Smartfunktionen und Apps
Zunächst stellen wir den Zugang zu unserem Netzwerk her, anschließend erfolgt die Verknüpfung mit unserem Google-Konto. Das Passwort lässt sich bequem via Online-Tastatur eingeben und muss auf dem Smartphone lediglich bestätigt werden. Anschließend haben wir Zugriff auf das volle Angebot von Google und können die Sprachsteuerung verwenden.
Das Betriebssystem webOS bietet die gewohnte Kacheloberfläche, die eine intuitive Steuerung ermöglicht. Der Zugang zu beliebten Streaming-Apps gelingt ganz leicht – zur Verfügung stehen beispielsweise Disney+, Prime Video, YouTube, DAZN, Apple TV+ und Netflix. Alle von LG-Fernsehern gewohnten Apps sind mit dem CineBeam Q verwendbar. Dazu gehören auch die Mediatheken von ARD und ZDF.
Funktionen wie AirPlay 2 für Apple-Geräte und Screen Share für Android-Geräte sind implementiert. Google Cast und Bluetooth bedienen wir komfortabel mit der Fernbedienung. Die kabellose Übertragung von Inhalten über das Smartphone funktioniert fehlerfrei. Fotos und Videos werden in überraschend guter Qualität gestreamt.
Ein implementierter Mediaplayer kann Fotos und Videos lesen, die per USB-C, HDMI oder kabellos übertragen werden. Alle relevanten Audio- und Videodateiformate werden unterstützt. Die Fotoausgabe erfolgt mittels Einzelbildschaltung oder als Diashow. 360°-Fotos können in 360° angezeigt werden. Darüber hinaus kann der CineBeam Q alle relevanten Auflösungen über HDMI sowie USB-C entgegennehmen und verarbeiten. Selbst mit den professionellen Formaten 4096 x 2160 kommt er klar.
Auflösung
LG setzt wie fast alle Projektorenhersteller in diesem Preissegment auf die bewährte Ein-Chip-DLP-Technologie von Texas Instruments, die über eine native Full-HD-Auflösung verfügt und via XPR-Shift bis zu 3840 x 2160 Pixel entgegennehmen, verarbeiten und sequenziell projizieren kann. Das XPR-Shift-Element ist hierbei nicht hörbar.
Bildschärfe und Konvergenz
Ein großer Vorteil der Ein-Chip-Technologie ist gegenüber Drei-Chip-Lichtwerfern, dass keine Konvergenzfehler erzeugt werden. Hintergrund: Es müssen keine drei Chips deckungsgleich aufeinander abgestimmt werden. Bei genauer Betrachtung sind keine farbigen Säume bei unserem Testgerät auszumachen.
Der Beamer liefert in der Mitte ein scharfes Bild mit allen Details. Einzelne Zeilen in Pixelauflösung werden sehr gut dargestellt und bieten dabei einen guten In-Bild-Kontrast. Sogar die ganz feinen Pixellinien kann der CineBeam Q vollständig voneinander trennen.
Dieser positive Eindruck setzt sich über weite Teile des Bildes fort. Oben links und rechts verzeichnen wir eine sehr gute Schärfe. Farbsäume sind mit bloßem Auge nicht zu sehen. Direkt vor der Leinwand sind einzelne schwarz-weiße Zeilen immer noch hervorragend differenziert.
Am unteren Bildrand lässt die Schärfe etwas nach, sodass dort die feinen Linien in Pixelauflösung nicht mehr vollständig abgebildet werden und ineinander verschwimmen. Die Farbtemperatur ist über die gesamte Fläche tadellos.
Farbwiedergabe
In der Werkseinstellung ist der Bildmodus „Standard“ aktiv, der eine zu bunte Farbdarstellung erzeugt. Die Farbtemperatur ist mit 11 785 K viel zu kühl. Die Einstellung „Hellster Modus“ fällt viel zu grün aus, weil die Laserdioden alles an Lichtleistung ausgeben, was sie besitzen – ungeachtet einer natürlichen Farbdarstellung.
Wir schalten in den Bildmodus „Experte Hell“, weil dieser nach der Kalibrierung sogar etwas heller ist als der Filmmaker-Modus. Die Farbtemperatur macht mit 6506 K praktisch eine Punktlandung bei HDTV-Testbildern. In HDR liegt der Wert fast gleichauf mit 6505 K.
Die Kalibrierung der Primär- und Sekundärfarben gelingt zügig. Während unser Testgerät den HDTV-Farbraum Rec. 709 nach der Kalibrierung im Bildmodus „Benutzer Hell“ mit rund 97 % abdeckt, wird der Farbraum in der Werkseinstellung des Bildmodus „Standard“ weit überspannt. Bis auf Blau und Magenta sind alle anderen Farben viel zu gesättigt. Durch die Kalibrierung haben wir den Gesichtern der Schauspieler ihren Sonnenbrand-ähnlichen Look ausgetrieben.
Der große UHD-Farbraum Rec. 2020 wird mit über 110 % abgedeckt. Nach der Kalibrierung machen alle Primär- und Sekundärfarben quasi Punktlandungen. Das führt zu einem überaus farbenfrohen Bildeindruck von HDR-Inhalten.
Im Auslieferungszustand schießen Rot und Blau aus dem Messdiagramm oben und unten heraus. Das erklärt die kühle Farbtemperatur von 11 785 K. Im Rahmen der Kalibrierung des Bildmodus „Experte Hell“ sind nur geringe Änderungen der RGB-Gain-Werte nötig, um einen annähernd perfekten Graustufenverlauf zu erhalten. Das Ergebnis sind vollkommen neutrale Farben über alle Helligkeitsabstufungen. Schwarz-Weiß-Fotos und Filme sind frei von Einfärbungen.
Die Delta-E-Ergebnisse gehen mit den vorherigen Messungen einher. Der Graustufenverlauf erreicht in der Werkseinstellung ein durchschnittliches Delta E von 11,5, was der hohen Farbtemperatur geschuldet ist. Die Farbabweichungen sind so groß, dass sie im realen Filmbild deutlich sichtbar sind – in unserem Fall durch einen Blauüberschuss und Rotmangel. Nach der Kalibrierung erzielen die Delta-E-Ergebnisse Referenzstatus mit durchschnittlich 0,8 und 1,1 im Maximum.
Die Primär- und Sekundärfarben weisen ab Werk ein Delta E von durchschnittlich 10,1 und in der Spitze 16,8 aus. Allein diese Farbabweichungen sind so groß, dass wir sie in realen Bildern ebenfalls deutlich wahrnehmen. Vor allem Gesichter haben einen Rotfarbstich, der wie ein Sonnenbrand anmutet. Durch die Kalibrierung verbessern sich die Ergebnisse auf ein durchschnittliches Delta E von 3,2 und 7,5 in der Spitze, sodass wir noch auf einem guten Niveau sind, ohne dabei Perfektion zu erlangen. Hintergrund ist die Abdeckung des Rec.-709-Farbraums von lediglich 97 %. Leider war es uns nicht möglich, die Zielkoordinaten im Bildmodus „Benutzer Hell“ zu treffen, was sich letzten Endes in den Delta-E-Werten niederschlägt.
Das Gamma verläuft in der Werkseinstellung abseits der Vorgabe von 2,2. Das Bild wird dadurch stark aufgehellt, was einen leicht „milchigen“ Look bedeutet. Die Ursache liegt in der zu hohen Nutzung des Dynamischen Kontrastes. Nach der Kalibrierung – und bei ausgeschaltetem Dynamischen Kontrast – verläuft das Gamma exzellent um die Vorgabe von 2,2. Das Ergebnis sind plastische Bilder mit hervorragender Durchzeichnung von hellen und dunklen Elementen. Es läuft nichts im Schwarz zu oder überstrahlt ins Weiß.
Die Lautstärke des Lüfters kommt in anderen User-Tests leider nicht so gut weg. Soll wohl doch eher lauter Richtung 40db nach einer gewissen Laufzeit sein.