3D-Farbraumvergleich
Wie gut die Farbräume tatsächlich umschlossen werden, kann aber nur die folgende dreidimensionale Betrachtung der Farbräume zeigen.
Erläuterung: In den 3D-Ansichten stellt das schwarze Netz den jeweiligen Standardfarbraum dar, das weiße Netz den Monitorfarbraum. Die Schnittmenge beider Farbräume macht der bunte Würfel kenntlich. Dort, wo das schwarze Netz aus dem bunten Würfel herausragt, ist der jeweilige Standardfarbraum größer, als der, den der TFT tatsächlich darstellen kann. Ragt umgekehrt das weiße Netz aus dem Würfel heraus, so ist an dieser Stelle der Monitorfarbraum größer als der jeweilige Standardfarbraum.
ISOcoated: 92 % Abdeckung
sRGB-Farbraum: 96 % Abdeckung
Der Farbraum des AOC 2436Pwa ähnelt dem sRGB-Farbraum in Form und Volumen sehr. Daher ist hier eine Abdeckung von 96 Prozent möglich. Unterschiede gibt es vor allem bei grünen Farben wie später auch das zweidimensionale Diagramm und der deltaE-Test zeigen dürften. Der ISOcoated-Farbraum wird mit guten 92 Prozent abgedeckt.
deltaE-Abweichung
Erläuterung der Abweichung deltaE: Die Abweichung der Farbwerte wird in deltaE 94 (dE) angegeben. Gemessen werden mehrere Grauabstufungen, die primären (RGB) und die sekundären (CMY) Grundfarben. Ein deltaE-Wert von eins entspricht dem kleinsten Farbunterschied, den das menschliche Auge üblicherweise wahrnehmen kann.
Bei den Farben erkennen die meisten Menschen Unterschiede ab einem Wert von drei. Unsere Augen sind allerdings für Grüntöne besonders empfindlich, sodass bei diesen bereits kleinere Unterschiede wahrgenommen werden. Die durchschnittliche Abweichung sollte unter drei dE liegen, das Maximum unter zehn dE, besser unter sechs dE. Bis zehn deltaE haben zwei Farben jedoch noch genügend Ähnlichkeit zueinander.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Standard
Werkseinstellung | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6344 |
Helligkeit / cd/m² | 120 | 251 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,33 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 760 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 1,97 |
Die Werkseinstellung zeichnet sich vor allem durch eine sehr instabile Grauachse aus, während sich die Farbabweichungen noch auf vertretbarem Niveau befinden. Mit 251 cd/m² ist das Gerät viel zu hell eingestellt. Verbunden mit einem Schwarzwert von 0,33 cd/m² ergibt sich ein – für ein TN-Panel – durchschnittlicher Kontrast.
Da die Werkseinstellung als Ausgangspunkt für die meisten Benutzer sehr wichtig ist, haben wir mit Hilfe von HCFR eine noch genauere Darstellung aufbereitet.
Vergleich des Werkseinstellung sRGB mit dem sRGB Standard
sRGB-Modus | sRGB-Standard | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6313 |
Helligkeit / cd/m² | 120 | 243 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,32 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 758 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,02 |
Da der 2436Pwa auch einen sRGB-Modus besitzt, testeten wir auch diesen. Leider konnten wir im Vergleich zur Werkseinstellung keine Besserung erkennen. Im Gegenteil: Das Durchschnitts-deltaE ist sogar noch um 0,1 gestiegen.
Profilgenauigkeit sRGB
Profilgenauigkeit | Profilwert | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6552 | 6568 |
Helligkeit / cd/m² | 117 | 117 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,21 | 0,21 |
Kontrast / x:1 | 556 | 556 |
Gamma / Durchschnitt | 2,20 | 2,18 |
Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Geringe Abweichungen lassen darauf schließen, dass die Monitorcharakteristik korrekt erfasst wurde und stabil bleibt. Das CMM (ColorManagementModule) farbmanagementfähiger Software kann damit ein möglichst (die Grenze setzt spätestens der Monitorfarbraum) ideales Tonwertmapping gemäß dem ausgewählten Rendering-Intent, durchführen.
Das in iColor erstelle Profil beschreibt den Monitor fast perfekt, nur die Farben weichen etwas vom Profilwert ab. Festzuhalten bleibt aber auch, dass der Kontrast im Zuge der Kalibrierung und dem damit verbundenen Senken der Helligkeit stark nachgelassen hat.
Vergleich des kalibrierten Profils mit dem sRGB Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6500 | 6561 |
Helligkeit / cd/m² | 120 | 117 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,21 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 556 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | 2,18 |
Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem jeweiligen Profil des Arbeitsfarbraumes (sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB) versehen und ausgemessen. Als CMM kam Adobe (ACE) zum Einsatz.
Mit der Beschränkung auf Primär- und Sekundärfarben können wir natürlich kein wirklich detailliertes Bild zeichnen. So müssen beispielsweise Unterabdeckungen überhaupt nicht ins Gewicht fallen, wenn entsprechende Tonwerte, die außerhalb des Monitorfarbraums liegen, nicht im betrachteten Bild vorhanden sind. Aufgrund des relativ farbmetrischen Rendering-Intents bleiben durch das CMM verursachte Farbraumkompressionen aus.
Der Farbraumvergleich hat bereits gezeigt, dass der AOC 2436Pwa aufgrund nicht ausreichender Abdeckung von sRGB mit Grüntönen auch nach der Kalibrierung Probleme haben wird. Dies äußert sich durch einen deltaE Wert von 2,2. Immerhin konnte die Grauachse und das Gamma erheblich korrigiert werden. Schade jedoch, dass der Kontrast stark unter der Kalibrierung zu leiden hat.
UGRA-Test
Um den Monitor nach allgemeinen Anforderungen zu testen, haben wir den 23,6-Zoller auf die Vorgaben der UGRA kalibriert (5800 K, Gamma 1,8 und 120 cd/m²). Leider verfehlt der 2436Pwa die UGRA-Vorgaben sehr knapp: Es wird erwartet, dass ein Monitor 95 Prozent aller Grauwerte darstellen kann. Der AOC 2436Pwa brachte es leider nur auf 93,5 Prozent und bestand den UGRA-Test damit nicht.