Blickwinkel
Wie vom Hersteller beworben, bietet das IPS-Panel des Eizo FS2333 einen sehr großen Blickwinkel. Dabei treten selbst bei sehr steilem Blickwinkel nahezu keine Farbveränderungen auf. Allerdings nehmen Helligkeit und Kontrast ab und vor allem mit Blick von oben oder unten dunkelt das Panel stärker ab als bei seitlicher Betrachtung. Aufhellungen dunkler Tonwerte sind ein typisches Verhalten von IPS-Panels. Beim Eizo FS2333 fallen die Aufhellungen aber minimal stärker auf, wobei es hier darauf ankommt in welcher Höhe bei seitlicher Betrachtung auf das Panel geschaut wird.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert. Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite DTP94 und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
sRGB: 96,6 % Farbraumabdeckung
Mit knapp 97 Prozent kann der Eizo FS2333 den sRGB Farbraum fast vollständig abdecken. Ohne auffallende Unterabdeckung in gewissen Farbbereichen ist daher kaum bis gar nicht mit Farbabrissen zu rechnen.
Vergleich der Werkseinstellungen (User1 Modus) mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Zwar ist beim Eizo FS2333 der Eco Modus mit aktiviertem Lichtsensor werkseitig voreingestellt, da in diesem Modus die Farbsättigung allerdings auf -10 eingestellt ist und nur die Helligkeit verändert werden kann, haben wir im User1 Modus die Werkspresets gemessen.
In diesem Modus ist die Helligkeit auf 100 Prozent voreingestellt was 238 cd/m² betrifft. Der Schwarzpunkt liegt bei 0,31 cd/m². Ein durchschnittliches Gamma von 2.15 liegt nur wenig unter dem Sollwert, die Grauachse fällt daher bereits werkseitig sehr neutral aus. Das DeltaE der Farbwerte ist ohne Anpassungen allerdings noch etwas hoch und zeigt Verbesserungspotential.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des sRGB-Modus mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Der sRGB Modus ist dem User Modus sehr ähnlich, ebenso wie das durchschnittliche DeltaE der Farbwerte. Wir messen eine Helligkeit von 229 cd/m² und einen Schwarzpunkt von 0,29 cd/m², die durchschnittliche Gradation ist mit 2.36 allerdings zu hoch.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum unter Berücksichtigung des Monitorprofils
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erreicht. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) wird erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software erreicht.
Hier wird nun das Potential des Eizo FS2333 sichtbar. Die Vorgaben werden fast in allen Bereichen erreicht. Bei einer Helligkeit von 140 cd/m² liegt der Schwarzpunkt nun bei 0,21 cd/m². Lediglich die Gradation ist mit durchschnittlich 2.15 noch etwas zu niedrig.
Mit folgenden Einstellungen haben wir dieses Ergebnis erzielt:
Helligkeit: 54 %, Kontrast: 50, Gamma: 2.2, Farbtemperatur: Aus, Rot: 94, Grün: 100, Blau: 86
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Interpolation
Je nach Betriebsart bietet der Eizo FS2333 unterschiedliche Skalierungsoptionen. Im PC-Betrieb stehen die Optionen Vollbild, Automatik und Normal zur Auswahl. Normal betitelt eine 1:1 Darstellung. Mit Automatik wird bei jeder Auflösung automatisch das richtige Seitenverhältnis eingestellt und Vollbild stellt die Auflösung wie der Name schon vermuten lässt, bildschirmfüllend dar.
Bei externer Zuspielung kommen noch zwei weitere Auswahlmöglichkeiten dazu und zwar Letterbox und Vergrößert. Zusätzlich kann Overscan noch ein- oder ausgeschalten werden.
Die Interpolationsqualität des Eizo FS2333 ist sehr gut, besonders in Kombination mit dem Schärferegler, der im OSD als Glätten bezeichnet wird. Werkseitig ist ein Wert von 3 eingestellt und kann bei nativer oder 1:1 dargestellter Auflösung nicht geändert werden. Wird eine Auflösung interpoliert dargestellt, ist eine Anhebung auf 4 empfehlenswert. Der Maximalwert 5 verursacht in manchen Anzeigebereichen allerdings unschöne Überschärfungen.
Nachfolgende Auflösungen kann der Eizo FS2333 nicht 1:1 darstellen. Ein korrektes Seitenverhältnis wird hingegen immer erreicht.
Auflösung | Seitenverhältnis | 1:1 |
1600 x 1024 | Ja | Nein |
1600 x 1000 | Ja | Nein |
11600 x 900 | Ja | Nein |
1440 x 900 | Ja | Nein |
1366 x 768 | Ja | Nein |
1360 x 768 | Ja | Nein |
1152 x 864 | Ja | Nein |
Das kann mit dem Messgerät und mit den herangezogenen Wert/Einstellungen zu tun haben. Aber auch unser Wert ist noch als gut anzusehen. Grafikmonitore haben meist noch einen geringeren Kontrast. Ich würde das nicht überbewerten.
Während die Werte für die Helligkeit mit 238 cd/m2 (prad.de) und 244 cd/m2 (chip.de) nahe beieinander liegen, wurde im Prad-Test vom Noevmber 2012 ein Kontrastverhältnis von 768:1, von chip.de im Januar 2013 hingegen eines von 966:1 ermittelt. Welcher Wert ist nun richtig?
Zusatzfrage:
Könnte der Eizo FS233 auch bei einem Kontrastverhältnis von 768:1 überwiegend für Officezwecke (Textbearbeitung) in hellerer Umgebung eingesetzt werden? Dann müsste man sich ja nicht gleich den um ca. EUR 100.- teureren EizoEV2436WFS anschaffen. Auf einen Eco Power Sensor kann ich bei mir zuhause verzichten.