Profilgenauigkeit
Im kalibrierten Zustand überprüfen wir zunächst die Profilgenauigkeit. Geringe Abweichungen lassen, sofern das Messgerät exakt arbeitet, darauf schließen, dass die Monitorcharakteristik korrekt erfasst wurde und stabil bleibt. Das CMM (ColorManagementModule) farbmanagementfähiger Software kann damit möglichst (die Grenze setzt spätestens der Monitorfarbraum) ideal in Monitor-RGB transformieren. Steigen die Abweichungen zu einem späteren Zeitpunkt spürbar an, ist es Zeit für eine neue Kalibrierung und anschließende Profilierung.
Von den während der Kalibrierung durchgeführten Änderungen an Bildschirmeinstellungen und Grafikkarten-LUT (bzw. in diesem Fall Monitor-LUT), die zu einer neutralen Grauachse, gewünschter Gradation und Weißpunkt führen sollen, profitiert man auch in ungemanagten Umgebungen.
Wir beschränken uns nachfolgend auf das Monitorprofil, das im Rahmen der Kalibrierung auf die sRGB-Empfehlungen bzgl. Weißpunkt und Gradation erstellt wurde. Nach Kalibrierung und Profilierung wurde aus der verwendeten Software heraus ein Profiltest durchgeführt, der den Ist-Zustand des Monitors mit den Transformationen vergleicht, die sich aus dem Monitorprofil ergeben.
Die Referenzwerte ergeben sich entsprechend aus dem Monitorprofil:
Profilgenauigkeit | Profil | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | 6526 | 6522 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 140 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,20 | 0,20 |
Kontrast / x:1 | 699 | 699 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | sRGB (~2,2) |
Der Eizo CG243W leistet sich auch hier keine Schwächen, die im größeren Umfang allerdings für den Farbmanagement-Workflow auch fatal wären. Der im Monitorprofil erfasste Monitorzustand deckt sich mit der „Nachmessung“. Die nach 24 Stunden durchgeführte Messung ergab ebenfalls keine signifikanten Veränderungen. Die Bildschirmparameter bleiben also stabil.
Die testweise durchgeführte Softwarekalibrierung und anschließende Profilierung basierte auf folgenden Parametern im „User“ Mode:
„sRGB“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: sRGB, Weißpunkt: D65)
Helligkeit: 45 %, Kontrast: 100 %, Blacklevel: je 0 %, Rot: 86, Grün: 93, Blau: 100.
„AdobeRGB“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: 2.2, Weißpunkt: D65)
Helligkeit: 46 %, Kontrast: 100 %, Blacklevel: je 0 %, Rot: 86, Grün: 93, Blau: 100.
„ECI-RGB 2.0“ (Helligkeit: 140 cd/m², Gamma: L*, Weißpunkt: D50)
Helligkeit: 32 %, Kontrast: 100 %, Blacklevel: je 0 %, Rot: 100, Grün: 94, Blau: 73.
Das Verhalten in farbmanagementfähiger Software
Um einen ersten Eindruck von den tatsächlichen Abweichungen in farbmanagementfähiger Software zu geben, haben wir in Adobe Photoshop entsprechende Testpattern erzeugt, mit dem jeweiligen Profil des Arbeitsfarbraumes (sRGB, AdobeRGB, ECI-RGB) versehen und ausgemessen. Als CMM kam Adobe (ACE) zum Einsatz.
Mit der Beschränkung auf Primär- und Sekundärfarben können wir natürlich kein wirklich detailliertes Bild zeichnen. So müssen beispielsweise Unterabdeckungen überhaupt nicht ins Gewicht fallen, wenn entsprechende Tonwerte, die außerhalb des Monitorfarbraums liegen, nicht im betrachteten Bild vorhanden sind. Aufgrund des relativ farbmetrischen Rendering-Intents bleiben durch das CMM verursachte Farbraumkompressionen aus.
Vergleich des kalibrierten Profils mit dem sRGB Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | D65 | 6522 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 140 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,20 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 699 |
Gamma / Durchschnitt | sRGB (~2,2) | sRGB (~2,2) |
Der Farbraumvergleich in Lab nahm das Ergebnis im Prinzip schon vorweg. Die Abweichungen sind aufgrund der kompletten Abdeckung von sRGB auf sehr geringem Niveau. Die Grauachse ist nach der Kalibrierung noch etwas neutraler geworden.
Vergleich des kalibrierten Profils mit dem AdobeRGB Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | D65 | 6493 |
Helligkeit / cd/m² | 140 | 140 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,20 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 699 |
Gamma / Durchschnitt | 2,20 | 2,20 |
Die Abweichungen bleiben auch mit AdobeRGB als Quellfarbraum auf vernachlässigbar niedrigem Niveau, zumal wir ja, wie angedeutet, mit den Primär- und Sekundärfarben hier nur einige „Extremwerte“ überprüfen.
Vergleich des kalibrierten Profils mit dem ECI RGB 2.0 Standard
Kalibriert | Ziel | Erreicht |
Weißpunkt / Kelvin | D50 | 5018 |
Helligkeit / cd/m² | 120 | 121 |
Schwarzpunkt / cd/m² | 0,00 | 0,17 |
Kontrast / x:1 | Nativ | 711 |
Gamma / Durchschnitt | LStar | 2,34 |
Auch beim Vergleich mit ECI-RGB ergeben sich keine Überraschungen. Die größere Abweichung im Rot war bereits durch die Lab-Ansicht vorweggenommen, in der sich eine größere Unterabdeckung offenbarte. Grundsätzlich kann man aber auch in ECI-RGB arbeiten.