieren. Es misst, wie stark die Farben voneinander abweichen.

Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Messprotokoll

Der Messbericht („Display Quality Assurance Report“) bescheinigt dem LG 24BA850-B eine Farbtemperatur von 6500 K (6000 K bis 7000 K), ein Gamma von 2,2 (2,1 bis 2,3) und eine maximale Delta-E-Abweichung von weniger als 5. Die Farbtemperatur liegt nach unseren Messungen mit 6456 K also im vorgegebenen Zielkorridor von 6000 bis 7000 K. Den Gamma-Wert ermitteln wir mit 2,24, der ebenfalls im Zielkorridor (2,1 bis 2,3) liegt. Die maximale Abweichung Delta E messen wir mit 4,75 und damit unter dem Maximalwert von weniger als 5 Delta E.

Damit kann LG das Versprechen des Messprotokolls einhalten. Allerdings sind die Anforderungen so weit bzw. hoch, dass wir keinen Mehrwert im Messprotokoll sehen.

Backlight

Die Hintergrundbeleuchtung des LG 24BA850-B wird nicht durch Pulsweitenmodulation (PWM) gedimmt, sodass keine Unterbrechungen im Lichtstrom (Flicker) auftreten. Getestet wurde bei einer Helligkeit von 100 %, 60 % (140 cd/m²) und 0 %. Damit ist der Bildschirm selbst bei reduzierter Helligkeit für ein längeres, ermüdungsfreies Arbeiten davor geeignet.

Reaktionsverhalten

Das Reaktionsverhalten haben wir in nativer Auflösung bei 100 Hz am DisplayPort untersucht. Der Monitor wurde für die Messung auf die Werkseinstellung zurückgesetzt.

Eine Beschleunigungsoption (Overdrive) ist vorhanden und unter „Bild -> Spieleeinstellung“ im OSD zu finden. Hier gibt es die Stellungen „Aus“, „Normal“, „Schnell“ und „Schneller“. Ab Werk ist „Schnell“ voreingestellt. Im Datenblatt wird eine Reaktionszeit von 5 ms für GtG genannt.

Messverfahren: Anfängliche Reaktionszeit („initial response time“), Gamma-Korrektur (RGB-5-Toleranz) und RGB-Überschwinger.

Overdrive, 100 Hz

100 Hz, Overdrive „Aus“

Bei deaktiviertem Overdrive messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) mit 14,5 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 7,7 ms. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 18,5 ms. Insgesamt sind die Messwerte als langsam zu bezeichnen.

Diagramm 100 Hz (Overdrive „Aus“): Langsame Schaltzeiten
100 Hz (Overdrive „Aus“): Langsame Schaltzeiten
Diagramm 100 Hz (Overdrive „Aus“): Keinerlei Überschwinger
100 Hz (Overdrive „Aus“): Keinerlei Überschwinger

Überschwinger sind keine zu beobachten, die Abstimmung ist sehr neutral. Das Schaltzeiten-Diagramm zeigt unter anderem, wie sich verschiedene Helligkeitssprünge addieren und wie schnell der Monitor in der Werkseinstellung im besten Fall reagiert.

100 Hz, Overdrive „Schnell“

In der Werkseinstellung „Schnell“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) mit 13 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 4,5 ms. Damit wird die vom Hersteller versprochene Reaktionszeit von 5 ms sogar noch unterboten. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 12,8 ms. Insgesamt können die Messwerte als zufriedenstellend bezeichnet werden.

Diagramm 100 Hz (Overdrive „Schnell“): Verkürzte Schaltzeiten
100 Hz (Overdrive „Schnell“): Verkürzte Schaltzeiten
Diagramm 100 Hz (Overdrive „Schnell“): So gut wie keine Überschwinger
100 Hz (Overdrive „Schnell“): So gut wie keine Überschwinger

Überschwinger sind fast keine zu beobachten, die Abstimmung ist weiterhin neutral. Lediglich ein Wert sticht hervor.

Für den Alltagseinsatz ist die Overdrive-Stufe „Schnell“ die optimale Wahl.

100 Hz, Overdrive „Schneller“

In der Overdrive-Stufe „Schneller“ messen wir den Schwarz-Weiß-Wechsel (0–255) weiterhin mit 13 ms und den schnellsten Grauwechsel mit 2,9 ms. Der Mittelwert über alle Messpunkte liegt bei 9,3 ms. Insgesamt können die Messwerte als gut bis befriedigend bewertet werden.

Diagramm 100 Hz (Overdrive „Schneller“): Zufriedenstellende Schaltzeiten
100 Hz (Overdrive „Schneller“): Zufriedenstellende Schaltzeiten
Diagramm 100 Hz (Overdrive „Schneller“): Deutliche Überschwinger
100 Hz (Overdrive „Schneller“): Deutliche Überschwinger

Überschwinger sind jetzt deutlich zu beobachten, was zu Einbußen bei der Bildqualität führt. Allerdings sind sie in unserem Praxistest nicht sonderlich gravierend ausgefallen.

Latenzzeit

Die Latenzzeit (auch Input-Lag genannt) eines Monitors ist insbesondere beim Spielen ein wichtiger Faktor, da sie beeinflusst, wie schnell Eingaben (z. B. Mausbewegungen oder Tastenklicks) auf dem Bildschirm angezeigt werden. Ein Wert unter 5 ms kann als sehr gut angesehen werden und ist ideal für professionelle Gamer und E-Sportler, da sie schnelle Reaktionen erfordern. Werte zwischen 5 und 10 ms eignen sich noch für ambitionierte Spieler und Videobearbeiter. Als durchschnittlich sind Werte zwischen 10 und 25 ms anzusehen, was für die meisten Nutzer ausreichend für alltägliche Aufgaben ist. Werte über 25 ms können bei schnellen Bewegungen zu Verzögerungen führen und sind für anspruchsvolle Anwendungen nicht mehr empfehlenswert.

Wir haben die Latenzzeit in der nativen Auflösung (1920 x 1080) bei 60 und 100 Hz am DisplayPort gemessen.

Im Mittel beträgt die Latenz bei 100 Hz 8 ms und bei 60 Hz 11,4 ms, was für einen Business-Monitor ein praxistauglicher Wert ist.

Interessante Themen

Schreibe einen Kommentar

* Sie müssen das Kästchen aktivieren, ansonsten können Sie keinen Kommentar erstellen. Sollten Sie dennoch versuchen Ihren Kommentar zu posten, ohne akzeptiert zu haben, wird eine neue Seite geöffnet und Sie erhalten einen Hinweis. Alle eingetragenen Daten, inklusive des Kommentars, gehen dabei verloren!

Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
  • Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)
  • Sonderaktionen wie Lesertests, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele
(unregelmäßig)
Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
Sonderaktionen wie Lesertest, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele (unregelmäßig)
Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)