Acer eDisplay Management
Von der mitgelieferten CD lässt sich die Software Acer eDisplay Management installieren, die etliche der OSD-Funktionen gewährleistet. Darüber hinaus wartet das Programm mit Farbkalibrierung, erweiterten Bildschirmdaten, Speichermöglichkeit für Benutzer-Presets und Pivotierungsmenü auf. Letzteres erhält automatisch einen eigenen Reiter in den erweiterten Eigenschaften der Anzeige. Sowohl der Funktionsumfang der Software als auch die dadurch gegebene alternative Einstellmöglichkeit per Maussteuerung haben überzeugt, sind sie doch eine willkommene Erleichterung für Anwender, die des lahmen OSDs überdrüssig sind.
Bildqualität
Der Paneltyp des Acer S243HLbmii ist ein TN-Film mit Antireflexionsbeschichtung – kostengünstig und reaktionsschnell. 0,276 Millimeter beträgt der Pixelabstand. Sechs Bit pro Farbkanal bietet das verbaute TN-Panel an; rechnerisch lassen sich bloß ca. 260.000 Farben darstellen. Banding in feinen Farbverläufen ist dennoch kaum vorhanden, da Acer eine HiFRC-Schaltung implementiert, die dem Bildschirm zu 16,7 Millionen Farben verhilft.
Hierbei nimmt ein Pixel über mehrere Frames hinweg verschiedene Farbtöne an, die unser Gehirn zum Zielfarbton zusammensetzt. Benachbarte Pixel werden via Dithering einbezogen. Je besser die Schaltung funktioniert, desto näher kommt die Simulation einem echten 8-Bit-Panel. Im gegenteiligen Fall treten bspw. unschöne Jeansmuster oder Flimmern bei bestimmten Farben auf. In unserem Fall ist Banding in der Werkseinstellung zwar recht geringfügig ausgeprägt, Farbverläufe, überprüft anhand von Testbildern, könnten allerdings sauberer sein. Besonders dunkle Bereiche lassen Banding erkennen. Hier treten die Eigenheiten der verwendeten Panelbauart hervor.
Bekanntlich misst der dynamische Kontrast das Verhältnis zweier aufeinander folgender Bilder. Laut Acer hat der S243HL das extrem hohe dynamische Kontrastverhältnis von 8.000.000:1, welches wir im Rahmen unseres Tests weder reproduzieren wollten noch konnten. Die Messung des für uns interessanten statischen Kontrasts ergab ein Verhältnis von 752:1 – ein guter Wert, welcher allerdings nach der Kalibrierung auf nur noch 470:1 absank.
In der Disziplin Graustufendarstellung schneidet der S243HLbmii bloß mittelmäßig ab. So verschluckt er die fünf dunkelsten und die fünf hellsten Werte.
Die Ausleuchtung des S243HLbmii kann uns vollkommen überzeugen: Sie wirkt einerseits sehr gleichmäßig, darüber hinaus treten weder beim Ladebildschirm des Betriebssystems noch bei ganz schwarzen Flächen unschöne Lichthöfe am Panelrand auf.
Laut Acer soll die LED-Beleuchtung nicht nur besonders zuverlässig sein, sondern auch die Darstellung eines größeren Farbbereichs mit besserer Sättigung möglich machen. Das konnten wir in diesem Test nicht verifizieren. Nicht nur der 3D-Farbraumvergleich widersprach dieser Aussage, auch der UGRA-Test ergab ein anderes Bild.
Helligkeit
Helligkeit | Hersteller | Gemessen |
100 % | 250 cd/m² | 269 cd/m² |
50 % | k.A. | 177 cd/m² |
33 % | k.A. | 146 cd/m² |
0 % | k.A. | 86 cd/m² |
Auf höchster Stufe beträgt die Helligkeit des S243HLbmii 250 cd/m². Unser Messwert von 269 cd/m², gemessen in der Werkseinstellung, übererfüllt diese Vorgabe und bestätigt den subjektiven Eindruck einer hohen Monitorhelligkeit. Das große Helligkeitsspektrum von 183 cd/m² lässt sich leicht errechnen, sobald die Minimalhelligkeit von 86 cd/m² einbezogen wird.
Der werksseitige Schwarzpunkt ist mit 0,32 cd/m² sehr hell, fast zu hell mit Blick auf die im Profiltest der Werkseinstellung erreichte Helligkeit von 241 cd/m². Der resultierende Kontrast von 752:1 weicht von der Herstellerangabe (1.000:1) deutlich ab. Nach der Kalibrierung sinkt der Kontrast auf das deutlich schlechtere Verhältnis von 470:1.
Helligkeitsverteilung
Die Helligkeitsverteilung ermittelten wir an 15 einzelnen Messpunkten. Bei einem Helligkeitswert von 53 erhielten wir in der Mitte des Displays mit 140 cd/m² den gewünschten Basiswert.
Das Ergebnis untermauert unser subjektives Empfinden, die Helligkeitsverteilung sei recht ausgewogen. Mit 19 cd/m² oben links weicht das Display am stärksten vom kalibrierten Wert ab, auf der linken Seite finden sich insgesamt die höchsten Abweichungen. Das gesamte obere Viertel entfernt sich mit einem Durchschnittswert von 14,8 cd/m² am deutlichsten vom Referenzwert. Der aus allen 15 Messpunkten errechnete Durchschnitt von 10,13 cd/m² kann als gut befunden werden, zumal die Inhomogenität nur durch unser Messen zutage kam; subjektiv ist nichts davon zu merken.
Blickwinkel
Die Spezifikationen weisen für den Acer Monitor maximale Blickwinkel von 170 Grad horizontal und 160 Grad vertikal auf, bei einem Restkontrastverhältnis von 10:1. Maximale 178 Grad in beide Richtungen sind es, wenn das Restkontrastverhältnis 5:1 beträgt. Eine Aussage darüber, ob aus großen Blickwinkeln Negativeffekte und Farbenverfälschungen auftreten, treffen diese Angaben nicht.
Für den eingeschränkten Winkel, innerhalb dessen sich der Kopf bei der Bildschirmarbeit bewegt, können wir Entwarnung geben – Veränderungen sind hier kaum merklich. Wird aus einer sehr schrägen Perspektive auf das Panel geschaut, kommt es zu den TN-typischen Verfälschungen: Das Bild wird blasser, weil der Kontrast abnimmt, und zeigt einen Gelbstich.
Erfreulich ist der subjektive Eindruck, dass Farben nirgends komplett umgekehrt werden, ein Negativeffekt bleibt gänzlich aus. Selbst von oben betrachtet, hält das Bild stand; das Blasserwerden und die kälteren Farben sind bis zu einem bestimmten Winkel noch akzeptabel. Kritisch sind die Veränderungen jedoch, sobald der Monitor aus einem praxisfernen Winkel von unten betrachtet wird.