Test Monitor Asus PA246Q
5/9

Wichtiger Hinweis

Der Asus PA246Q verhält sich im Anwender-Bildmodus wie der bereits von uns getestete DELL U2410. Das Monitorverhalten ist hier von einer starken Nichtlinearität gekennzeichnet. Eine sinnvolle Nutzung dieses Bildschirmmodus ist damit nicht möglich. Das ist deswegen sehr bedauerlich, weil man nur hier Zugriff auf die RGB-Gain-Regler zur Weißpunktanpassung über die leistungsfähige Monitorelektronik hat.

Bei einer Kalibration im unproblematischen Standard-Bildmodus muss der gewünschte Weißpunkt verlustbehaftet über die Grafikkarten-LUT sichergestellt werden. Eine Alternative wäre die Kalibration mit dem aktuell anliegenden Weißpunkt in der jeweiligen OSD-Einstellung. In diesem Fall kann der Benutzer den Weißpunkt (3 Presets) aber kaum auf seine eigenen Umgebungs-/ Abmusterungsbedingungen abstimmen, zumal die Presets relativ weit vom suggerierten Ziel entfernt liegen.

Dieses Verhalten untermauert den Verdacht, dass der Asus PA246Q und DELL U2410 nicht nur im Hinblick auf das Panel identisch sind. Auch die Elektronik differiert mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht. Genauere Informationen zu Gründen und Auswirkungen (manifestieren sich u.a. durch hohe Abweichungen im Rahmen der Profilvalidierung) des nichtlinearen Verhaltens haben wir in einem separaten Artikel dokumentiert.

Für die nachfolgenden Tests haben wir Kalibration und Profilierung im Standard-Bildmodus durchgeführt.

Profilgenauigkeit

Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Wir beschränken uns dabei nachfolgend auf das Monitorprofil, das im Rahmen der Kalibrierung auf die sRGB-Empfehlungen bezgl. Weißpunkt und Gradation erstellt wurde. Nach Kalibrierung und Profilierung wurde aus der verwendeten Software heraus ein Profiltest durchgeführt, der den Ist-Zustand des Monitors mit den Transformationen vergleicht, die sich aus dem Monitorprofil ergeben. Die Referenzwerte leiten sich entsprechend aus dem Monitorprofil ab.

Profilgenauigkeit Ziel Erreicht
6492 6489
95.18 100.00 108.97 95.20 100.00 108.96
0,03
0,35 0,38
149,7 149,7
sRGB (~ Gamma 2,2) ~2,18 (Avg.)

* CCT-Bezug

Asus Pa246q Monitor PA246Q Profilgen
 

Die Profilvalidierung hat ergeben dass der Asus PA246Q in der Lage ist, die im Zuge der Kalibrierung und Profilierung eingestellten Werte konstant zu halten. Wie das Diagramm zeigt fallen die Abweichungen sehr gering aus.

Die Softwarekalibrierung und anschließende Profilierung basierte auf den weiter unten aufgeführten Parametern (Helligkeit: sofern mit Bordmitteln erreichbar). Die Anführungszeichen sollten deutlich machen, dass es im Rahmen der Kalibrierung keinesfalls zu einer zielgerichteten Farbraumemulation kommt, sondern lediglich die in Klammern aufgeführten Vorgaben und eine möglichst hohe Neutralität bzw. Linearität sichergestellt werden. Die „Farbechtheit“ wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software und der im Profil erfassten Monitorcharakteristik erreicht. Weißpunkt und Gradation sind dabei im Rahmen der Kalibrierung keine fixen Größen.

Ohne Möglichkeit der RGB-Gain Anpassung muss, trotz der guten Neutralität, relativ stark über die Grafikkarten-LUT korrigiert werden. Im Falle der Kalibration mit L*-Gradation kommt die höhere Abweichung zwischen tatsächlicher und gewünschter Gradationscharakteristik hinzu.

Asus Pa246q Monitor PA246Q Farbk SRGB
Asus Pa246q Monitor PA246Q Farbk AdobeRGB
Asus Pa246q Monitor PA246Q Farbk AdobeRGB
Darstellung der RGB-Korrekturkurven der Grafikkarte nach der „sRGB“-, „AdobeRGB“- und „ECI-RGB 2.0“-Softwarekalibrierung mit iColor. Je näher die drei Farblinien an der 45°-Achse liegen, umso weniger Farben müssen zur korrekten Kalibrierung von der Grafikkarte verworfen werden und umso lückenloser bleiben Farbverläufe.

Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem jeweiligen Profil des Arbeitsfarbraumes (sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB 2.0) versehen und ausgemessen. Als CMM kam Adobe (ACE) zum Einsatz. Aufgrund des relativ farbmetrischen Rendering-Intents bleiben durch das CMM verursachte Farbraumkompressionen aus.

Vergleich mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils

Software kalibriert Ziel Erreicht
D65 (6502) 6355
95.04 100.00 108.88 95.33 100.00 107.06
1,22
– (0,08) 0,57
149,7
0,20
748
sRGB ~sRGB

* CCT-Bezug

Asus Pa246q Monitor PA246Q Kalibriert SRGB Farben
 
Asus Pa246q Monitor PA246Q Kalibriert SRGB Grauachse
 
Asus Pa246q Monitor PA246Q Kalibriert SRGB Gamma
Vergleich mit dem AdobeRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils

Software kalibriert Ziel Erreicht
D65 (6502) 6355
95.04 100.00 108.88 95.27 100.00 109.87
0,72
– (0,08) 0,56
148,8
0,19
783
Gamma 2,2 ~Gamma 2,2 (avg.)

* CCT-Bezug

Asus Pa246q Monitor PA246Q Kalibriert AdobeRGB Farben
 
Asus Pa246q Monitor PA246Q Kalibriert AdobeRGB Grauachse
 
Asus Pa246q Monitor PA246Q Kalibriert AdobeRGB Gamma
 

Vergleich mit dem ECI-RGB 2.0-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils

Software kalibriert Ziel Erreicht
D50 (5002) 6039
96.42 100.00 82.51 96.50 100.00 83.60
0,88
– (0,07) 0,44
144,5
0,23
628
L* ~L*

* CCT-Bezug

Asus Pa246q Monitor PA246Q Kalibriert ECI RGB Farben
 
Asus Pa246q Monitor PA246Q Kalibriert ECI RGB Grauachse
 
Asus Pa246q Monitor PA246Q Kalibriert ECI RGB Gamma
 

Obwohl wir aus dem Standard Bildmodus heraus profilieren müssen und keine Änderungen an den RGB Gains vornehmen konnten, zeigt der Asus PA246Q beeindruckende Resultate. Besonders nach Kalibrierung und Profilierung auf die Vorgaben von sRGB und AdobeRGB bleiben die DeltaE Werte ausgesprochen niedrig. Die Grafikkarte muss zwar den viel zu kühlen Weißpunkt nachkorrigieren aber die potente Elektronik des Asus PA246Q kann dieses Manko gut kompensieren. Erst mit Profilierung auf den ECI-RGB 2.0 Arbeitsfarbraum, stößt die interne 12-Bit LUT an ihre Grenzen. Aber auch dieses Ergebnis liegt im üblichen Bereich von Bildschirmen mit erweitertem Farbraum. Deutlich verbessert haben sich Gammaverlauf und Weißpunkt aber auch die Grauachse liefert ein noch geringeres DeltaE. Mit Verbesserung des Schwarzpunkts steigt das Kontrastverhältnis sogar bis auf 783:1 an.

Damian Köb

... stieß 2009 zum PRAD-Team und schreibt mit anhaltender Begeisterung fundierte Monitor-Testberichte. Als Vater von zwei Kindern verbringt er seine Freizeit mit der Familie, macht Sport, spielt Computerspiele und fährt Motorrad.

Interessante Themen

Schreibe einen Kommentar

* Sie müssen das Kästchen aktivieren, ansonsten können Sie keinen Kommentar erstellen. Sollten Sie dennoch versuchen Ihren Kommentar zu posten, ohne akzeptiert zu haben, wird eine neue Seite geöffnet und Sie erhalten einen Hinweis. Alle eingetragenen Daten, inklusive des Kommentars, gehen dabei verloren!

Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
  • Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)
  • Sonderaktionen wie Lesertests, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele
(unregelmäßig)
Nichts verpassen mit unserem Newsletter
Noch mehr Informationen über Display-Technologien in deine Mailbox!
Sonderaktionen wie Lesertest, Spezial-Angebote oder PRAD-Gewinnspiele (unregelmäßig)
Die Top-Artikel der Woche als kompakte Zusammenfassung (wöchentlich)