Messungen nach Kalibration und Profilierung
Für die nachfolgenden Messungen wurde das Gerät aus Quato iColor Display heraus kalibriert und profiliert. Die angestrebte Helligkeit lag bei 140 cd/m². Als Weißpunkt wurde D65 (bzw. bei DCI-P3 6300 K) gewählt.
Beides stellt keine allgemeingültige Empfehlung dar. Das gilt auch für die Wahl der Gradation, zumal die aktuelle Charakteristik im Rahmen des Farbmanagements ohnehin berücksichtigt wird.
Für die Kalibrierung (sRGB) im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | Anwender |
Helligkeit: | 23 |
Kontrast: | 70 |
Gamma: | 2,0 |
Farbtemperatur: | Benutzer (Ziel: 6500 K) |
RGB: | 47 / 47 / 50 |
Für die Kalibrierung (DCI-P3) im OSD wurden folgende Werte eingestellt:
Bildmodus: | Anwender |
Helligkeit: | 21 |
Kontrast: | 70 |
Gamma: | 2,4 |
Farbtemperatur: | Benutzer (Ziel: 6300 K) |
RGB: | 49 / 49 / 50 |
Profilvalidierung

Der LG 32UQ850V-W zeigt keine auffälligen Drifts oder unschönen Nichtlinearitäten. Das Matrix-Profil beschreibt seinen Zustand sehr exakt. Alle Kalibrierungsziele wurden erreicht. Die Graubalance ist noch knapp sehr gut (Delta-C-Average: 0,55), und die Range kann mit 1,92 Delta C eine gute Wertung erzielen, was insgesamt zu einer guten Gesamtnote führt. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E94-Average: 0,32; Delta-E94-Maximum: 0,81).
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit sRGB (farbtransformiert)

Unser CMM berücksichtigt Arbeitsfarbraum- und Bildschirmprofil und führt auf dieser Basis die notwendigen Farbraumtransformationen mit farbmetrischem Rendering-Intent durch.
Die Graubalance ist gut (Delta-C-Average: 0,6). Die Range liegt bei 2,07 Delta C, was gerade noch eine gute Wertung zulässt. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E94-Average: 0,35). Der Gammawert beträgt im Schnitt 2,20, und die Gammakurve verläuft korrekt. Die maximale Farbabweichung liegt bei Delta-C-Average 1,42. Insgesamt ist das ein gutes bis sehr gutes Ergebnis.
Die „Range“ bei Delta C (ΔC) bezieht sich auf den Bereich oder die Spanne der Farbunterschiede zwischen zwei Farben oder Farbwerten. Delta C ist eine Metrik, die in der Farbmessung und -analyse verwendet wird, um den Farbunterschied zwischen zwei Farbproben zu quantifizieren. Es misst, wie stark die Farben voneinander abweichen.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit DCI-P3 (farbtransformiert)

Die Graubalance ist gut (Delta-C-Average: 0,63), die Range liegt bei befriedigenden 2,24 Delta C. Die Farbwerte sind sehr gut (Delta-E94-Average: 0,72). Die maximale Farbabweichung beträgt 3,2 Delta E94. Auffällig sind die beiden Ausreißer bei Grün und Gelb, was anhand der Farbraumabdeckung in den 3D-Darstellungen bereits zu erkennen war.
Der Gammawert beläuft sich im Schnitt auf 2,58, und die Gammakurve verläuft weitestgehend korrekt. Ab 15 % Helligkeit wird der Gammawert von 2,6 praktisch konstant gehalten. Insgesamt ist das ein knapp gutes Ergebnis.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Calibration Studio 6
Hardware-Kalibration
Mittels der Software Calibration Studio für macOS (7.0.5) und Windows (6.9.7) kann der LG 32UQ850V-W kalibriert werden. Da dabei direkt auf den Scaler bzw. dessen LUTs zugegriffen wird, handelt es sich um eine sogenannte Hardware-Kalibrierung. Es werden zahlreiche Messgeräte unterstützt. Dazu zählen unter anderem i1Pro 2, i1Display Pro und Pro Plus von X-Rite (Calibrite) sowie Spyder 5 und X von Datacolor. Aber auch das im deutlich hochpreisigeren Segment angesiedelte CR-100 von Colorimetry Research und das K10-A von Klein Instruments können verwendet werden.
Der bereitgestellte Software-Guide kann als rudimentär bezeichnet werden. Allerdings bietet die Software eine Online-Hilfefunktion.
Alle wichtigen Einstellungen werden übersichtlich auf jeweils einer Seite vorgenommen. Für die Kalibrierung gibt es zwei Möglichkeiten: einmal den Punkt „Kalibrierung“ und zusätzlich den Punkt „3D LUT“. Der Unterschied ist laut Hilfeseite, dass der LG 32UQ850V-W bei „Kalibrierung“ mit dem unterstützten Farbstandard kalibriert wird. Bei „3D LUT“ wird der Monitor hingegen mit einer aufwendigen Farb-Gamut-Korrektur kalibriert.
Unter „3D LUT“ gibt es zwei Auswahlmodi (Schnell- und Genauigkeitsmodus). Eine Kalibrierung im Genauigkeitsmodus kann je nach Sensor zwischen 3 und 4 Stunden dauern. Mit dem i1Display Pro Plus brauchte die Kalibrierung etwas mehr als 30 Minuten.
Für die Kalibrierung stehen drei Modi zur Verfügung („sRGB“, „P3-D65“ und „Kalibrierung“). Die im OSD auswählbaren Modi können also per Hardware-Kalibrierung verändert werden.
Calibration Studio hinterließ insgesamt einen guten Eindruck und lief stabil. Die Software ließ sich problemlos unter Windows 11 installieren, und die Einstellmöglichkeiten sind intuitiv.
Die Ergebnisse der Hardware-Kalibrierung sind insgesamt betrachtet gut, auch wenn keine perfekten Resultate erzielt werden, wie es High-End-Modelle für die Bildbearbeitung schaffen. Dafür kostet der LG 32UQ850V-W jedoch deutlich weniger und wird für kreatives Arbeiten beworben und eben nicht für die exakte Farbgenauigkeit, die bei der professionellen Bildbearbeitung verlangt wird.
I believe this is the world’s first test & review on this monitor (at the time of writing).
Appreciate the fact you also cover the quality of LG’s own calibration software, that’s next-level professionalisn.
Danke für den Test
ich möchte hinzufügen das die Preise der Konkurrenten Dell U3223QE vs. HP Z32k G3 die ebenfalls das IPS-Black Panel von LG verbaut haben auch ganz schön gefallen sid und der Abstand sich so um die 100-150e handelt.
Nur welcher ist nun die beste Wahl?