Bildschärfe und Konvergenz
Die für den Test verwendete Gittergrafik ist im Original nicht viel größer als das hier gezeigte Thumbnail. Sie wird durch die Aufnahme vom Screen durch das Kameraobjektiv aber stark vergrößert. Daher haben wir die Originalgrafik zur besseren Vergleichbarkeit ebenfalls so weit vergrößert, bis das Pixelraster sichtbar wurde. Helligkeitsunterschiede an den Rändern sind aufnahmebedingt und spielen hier keine Rolle. Wichtig ist, dass die Pixelstruktur auch bei einer Interpolation sauber erhalten bleibt.
Das Pixelgitter ist mit freiem Auge auch dann nicht zu erkennen, wenn man sehr nahe an das Bild herangeht. Bei Geräten, die ihre native Auflösung ohne Pixel-Shift erzeugen, ist es nur eine Frage der Vergrößerung, bis das Pixelraster sichtbar wird. Bei Pixel-Shiftern dagegen werden die Pixel meist überlagert projiziert. Dadurch entsteht ein „analogerer“, aber auch etwas unschärferer Look, der die Digitalisierungs-Artefakte kaschiert. Durch die Überlagerung ist dann auch in einer Makro-Aufnahme kein Pixelgitter sichtbar. Das hat aber nicht nur Vorteile, weil hier ein Teil der Auflösung verschenkt und gar nicht im Bild sichtbar wird.
Beim LG HU85LS kann man das Pixelraster bei entsprechender Vergrößerung durchaus erahnen. Daraus schließen wir, dass der Proband die Pixel ausreichend weit verschiebt, um grundsätzlich tatsächlich 8 Millionen Pixel auf die Leinwand zu bringen. Hier ein Bildausschnitt, um das sichtbar zu machen:
Bei 1-Pixel-Strukturen werden die Nachteile des Pixelschubsens leider dennoch mehr als deutlich. Das sieht man am besten im direkten Vergleich. Rechts ist die Projektion des ASUS F1 zu sehen, der nur Full-HD-Auflösung bietet und 796 EUR kostet. Dennoch kann er seine native Auflösung problemlos akkurat „auf die Straße bringen“.
Der LG HU85LS dagegen verwischt die Linien trotz seiner 4K-Auflösung zu grauen Flächen. Feine Details gehen verloren. Fairerweise muss man dazusagen, dass die Projektion der Grafik unter 4K natürlich auch noch mal erheblich kleiner wird. Das ist aber nicht der Grund. Wir haben das Ergebnis aus nächster Nähe zudem mit einer Makro-Aufnahme gegengecheckt.
Natürlich besteht ein Spielfilm nicht aus grauen und schwarzen Linien mit einem Abstand von 1 Pixel. Der Vergleich soll aber die dargestellte pixelgenaue Darstellung zeigen.
Die Interpolation von Full-HD-Material gelingt dem LG HU85LS ordentlich. Da hier naturgegeben immer Skalierungsverluste auftreten, ist es überraschend und völlig untypisch, dass die Grafik interpoliert wesentlich besser aussieht, als bei nativer Auflösung.
Besser sieht es bei der Darstellung von Texten aus, da hier die Abstände nicht so eng sind, dass Pixel zusammenfallen. In der nativen Auflösung mögen die Textkanten durch das Pixel-Shifting zwar etwas fransig aussehen. Dabei sollte man aber bedenken, dass wir hier mit der Aufnahme schon so nahe am Bild sind, dass man das Pixelraster erkennen kann. In der Praxis wird der Vorteil der höheren Auflösung bei Texten durchaus erkennbar.
Neben der Auflösung und der Schärfe in der Bildmitte ist natürlich auch die Schärfeverteilung über das gesamte Bild ein wichtiges Qualitätskriterium. Hier ist vor allem das Objektiv gefragt. Objektive haben in der Regel in der Mitte ihre beste Abbildungsleistung. Zu den Rändern lassen sie nach und zeigen häufig auch geometrische Verzerrungen.
Wie wir im Kapitel „Aufstellung“ gezeigt haben, lässt sich die Objektivqualität eines UST-Projektors in unsere Testumgebung nicht mehr abschließend beurteilen. Dennoch haben unsere Abbildungen zur Schärfeverteilung eine gewisse Aussagekraft.
Die folgende Abbildungsserie zeigt unser Testbild, bei dem auf die Mitte fokussiert wurde, in der Gesamtansicht und jeweils Ausschnitte aus dem Originalbild von der Mitte und den Ecken.
Trotz der suboptimalen Aufstellung ist die Schärfeverteilung auch bis in die Ecken sehr ordentlich. Hier zeigt sich der Vorteil von Ultraweitwinkel-Objektiven und ihrer großen Schärfentiefe. Obwohl wir die Edge-Anpassung ganz massiv bemühen mussten, um das Bild in unsere Leinwand einzupassen, ist auch die Geometrie gut gelungen.
Ferner wird in diesem Vergleich das scheinbar nicht optimale Ergebnis bei der Auflösung von oben relativiert. Das Testbild hat hier eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln und wird im Vollbildmodus – also gestreckt – angezeigt. Dadurch sind die Abstände zwischen den Linien größer als 1 Pixel, und wir finden auch keine Probleme bei der Abbildung von feinen Details.
Hi,
habe den HU85LS für günstig Geld geschossen und versuche mir gerade in der Welt der CLR & FRESNEL Leinwänden.
Bei den CLR Leinwänden kommt es aber bei fast allen zu einem Blaustich. Hängt das an meinen Einstellung?
Gibt es irgendwelche speziellen Einstellungen für die verschiedenen Modi?
VG
Hast du denn eine UST-Leinwand verwendet, die für die Art der Beamer entwickelt wurden?
Eine kabellose HDMI-Übertragung ist in dieser Preisklasse ebenfalls schon inklusive. <- Wo steht das ???
Beispielsweise beim Epson EH-TW9400W
Sind die Leinwand wo getestet worden sind mit die normalen Gain 1.0 oder hab ihr da auch die speziell dafür vorgesehen UST-Leinwände wo das Licht von unten direkt nach vorne projiziert wird und die streulichte von der seite dann gedämpft wird.
Tolles Review, vielen Dank!
Ich bin Besitzer eines HU85LS und habe das Problem, dass das Bild bei sämtlichen Netflix Filme/Serien extrem ruckelt. Dies war beim vorgänger TV (Sony 47″) nicht der Fall.
Die Verbindungseinstellungen haben sich dabei nicht verändert: Shield TV (2015) -> AV Receiver -> HU85LS
Ist euch dieses Verhalten ebenfalls aufgefallen, oder liegt es eventuell an meine Einstellungen?
Ich überlege mir den Beamer auch zu kaufen. Verwenden Sie den Beamer als TV Ersatz, also auch bei Tageslicht? Wie zufrieden sind Sie ?
Da ich den Beamer nicht besitze, kann ich Ihnen bei dem geschilderten Problem leider nicht helfen. Vielen Dank für die Antwort.
Hab zwar ein alte UST-Beamer von Phillips mit normale Leinwand wo ich als TV Ersatz benütze.
Hab jedoch mal ein ein kleine LeinwandMuster bestellt wo extra für UST-Beamer ist und muss sagen, der Unterschied ist extrem. Jedoch ist der Leinwandfarbe grsu und nicht weiss. Was man Berücksichtigen muss.
Hoffe konnte dir da was helfen.
Vielen Dank für die Antwort. Ich konnte den LG schon in Action bestaunen, aber Langzeitanwendungen sagen mehr als der Kurzaufenthalt beim Händler. Das ich eine Hochkontrastleinwand benötige ist mir bekannt. Hab mich sehr intensiv damit auseinandergesetzt. Trotzdem Danke.
Hallo Marco, abgesehen von den im Test geschilderten Problemen beim Start der Streaming-Anwendungen: nein. Wenn sie sich aufrufen ließ, lief die Netflix-App im Test ausgesprochen gut und performant. Hast Du es schon mal mit der Netflix-App des Beamers dirket versucht?