Helligkeit, Schwarzwert und Kontrast
Für diese Untersuchung messen wir die mittlere Helligkeit bei einem weißen und einem schwarzen Testbild. Das statische Kontrastverhältnis (full on/off) ergibt sich als Quotient der beiden Werte. Zusätzlich berechnen wir die Effizienz der Lichtausbeute in Lumen/Watt.
Die Helligkeit gibt LG mit 2700 ANSI-Lumen an. Der Kontrast soll sagenhafte 2 000 000:1 erreichen. Die Verdunklungsvorhänge können laut LG daher offen bleiben. Und wie sieht es in der Realität aus?
Unsere Messungen zur Bildqualität finden überwiegend direkt im Lichtstrahl statt und sind somit von der Leinwand völlig unabhängig. Auch Aufstellung, Reflexionen und Streulicht sollten dabei keine große Rolle spielen. Wirklich interessant ist am Ende aber nicht das, was auf die Leinwand gefeuert wird, sondern nur das, was beim Zuschauer davon wieder ankommt. Bei einer herkömmlichen Projektion aus größerem Abstand geben unsere Messungen dazu auch einen sehr guten Anhaltspunkt. Den kann man dann zur eigenen Leinwand und zu dem verwendeten GAIN-Faktor in Relation setzen.
Ein UST-Projektor ist dagegen ein Sonderfall. Erst mit der dazugehörigen Erklärung bekommen die unten stehenden Messungen überhaupt eine Relevanz. Wie wir im Kapitel „Aufstellung“ gezeigt haben, trifft das Licht hier in einem sehr flachen Winkel von unten auf die Leinwand. Bei einer normalen Leinwand wird daher ein gutes Stück der Lichtleistung wieder im gleichen flachen Ausfallwinkel in Richtung der Decke und der seitlichen Wände vergeudet.
Bei der üblichen Messung mit flach auf der Leinwand aufliegendem Messgerät wird dieses nur von unten angeleuchtet. Die in Richtung des Lichtstrahls gewinkelte Messung ist dagegen im Handling nicht so präzise und vernachlässigt den Lichtverlust durch den Ausfallwinkel.
Wir haben die Messungen daher komplett zweimal durchgeführt. Dabei haben wir uns allerdings auf den Kinomodus in allen drei Lichtleistungsstufen beschränkt. Der „Dynamische Kontrast“ war hier deaktiviert. Bei Wahl einer kühleren Farbtemperatur könnten die Messungen noch etwas höher ausfallen. Ansonsten hängt die Lichtleistung primär von der Einstellung beim Eco-Modus ab. Nach unserer Einschätzung sind die Ergebnisse auch für die HDR-Wiedergabe repräsentativ.
Bereits bei flacher Messung erreicht der LG HU85LS exzellente Werte. Die Lichtleistung liegt weit über dem, was wir bislang an Projektoren im Test hatten. Auch das statische Kontrastverhältnis ist sehr hoch. Bei den von uns getesteten Geräten wird es nur vom Sony VPL-HW40ES aufgrund seines besseren Schwarzwertes übertroffen. Der Schwarzwert des LG HU85LS ist für einen DLP-Projektor aber messtechnisch auch ansprechend.
Helligkeit in Lumen | Schwarzwert in Lumen | Statisches Kontrastverhältnis | Lichtausbeute in Lumen Watt | |
Modus „Kino“, maximale Lichtleistung (Eco min) | 1704 | 0,9109 | 1871:1 | 7,5 |
Modus „Kino“, mittlere Lichtleistung (Eco mittel) | 1184 | 0,6596 | 1795:1 | 6,7 |
Modus „Kino“, minimale Lichtleistung (Eco max) | 918 | 0,5500 | 1670:1 | 6,1 |
Messwerte zu Helligkeit, Schwarzwerten und Kontrastverhältnis – Messung flach
Bei der gewinkelten Messung erreichen wir noch wesentlich höhere Werte, die sogar die Herstellerangabe weit übertreffen. Der Schwarzwert steigt in ähnlicher Relation, sodass das Kontrastverhältnis in etwa gleich bleibt. Eine Lichtleistung von rund 4700 Lumen ist im Heimkino schon ein Rekordwert.
Wie wir bereits bei der Aufstellung gezeigt haben, geht bei einer normalen Leinwand aber viel verloren und wird ggfls. wieder kontrastmindernd auf die Leinwand zurückgeworfen. Die hier wahrnehmbare Lichtleistung liegt nach unserer Einschätzung zwar noch ein gutes Stück höher als bei der flachen Messung, aber sicher nicht auf dem Niveau, das die gewinkelte Messung suggeriert.
Die gewinkelten Messungen dürften dagegen in Verbindung mit einer CLR-Leinwand realistischer werden. Hier soll das flach von unten einfallende Licht größtenteils wieder in Richtung der Zuschauer reflektiert werden. Mangels Verfügbarkeit konnten wir das zwar leider nicht testen. Die Messergebnisse sind aber äußerst vielversprechend und weisen darauf hin, dass der LG HU85LS auch am Tag ein echter TV-Ersatz werden könnte.
Helligkeit in Lumen | Schwarzwert in Lumen | Statisches Kontrastverhältnis | Lichtausbeute in Lumen Watt | |
Modus „Kino“, maximale Lichtleistung (Eco min) | 4715 | 2,2450 | 2100:1 | 20,7 |
Modus „Kino“, mittlere Lichtleistung (Eco mittel) | 3176 | 1,6203 | 1960:1 | 18,0 |
Modus „Kino“, minimale Lichtleistung (Eco max) | 2421 | 1,2892 | 1878:1 | 16,0 |
Messwerte zu Helligkeit, Schwarzwerten und Kontrastverhältnis – Messung gewinkelt
Die Lichtleistung haben wir wie immer gemittelt über die gesamte Bildfläche gemessen. Bei der Effizienz stellt der LG HU85LS selbst bisherige Rekordhalter wie den LG PF1500 oder den ASUS F1 aus dem LED-Lager komplett in den Schatten. Das ist schon bei der flachen Messung so. Durchaus realistisch ist hier aber auch das Ergebnis der gewinkelten Messung.
Helligkeitsverteilung und Homogenität
Wir untersuchen die Helligkeitsverteilung und die farbliche Homogenität mit einem weißen Testbild, das an neun Punkten vermessen wird. Daraus berechnen wir zunächst die Helligkeitsabweichungen von der Bildmitte. Die Wahrnehmungsschwelle für Helligkeitsunterschiede liegt bei etwa 10 bis 20 Prozent.
Die ungewichtete mittlere Helligkeit liegt bei guten 90 Prozent. Allerdings stellen wir bei der Helligkeitsverteilung wie auch bei der Farbhomogenität deutlich sichtbare Abweichungen fest, sodass das Ergebnis hier nur zufriedenstellend ausfällt. Hinsichtlich der Helligkeitsverteilung ist im Bild unten deutlich ein Hotspot in der Mitte zu sehen, die Ungleichmäßigkeit bei der Farbhomogenität im gesamten Bild ebenfalls. Aufgefallen ist uns das aber nur bei statischen Testbildern.
Im folgenden linken Bild ist das schwarze Testbild zu sehen, wie man es auch mit freiem Auge sieht. Das Foto rechts zeigt das Schwarzbild mit verlängerter Belichtung, um die Problembereiche stärker sichtbar zu machen.
Beim Schwarzbild erkennt man, dass die untere Bildhälfte etwas heller aussieht und einen leichten rötlichen Schimmer zeigt. Auch hier ist uns davon in bewegten Filmszenen nichts negativ aufgefallen.
Hi,
habe den HU85LS für günstig Geld geschossen und versuche mir gerade in der Welt der CLR & FRESNEL Leinwänden.
Bei den CLR Leinwänden kommt es aber bei fast allen zu einem Blaustich. Hängt das an meinen Einstellung?
Gibt es irgendwelche speziellen Einstellungen für die verschiedenen Modi?
VG
Hast du denn eine UST-Leinwand verwendet, die für die Art der Beamer entwickelt wurden?
Eine kabellose HDMI-Übertragung ist in dieser Preisklasse ebenfalls schon inklusive. <- Wo steht das ???
Beispielsweise beim Epson EH-TW9400W
Sind die Leinwand wo getestet worden sind mit die normalen Gain 1.0 oder hab ihr da auch die speziell dafür vorgesehen UST-Leinwände wo das Licht von unten direkt nach vorne projiziert wird und die streulichte von der seite dann gedämpft wird.
Tolles Review, vielen Dank!
Ich bin Besitzer eines HU85LS und habe das Problem, dass das Bild bei sämtlichen Netflix Filme/Serien extrem ruckelt. Dies war beim vorgänger TV (Sony 47″) nicht der Fall.
Die Verbindungseinstellungen haben sich dabei nicht verändert: Shield TV (2015) -> AV Receiver -> HU85LS
Ist euch dieses Verhalten ebenfalls aufgefallen, oder liegt es eventuell an meine Einstellungen?
Ich überlege mir den Beamer auch zu kaufen. Verwenden Sie den Beamer als TV Ersatz, also auch bei Tageslicht? Wie zufrieden sind Sie ?
Da ich den Beamer nicht besitze, kann ich Ihnen bei dem geschilderten Problem leider nicht helfen. Vielen Dank für die Antwort.
Hab zwar ein alte UST-Beamer von Phillips mit normale Leinwand wo ich als TV Ersatz benütze.
Hab jedoch mal ein ein kleine LeinwandMuster bestellt wo extra für UST-Beamer ist und muss sagen, der Unterschied ist extrem. Jedoch ist der Leinwandfarbe grsu und nicht weiss. Was man Berücksichtigen muss.
Hoffe konnte dir da was helfen.
Vielen Dank für die Antwort. Ich konnte den LG schon in Action bestaunen, aber Langzeitanwendungen sagen mehr als der Kurzaufenthalt beim Händler. Das ich eine Hochkontrastleinwand benötige ist mir bekannt. Hab mich sehr intensiv damit auseinandergesetzt. Trotzdem Danke.
Hallo Marco, abgesehen von den im Test geschilderten Problemen beim Start der Streaming-Anwendungen: nein. Wenn sie sich aufrufen ließ, lief die Netflix-App im Test ausgesprochen gut und performant. Hast Du es schon mal mit der Netflix-App des Beamers dirket versucht?