Blickwinkel
Die Blickwinkel des eingesetzten TN-Panels sind horizontal durchschnittlich und vertikal sehr schlecht gemessen am heutigen Standard. Nach unten hin ist der typische Negativeffekt erkennbar, aber auch nach oben hin verändern sich einige Farben relativ stark, besonders gelbe oder weiße Flächen. Schon minimale Kopfbewegungen vor dem 26-Zoll-Bildschirm führen zu leichten Farbverschiebungen in Menüleisten am oberen und unteren Bildrand.
Die Blickwinkelangabe von 170 Grad horizontal und vertikal ist extrem unrealistisch. Ohnehin gilt: Je größer die Bilddiagonale, desto schneller fallen die TN-typisch eingeschränkten Blickwinkel ins Auge. Unserer Meinung nach ist der 26-Zöller schlicht zu groß, um die Nachteile des TN-Panels in punkto Blickwinkel zu kaschieren. Zufriedenstellend sind die Blickwinkel insgesamt nicht.
Helligkeitsverteilung
Die Helligkeitsverteilung ist subjektiv bei abgedunkelter Umgebung und schwarzem Desktop akzeptabel. Es fallen keine Lichthöfe oder Wolken auf; am unteren Rand ist ein etwas hellerer Lichtstreifen zu sehen. Bei homogenen Farbflächen bemerkt man, dass das Bild niemals an allen Stellen gleich hell erscheint, was wohl auch dem Blickwinkel anzulasten ist. Je nach Sitzposition sind gewisse Bildbereiche dunkler. Bei seitlicher Betrachtung erhält eine schwarze Bildfläche einen auffälligen, rötlich-braunen Schimmer.
Die mit dem präzisen Messgerät ermittelte Helligkeitsverteilung ist für ein hochwertiges TN-Gerät enttäuschend. Die maximale Abweichung zum eingestellten Wert von 140 cd/m² in der Mitte liegt unten links in der Ecke und beträgt rund 24 Prozent.
Genau gegenüber befindet sich mit 157 cd/m² die hellste Stelle und somit liegen zwischen links unten und rechts oben satte 51 cd/m² Helligkeitsunterschied. Das ist zu viel für eine zufriedenstellende Bewertung.
Die maximale Helligkeit des Monitors beträgt extrem helle 500 cd/m². Da der Scaleoview Q26W-1 somit in der Werkseinstellung blendend hell ist, sollte dieser Wert unbedingt nach unten korrigiert werden. Ein sehr helles Bild wirkt zwar farbintensiver und brillanter, bei längerer Betrachtung verursacht dies jedoch Kopfschmerzen.
Setzt man die Helligkeitseinstellung auf Stufe 0, so liegt die Helligkeit bei sehr düsteren 55 cd/m². Der Spielraum von 445 cd/m² ist sehr großzügig, sodass für jeden Geschmack und jede Anwendung der richtige Wert eingestellt werden kann. Das Backlight reagiert übrigens sehr empfindlich, sprich: man kann bei jeder Veränderung des Wertes auch einen Unterschied erkennen.
Für den normalen Gebrauch empfehlen wir eine auf 30 reduzierte Helligkeit, was etwa 200 cd/m² entspricht. Außerdem sollte der Grünwert einige Stufen nach unten korrigiert werden, um das Bild möglichst realitätsnah darzustellen. In der Werkseinstellung erreicht der Scaleoview Q26W-1 einen Kontrastwert von 794:1.
Banding und Graustufen
Graustufen werden ab Werk perfekt dargestellt. Auch die dunkelsten und hellsten Stufen werden aufgelöst. Bei den Farbabstufungen fallen geringfügige Schwächen auf. Bei Rot werden die dunkelsten 4 von 256 Tonwerten geschluckt.
Die Darstellung der Grüntöne ist etwas schlechter. Hier ist bei den dunkelsten 5 und den hellsten 3 Farbtönen Banding zu erkennen. Bei Blautönen werden die hellsten 12 und die dunkelsten 6 Abstufungen nicht mehr korrekt aufgelöst.
Farbverläufe hinterlassen bei synthetischen Testbildern auf dem Scaleoview Q26W-1 insgesamt einen guten Eindruck. Nur wer genau hinsieht, erkennt an einigen Stellen leichte Farbabstufungen. In der Praxis beim Arbeiten und Spielen fällt das aber nicht auf.
Ausmessung und Kalibration
Wie inzwischen eine Vielzahl von Displays kommt auch der 26-Zöller von Fujitsu-Siemens mit erweitertem Farbraum daher. Dieser soll angesichts des TN-Panels weniger Grafikprofis überzeugen, sondern vielmehr für subjektiv kräftige Farben sorgen verglichen mit herkömmlichen Monitoren.
Dennoch haben wir natürlich überprüft, wie gut sich der Scaleoview Q26W-1 im Grafikbereich einsetzen lässt, denn zahlreiche seiner TN-Kollegen haben bereits bewiesen, dass hier durchaus Potenzial vorhanden ist, wenn man die eingeschränkten Blickwinkel außer Acht lässt.
Im Folgenden haben wir die Abdeckung verschiedener Farbräume ermittelt. Der sRGB-Farbraum ist der am häufigsten verwendete. Er kommt bei den meisten Druckern, Digitalkameras und im Internet zum Einsatz. Auch Office-Programme greifen auf den sRGB-Standard zurück. Für die professionelle Grafikbearbeitung spielen andere Farbräume eine Rolle wie der AdobeRGB-Standard und der ECI2.0-Standard.
Farbraumvergleich
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Erläuterung: In den 3D-Ansichten stellt das weiße Netz den jeweiligen Standard-Farbraum dar, das schwarze Netz den Monitor-Farbraum. Die tatsächliche Schnittmenge beider Farbräume macht der bunte Würfel kenntlich. Dort, wo das weiße Netz aus dem bunten Würfel herausragt, ist der jeweilige Standardfarbraum größer, als das, was der TFT tatsächlich darstellen kann. Ragt umgekehrt das schwarze Netz aus dem Würfel heraus, so ist an dieser Stelle der Monitorfarbraum größer als der jeweilige Standard-Farbraum.
sRGB Abdeckung: 87 %
Der eci2.0-Standard, der praktisch alle gängigen Druckfarbräume umfasst, wird mit 90 Prozent sehr ordentlich abgedeckt; hier sind dementsprechend die deltaE-Abweichungen auch am geringsten.
Weil bei den weit verbreiteten Standards sRGB und AdobeRGB die Abdeckung im Blautonbereich besser sein könnte, werten wir den abgedeckten Farbraum des Q26W-1 insgesamt mit zufriedenstellend, auch wenn dieser natürlich insgesamt größer ist, als bei einem Display ohne erweiterten Farbraum.